Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

am Freytag.
lich vor deine Kinder! wie beschützest du sie
so kräfftiglich in allem Unheil. Ach! daß
ich dir so vollkommen dienen könnte, als
vollkommen du deine Liebe mir mitthei-
lest: Aber, ach leyder! ich muß mit weh-
müthigem Hertzen klagen, daß meine See-
le betrübt ist bis in den Tod, daß ich dich,
du heilige Liebe! so sehr diesen Tag mit mei-
nen Sünden betrübet, und nicht gedacht
an die Todes-Angst, die du meiner Uber-
trettung wegen im Oelgarten ausgestan-
den. Ach HErr JEsu! vergieb es mir doch
um deiner heiligen Wunden und Blutes
willen. Ach! zeige mir, wie deinen Jün-
gern zu Jerusalem, deine heilige Seiten, da-
rinne ich ruhen und sicher seyn möge. HErr
JEsu! vergieb mir meine bekannte und
unbekannte Sünden, und entsündige mich
durch dein heiliges Blut und Leiden. Laß
auch diese Nacht mich, dein armes Kind, dei-
ner Gnade und Aufsicht befohlen seyn. Laß
deinen heiligen Frieden über mich kommen
an Leib und Seel, und mich in den Felslö-
chern deiner heiligen Seite wohl verwahret

blei-
L 5

am Freytag.
lich vor deine Kinder! wie beſchützeſt du ſie
ſo kräfftiglich in allem Unheil. Ach! daß
ich dir ſo vollkommen dienen könnte, als
vollkommen du deine Liebe mir mitthei-
leſt: Aber, ach leyder! ich muß mit weh-
müthigem Hertzen klagen, daß meine See-
le betrübt iſt bis in den Tod, daß ich dich,
du heilige Liebe! ſo ſehr dieſen Tag mit mei-
nen Sünden betrübet, und nicht gedacht
an die Todes-Angſt, die du meiner Uber-
trettung wegen im Oelgarten ausgeſtan-
den. Ach HErr JEſu! vergieb es mir doch
um deiner heiligen Wunden und Blutes
willen. Ach! zeige mir, wie deinen Jün-
gern zu Jeruſalem, deine heilige Seiten, da-
rinne ich ruhen und ſicher ſeyn möge. HErr
JEſu! vergieb mir meine bekannte und
unbekannte Sünden, und entſündige mich
durch dein heiliges Blut und Leiden. Laß
auch dieſe Nacht mich, dein armes Kind, dei-
ner Gnade und Aufſicht befohlen ſeyn. Laß
deinen heiligen Frieden über mich kommen
an Leib und Seel, und mich in den Felslö-
chern deiner heiligen Seite wohl verwahret

blei-
L 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0191" n="169"/><fw place="top" type="header">am Freytag.</fw><lb/>
lich vor deine Kinder! wie be&#x017F;chütze&#x017F;t du &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;o kräfftiglich in allem Unheil. Ach! daß<lb/>
ich dir &#x017F;o vollkommen dienen könnte, als<lb/>
vollkommen du deine Liebe mir mitthei-<lb/>
le&#x017F;t: Aber, ach leyder! ich muß mit weh-<lb/>
müthigem Hertzen klagen, daß meine See-<lb/>
le betrübt i&#x017F;t bis in den Tod, daß ich dich,<lb/>
du heilige Liebe! &#x017F;o &#x017F;ehr die&#x017F;en Tag mit mei-<lb/>
nen Sünden betrübet, und nicht gedacht<lb/>
an die Todes-Ang&#x017F;t, die du meiner Uber-<lb/>
trettung wegen im Oelgarten ausge&#x017F;tan-<lb/>
den. Ach HErr JE&#x017F;u! vergieb es mir doch<lb/>
um deiner heiligen Wunden und Blutes<lb/>
willen. Ach! zeige mir, wie deinen Jün-<lb/>
gern zu Jeru&#x017F;alem, deine heilige Seiten, da-<lb/>
rinne ich ruhen und &#x017F;icher &#x017F;eyn möge. HErr<lb/>
JE&#x017F;u! vergieb mir meine bekannte und<lb/>
unbekannte Sünden, und ent&#x017F;ündige mich<lb/>
durch dein heiliges Blut und Leiden. Laß<lb/>
auch die&#x017F;e Nacht mich, dein armes Kind, dei-<lb/>
ner Gnade und Auf&#x017F;icht befohlen &#x017F;eyn. Laß<lb/>
deinen heiligen Frieden über mich kommen<lb/>
an Leib und Seel, und mich in den Felslö-<lb/>
chern deiner heiligen Seite wohl verwahret<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 5</fw><fw place="bottom" type="catch">blei-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[169/0191] am Freytag. lich vor deine Kinder! wie beſchützeſt du ſie ſo kräfftiglich in allem Unheil. Ach! daß ich dir ſo vollkommen dienen könnte, als vollkommen du deine Liebe mir mitthei- leſt: Aber, ach leyder! ich muß mit weh- müthigem Hertzen klagen, daß meine See- le betrübt iſt bis in den Tod, daß ich dich, du heilige Liebe! ſo ſehr dieſen Tag mit mei- nen Sünden betrübet, und nicht gedacht an die Todes-Angſt, die du meiner Uber- trettung wegen im Oelgarten ausgeſtan- den. Ach HErr JEſu! vergieb es mir doch um deiner heiligen Wunden und Blutes willen. Ach! zeige mir, wie deinen Jün- gern zu Jeruſalem, deine heilige Seiten, da- rinne ich ruhen und ſicher ſeyn möge. HErr JEſu! vergieb mir meine bekannte und unbekannte Sünden, und entſündige mich durch dein heiliges Blut und Leiden. Laß auch dieſe Nacht mich, dein armes Kind, dei- ner Gnade und Aufſicht befohlen ſeyn. Laß deinen heiligen Frieden über mich kommen an Leib und Seel, und mich in den Felslö- chern deiner heiligen Seite wohl verwahret blei- L 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/191
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/191>, abgerufen am 25.11.2024.