Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.um den heiligen Geist. wie das tägliche Brod, sondern derselbe wird nur denen ge-geben, die ihn darum bitten, wie Christus spricht, Luc. 11. Derohalben ist 1) der heilige Geist eine Gabe, die nur de- nen wird gegeben, die sich wollen heiligen, reinigen und von ihm regieren lassen. 2) Um den heiligen Geist bitten, ist höchst nothwendig; denn in diesem Leben haben wir vonnö- then einen Führer, einen Lehrer, einen Tröster; nun das ist der heilige Geist, der führet uns in alle Wahrheit, er lehret uns JEsum Christum erkennen, und verkläret ihn in uns, er tröstet uns in allerley Leyden und Trübsal, ja in der Stunde des Todes. 3) Um den heiligen Geist sollen bitten Alte und Junge, Grosse und Kleine, die Eltern vor sich und ihre Kinder, denn der heilige Geist ist das Pfand unsers Erbes; wer hie den heiligen Geist nicht hat in seinem Hertzen, der kan nicht selig werden. 4) Derohalben sind das die un- glückseligsten Menschen, die ohne den H. Geist sind, die kön- nen nicht fromm werden, noch fromm leben, sondern sündigen und fallen, weil sie ohne diesen Regierer und Führer sind, ja wer will sie auf ihrem Tod-Bethe trösten, und in der letzten Noth erquicken? 5) Hat uns GOtt aber den heiligen Geist gegeben, so soll man ihn nicht wieder von sich stossen, durch muthwillige Sünden und ein gottlos Leben, sondern täglich seuffzen, nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. 6) Sol- che Seelen stehen in der wahren Vereinigung mit GOtt, und in dem Stande der Seligkeit. Gebett. GRosser GOTT, heiliger Vatter! siehe, ich ar- und
um den heiligen Geiſt. wie das tägliche Brod, ſondern derſelbe wird nur denen ge-geben, die ihn darum bitten, wie Chriſtus ſpricht, Luc. 11. Derohalben iſt 1) der heilige Geiſt eine Gabe, die nur de- nen wird gegeben, die ſich wollen heiligen, reinigen und von ihm regieren laſſen. 2) Um den heiligen Geiſt bitten, iſt höchſt nothwendig; denn in dieſem Leben haben wir vonnö- then einen Führer, einen Lehrer, einen Tröſter; nun das iſt der heilige Geiſt, der führet uns in alle Wahrheit, er lehret uns JEſum Chriſtum erkennen, und verkläret ihn in uns, er tröſtet uns in allerley Leyden und Trübſal, ja in der Stunde des Todes. 3) Um den heiligen Geiſt ſollen bitten Alte und Junge, Groſſe und Kleine, die Eltern vor ſich und ihre Kinder, denn der heilige Geiſt iſt das Pfand unſers Erbes; wer hie den heiligen Geiſt nicht hat in ſeinem Hertzen, der kan nicht ſelig werden. 4) Derohalben ſind das die un- glückſeligſten Menſchen, die ohne den H. Geiſt ſind, die kön- nen nicht fromm werden, noch fromm leben, ſondern ſündigen und fallen, weil ſie ohne dieſen Regierer und Führer ſind, ja wer will ſie auf ihrem Tod-Bethe tröſten, und in der letzten Noth erquicken? 5) Hat uns GOtt aber den heiligen Geiſt gegeben, ſo ſoll man ihn nicht wieder von ſich ſtoſſen, durch muthwillige Sünden und ein gottlos Leben, ſondern täglich ſeuffzen, nimm deinen heiligen Geiſt nicht von mir. 6) Sol- che Seelen ſtehen in der wahren Vereinigung mit GOtt, und in dem Stande der Seligkeit. Gebett. GRoſſer GOTT, heiliger Vatter! ſiehe, ich ar- und
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um den heiligen Geiſt.
wie das tägliche Brod, ſondern derſelbe wird nur denen ge-
geben, die ihn darum bitten, wie Chriſtus ſpricht, Luc. 11.
Derohalben iſt 1) der heilige Geiſt eine Gabe, die nur de-
nen wird gegeben, die ſich wollen heiligen, reinigen und von
ihm regieren laſſen. 2) Um den heiligen Geiſt bitten, iſt
höchſt nothwendig; denn in dieſem Leben haben wir vonnö-
then einen Führer, einen Lehrer, einen Tröſter; nun das
iſt der heilige Geiſt, der führet uns in alle Wahrheit, er
lehret uns JEſum Chriſtum erkennen, und verkläret ihn in
uns, er tröſtet uns in allerley Leyden und Trübſal, ja in der
Stunde des Todes. 3) Um den heiligen Geiſt ſollen bitten
Alte und Junge, Groſſe und Kleine, die Eltern vor ſich
und ihre Kinder, denn der heilige Geiſt iſt das Pfand unſers
Erbes; wer hie den heiligen Geiſt nicht hat in ſeinem Hertzen,
der kan nicht ſelig werden. 4) Derohalben ſind das die un-
glückſeligſten Menſchen, die ohne den H. Geiſt ſind, die kön-
nen nicht fromm werden, noch fromm leben, ſondern ſündigen
und fallen, weil ſie ohne dieſen Regierer und Führer ſind, ja
wer will ſie auf ihrem Tod-Bethe tröſten, und in der letzten
Noth erquicken? 5) Hat uns GOtt aber den heiligen Geiſt
gegeben, ſo ſoll man ihn nicht wieder von ſich ſtoſſen, durch
muthwillige Sünden und ein gottlos Leben, ſondern täglich
ſeuffzen, nimm deinen heiligen Geiſt nicht von mir. 6) Sol-
che Seelen ſtehen in der wahren Vereinigung mit GOtt, und
in dem Stande der Seligkeit.
Gebett.
GRoſſer GOTT, heiliger Vatter! ſiehe, ich ar-
mes Kind komme zu dir, und bitte dich um
eine nothwendige Gabe, um den heiligen Geiſt,
welchen du haſt gnädiglich verheiſſen allen zu geben,
die dich darum anruffen, darum ſende ihn von oben
herab, von deiner heiligen Wohnung in mein Hertz,
daß er ſey mein Führer, der mich leite nach deinem
Rath, damit ich allezeit, was vor dir wohlgefällig
iſt, vollbringe. Ach! ich ſehe ſo viele Irr - Wege
und
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