deinetwillen? Sonderlich da das Leiden dieser kurtzen Zeit nicht werth ist der Herr- lichkeit, die auch an mir soll geoffenbaret werden. Kommt deine Hülffe nicht an dem Abend, so will ich harren bis in die Nacht: Erscheinet sie denn auch nicht, so will ich darauf warten von einer Morgen-Wache bis zur andern: Kommt die neue Sonne, so kan auch kommen neue Wonne: Deine All- macht soll meine Stütze seyn, darauf ich mich verlasse: Deine Güte mein Trost, die mich erquicke, und deine Wahrheit mein Leit-Stern, wornach ich sehe. Den Ancker meiner Hoffnung will ich in den Himmel werffen: Dein gütiges Vatter- Hertz, mein GOtt! soll mich getrost ma- chen; ich werde dir noch dancken, daß du meine Hülffe und mein GOtt bist.
An diesem Abend, HErr JEsu! bist du ins Grab gelegt worden, und hast nach vollbrachtem grossen Werck der Erlösung gar sanfft geruhet: Ich werffe mich in dei- ne Gnaden - Arme, mein theurester Hey- land, laß mich darinn sanfft ruhen, und
ver-
Abend-Gebett
deinetwillen? Sonderlich da das Leiden dieſer kurtzen Zeit nicht werth iſt der Herr- lichkeit, die auch an mir ſoll geoffenbaret werden. Kommt deine Hülffe nicht an dem Abend, ſo will ich harren bis in die Nacht: Erſcheinet ſie denn auch nicht, ſo will ich darauf warten von einer Morgen-Wache bis zur andern: Kommt die neue Sonne, ſo kan auch kommen neue Wonne: Deine All- macht ſoll meine Stütze ſeyn, darauf ich mich verlaſſe: Deine Güte mein Troſt, die mich erquicke, und deine Wahrheit mein Leit-Stern, wornach ich ſehe. Den Ancker meiner Hoffnung will ich in den Himmel werffen: Dein gütiges Vatter- Hertz, mein GOtt! ſoll mich getroſt ma- chen; ich werde dir noch dancken, daß du meine Hülffe und mein GOtt biſt.
An dieſem Abend, HErr JEſu! biſt du ins Grab gelegt worden, und haſt nach vollbrachtem groſſen Werck der Erlöſung gar ſanfft geruhet: Ich werffe mich in dei- ne Gnaden - Arme, mein theureſter Hey- land, laß mich darinn ſanfft ruhen, und
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Abend-Gebett
deinetwillen? Sonderlich da das Leiden
dieſer kurtzen Zeit nicht werth iſt der Herr-
lichkeit, die auch an mir ſoll geoffenbaret
werden. Kommt deine Hülffe nicht an dem
Abend, ſo will ich harren bis in die Nacht:
Erſcheinet ſie denn auch nicht, ſo will ich
darauf warten von einer Morgen-Wache
bis zur andern: Kommt die neue Sonne, ſo
kan auch kommen neue Wonne: Deine All-
macht ſoll meine Stütze ſeyn, darauf ich
mich verlaſſe: Deine Güte mein Troſt,
die mich erquicke, und deine Wahrheit
mein Leit-Stern, wornach ich ſehe. Den
Ancker meiner Hoffnung will ich in den
Himmel werffen: Dein gütiges Vatter-
Hertz, mein GOtt! ſoll mich getroſt ma-
chen; ich werde dir noch dancken, daß du
meine Hülffe und mein GOtt biſt.
An dieſem Abend, HErr JEſu! biſt du
ins Grab gelegt worden, und haſt nach
vollbrachtem groſſen Werck der Erlöſung
gar ſanfft geruhet: Ich werffe mich in dei-
ne Gnaden - Arme, mein theureſter Hey-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/188>, abgerufen am 24.11.2024.
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