Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Abend-Gebett
mehr anfechten, kein Creutz mehr betrüben,
kein Feind mehr ängstigen und keine Sorge
mehr bekümmern wird, bis du dermaleins
an dem lieben Jüngsten Tage auch meinen
Leib wieder auferwecken, und mich, mein
Seelen-Bräutigam! einführen wirst zu dem
Ort der ewigen Ruhe; da du alle Thränen
wirst abwischen von meinen Augen, mich
vergessen machen alles Elends, das ich in der
Welt ausgestanden, und mein Leiden mit
ewiger Freude ersetzen. Amen, HErr JE-
su! Amen.

Kurtzes Abend-Gebett am Freytag.
Ihr blutige Wunden der leidenden Liebe,
Ich lege mein Hertze mit Glauben in euch.
So hab ich ein Bethe dem Salomon gleich,
Und fürchte nicht, daß mich ein Unfall betrübe.

GOtt Lob! der Tag hat sich abermal
geneiget, und die Nacht ist herbey
kommen; ich komme auch immer einen Tag
nach dem andern näher zum Tode. Ach al-
lersüssester, liebreichester HErr JEsu! dei-
ne Gnade und grundlose Güte hat auch die-
sen Tag Barmhertzigkeit an mir erwiesen,
und mich unbeschädiget bewahret. Traute-
ster Immanuel! wie sorgest du so vätter-

lich

Abend-Gebett
mehr anfechten, kein Creutz mehr betrüben,
kein Feind mehr ängſtigen und keine Sorge
mehr bekümmern wird, bis du dermaleins
an dem lieben Jüngſten Tage auch meinen
Leib wieder auferwecken, und mich, mein
Seelen-Bräutigam! einführen wirſt zu dem
Ort der ewigen Ruhe; da du alle Thränen
wirſt abwiſchen von meinen Augen, mich
vergeſſen machen alles Elends, das ich in der
Welt ausgeſtanden, und mein Leiden mit
ewiger Freude erſetzen. Amen, HErr JE-
ſu! Amen.

Kurtzes Abend-Gebett am Freytag.
Ihr blutige Wunden der leidenden Liebe,
Ich lege mein Hertze mit Glauben in euch.
So hab ich ein Bethe dem Salomon gleich,
Und fürchte nicht, daß mich ein Unfall betrübe.

GOtt Lob! der Tag hat ſich abermal
geneiget, und die Nacht iſt herbey
kommen; ich komme auch immer einen Tag
nach dem andern näher zum Tode. Ach al-
lerſüſſeſter, liebreicheſter HErr JEſu! dei-
ne Gnade und grundloſe Güte hat auch die-
ſen Tag Barmhertzigkeit an mir erwieſen,
und mich unbeſchädiget bewahret. Traute-
ſter Immanuel! wie ſorgeſt du ſo vätter-

lich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0190" n="168"/><fw place="top" type="header">Abend-Gebett</fw><lb/>
mehr anfechten, kein Creutz mehr betrüben,<lb/>
kein Feind mehr äng&#x017F;tigen und keine Sorge<lb/>
mehr bekümmern wird, bis du dermaleins<lb/>
an dem lieben Jüng&#x017F;ten Tage auch meinen<lb/>
Leib wieder auferwecken, und mich, mein<lb/>
Seelen-Bräutigam! einführen wir&#x017F;t zu dem<lb/>
Ort der ewigen Ruhe; da du alle Thränen<lb/>
wir&#x017F;t abwi&#x017F;chen von meinen Augen, mich<lb/>
verge&#x017F;&#x017F;en machen alles Elends, das ich in der<lb/>
Welt ausge&#x017F;tanden, und mein Leiden mit<lb/>
ewiger Freude er&#x017F;etzen. Amen, HErr JE-<lb/>
&#x017F;u! Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Kurtzes Abend-Gebett am Freytag.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Ihr blutige Wunden der leidenden Liebe,</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Ich lege mein Hertze mit Glauben in euch.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">So hab ich ein Bethe dem Salomon gleich,</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Und fürchte nicht, daß mich ein Unfall betrübe.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p><hi rendition="#in">G</hi>Ott Lob! der Tag hat &#x017F;ich abermal<lb/>
geneiget, und die Nacht i&#x017F;t herbey<lb/>
kommen; ich komme auch immer einen Tag<lb/>
nach dem andern näher zum Tode. Ach al-<lb/>
ler&#x017F;ü&#x017F;&#x017F;e&#x017F;ter, liebreiche&#x017F;ter HErr JE&#x017F;u! dei-<lb/>
ne Gnade und grundlo&#x017F;e Güte hat auch die-<lb/>
&#x017F;en Tag Barmhertzigkeit an mir erwie&#x017F;en,<lb/>
und mich unbe&#x017F;chädiget bewahret. Traute-<lb/>
&#x017F;ter Immanuel! wie &#x017F;orge&#x017F;t du &#x017F;o vätter-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lich</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0190] Abend-Gebett mehr anfechten, kein Creutz mehr betrüben, kein Feind mehr ängſtigen und keine Sorge mehr bekümmern wird, bis du dermaleins an dem lieben Jüngſten Tage auch meinen Leib wieder auferwecken, und mich, mein Seelen-Bräutigam! einführen wirſt zu dem Ort der ewigen Ruhe; da du alle Thränen wirſt abwiſchen von meinen Augen, mich vergeſſen machen alles Elends, das ich in der Welt ausgeſtanden, und mein Leiden mit ewiger Freude erſetzen. Amen, HErr JE- ſu! Amen. Kurtzes Abend-Gebett am Freytag. Ihr blutige Wunden der leidenden Liebe, Ich lege mein Hertze mit Glauben in euch. So hab ich ein Bethe dem Salomon gleich, Und fürchte nicht, daß mich ein Unfall betrübe. GOtt Lob! der Tag hat ſich abermal geneiget, und die Nacht iſt herbey kommen; ich komme auch immer einen Tag nach dem andern näher zum Tode. Ach al- lerſüſſeſter, liebreicheſter HErr JEſu! dei- ne Gnade und grundloſe Güte hat auch die- ſen Tag Barmhertzigkeit an mir erwieſen, und mich unbeſchädiget bewahret. Traute- ſter Immanuel! wie ſorgeſt du ſo vätter- lich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/190
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/190>, abgerufen am 04.11.2024.