sen Tag, wie die gantze Woche vorhin, glück- lich seyn, daß ich deiner Gnade und göttli- chen Beystandes mich stäts zu erfreuen und zu trösten habe. Erhöre mich, o GOtt Vatter! um JEsu Christi willen. Amen.
Nun JEsu! sprich den Segen, Auf allen meinen Wegen, Und stecke selbst das Ziel, So wird das Werck vollführet, Wie mir zu thun gebühret, Und deine Ehr es haben will.
Der gläubige Christ erkennet die immerwährende Güte GOttes.
Aufmunterung.
Klagl. Jerem. 3, 22. 23. Die Güte des HErrn ists, daß wir nicht gar aus sind, seine Barmhertzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und seine Treu ist groß.
ALles Ding hat seine Zeit, GOttes Güte aber währet in E- wigkeit, wie David im 136 Psalm, denn seine Güte wäh- ret ewiglich, bey allen Versen wiederholet. GOttes Güte ist wie eine Mutter, welche, wenn ein Kind neugebohren wird, es in ihre Arme nimmt, vor es sorget, es verpfleget und erzie- het; so thut auch GOtt an uns Menschen. Dieses erkennet nun ein gläubiger Christ, 1) daß es ist eine unverdiente Güte: Ach das haben wir nicht um GOtt verdienet, wollte er nach un- serm Verdienst mit uns handeln, so müßte das Verderben an Leib und Seel uns drücken. 2) Es ist eine uns nothwendige Güte, wäre GOtt nicht so gütig und barmhertzig, so müßten wir verschmachten und vergehen, und würden nicht einen Tag, ja nicht eine Stunde leben können. Denn wie ohne die Lufft keine Creatur leben kan, also auch nicht ohne die Güte GOttes. Ja, was das meiste, es ist 3) eine immerwährende Güte, wenn ein gläubiger Christ sein gantzes Leben ansiehet, von seiner Ge- burt, in seiner Kindheit, Jugend und fortwachsenden Jahren, so ist es lauter Güte GOttes, was wir Gutes an uns haben, das hat GOtt in uns gewürcket, was wir besitzen im Leibli-
chen,
M 5
am Sonnabend.
ſen Tag, wie die gantze Woche vorhin, glück- lich ſeyn, daß ich deiner Gnade und göttli- chen Beyſtandes mich ſtäts zu erfreuen und zu tröſten habe. Erhöre mich, o GOtt Vatter! um JEſu Chriſti willen. Amen.
Nun JEſu! ſprich den Segen, Auf allen meinen Wegen, Und ſtecke ſelbſt das Ziel, So wird das Werck vollführet, Wie mir zu thun gebühret, Und deine Ehr es haben will.
Der gläubige Chriſt erkennet die immerwährende Güte GOttes.
Aufmunterung.
Klagl. Jerem. 3, 22. 23. Die Güte des HErrn iſts, daß wir nicht gar aus ſind, ſeine Barmhertzigkeit hat noch kein Ende, ſondern ſie iſt alle Morgen neu, und ſeine Treu iſt groß.
ALles Ding hat ſeine Zeit, GOttes Güte aber währet in E- wigkeit, wie David im 136 Pſalm, denn ſeine Güte wäh- ret ewiglich, bey allen Verſen wiederholet. GOttes Güte iſt wie eine Mutter, welche, wenn ein Kind neugebohren wird, es in ihre Arme nimmt, vor es ſorget, es verpfleget und erzie- het; ſo thut auch GOtt an uns Menſchen. Dieſes erkennet nun ein gläubiger Chriſt, 1) daß es iſt eine unverdiente Güte: Ach das haben wir nicht um GOtt verdienet, wollte er nach un- ſerm Verdienſt mit uns handeln, ſo müßte das Verderben an Leib und Seel uns drücken. 2) Es iſt eine uns nothwendige Güte, wäre GOtt nicht ſo gütig und barmhertzig, ſo müßten wir verſchmachten und vergehen, und würden nicht einen Tag, ja nicht eine Stunde leben köñen. Denn wie ohne die Lufft keine Creatur leben kan, alſo auch nicht ohne die Güte GOttes. Ja, was das meiſte, es iſt 3) eine immerwährende Güte, wenn ein gläubiger Chriſt ſein gantzes Leben anſiehet, von ſeiner Ge- burt, in ſeiner Kindheit, Jugend und fortwachſenden Jahren, ſo iſt es lauter Güte GOttes, was wir Gutes an uns haben, das hat GOtt in uns gewürcket, was wir beſitzen im Leibli-
chen,
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am Sonnabend.
ſen Tag, wie die gantze Woche vorhin, glück-
lich ſeyn, daß ich deiner Gnade und göttli-
chen Beyſtandes mich ſtäts zu erfreuen und
zu tröſten habe. Erhöre mich, o GOtt
Vatter! um JEſu Chriſti willen. Amen.
Nun JEſu! ſprich den Segen,
Auf allen meinen Wegen,
Und ſtecke ſelbſt das Ziel,
So wird das Werck vollführet,
Wie mir zu thun gebühret,
Und deine Ehr es haben will.
Der gläubige Chriſt erkennet die immerwährende
Güte GOttes.
Aufmunterung.
Klagl. Jerem. 3, 22. 23. Die Güte des HErrn iſts, daß wir nicht gar aus ſind,
ſeine Barmhertzigkeit hat noch kein Ende, ſondern ſie iſt alle Morgen neu, und ſeine
Treu iſt groß.
ALles Ding hat ſeine Zeit, GOttes Güte aber währet in E-
wigkeit, wie David im 136 Pſalm, denn ſeine Güte wäh-
ret ewiglich, bey allen Verſen wiederholet. GOttes Güte
iſt wie eine Mutter, welche, wenn ein Kind neugebohren wird,
es in ihre Arme nimmt, vor es ſorget, es verpfleget und erzie-
het; ſo thut auch GOtt an uns Menſchen. Dieſes erkennet nun
ein gläubiger Chriſt, 1) daß es iſt eine unverdiente Güte:
Ach das haben wir nicht um GOtt verdienet, wollte er nach un-
ſerm Verdienſt mit uns handeln, ſo müßte das Verderben
an Leib und Seel uns drücken. 2) Es iſt eine uns nothwendige
Güte, wäre GOtt nicht ſo gütig und barmhertzig, ſo müßten
wir verſchmachten und vergehen, und würden nicht einen
Tag, ja nicht eine Stunde leben köñen. Denn wie ohne die Lufft
keine Creatur leben kan, alſo auch nicht ohne die Güte GOttes.
Ja, was das meiſte, es iſt 3) eine immerwährende Güte, wenn
ein gläubiger Chriſt ſein gantzes Leben anſiehet, von ſeiner Ge-
burt, in ſeiner Kindheit, Jugend und fortwachſenden Jahren,
ſo iſt es lauter Güte GOttes, was wir Gutes an uns haben,
das hat GOtt in uns gewürcket, was wir beſitzen im Leibli-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/207>, abgerufen am 22.11.2024.
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