Nacht bist du über den Bach Kidron an den Oelberg gegangen, da du blutigen Schweiß geschwitzet, von deinen lieben Jüngern verlassen, und gebunden hinge- führet worden zu deinem schweren Lei- den: Solche Mühe habe ich dir gemacht mit meinen Sünden, und solche Schmach und Schmertzen verursachet mit meinen Missethaten: Laß doch das Andencken dei- nes bittern Leidens einen desto grössern Haß wider die Sünde in meinem Hertzen erwecken, und mich zu desto mehrerer Danckbarkeit aufmuntern.
Es war eine traurige Nacht, da der Würg-Engel in Egypten alle Erstgeburt erschlug: Doch mußte er vorbey gehen vor den Häusern der Israeliten, deren Thüren bestrichen waren mit dem Blut des Lam- mes: Satanas, der Engel der Finsterniß, gehet noch immer herum wie ein brüllen- der Löwe, und suchet Seelen zu verschlin- gen: Laß du, HErr JEsu! mein Hertz gezeichnet seyn im Glauben mit deinem Blut, daß Satanas kein Theil an mir finde.
Ei-
J 5
am Donnerſtage.
Nacht biſt du über den Bach Kidron an den Oelberg gegangen, da du blutigen Schweiß geſchwitzet, von deinen lieben Jüngern verlaſſen, und gebunden hinge- führet worden zu deinem ſchweren Lei- den: Solche Mühe habe ich dir gemacht mit meinen Sünden, und ſolche Schmach und Schmertzen verurſachet mit meinen Miſſethaten: Laß doch das Andencken dei- nes bittern Leidens einen deſto gröſſern Haß wider die Sünde in meinem Hertzen erwecken, und mich zu deſto mehrerer Danckbarkeit aufmuntern.
Es war eine traurige Nacht, da der Würg-Engel in Egypten alle Erſtgeburt erſchlug: Doch mußte er vorbey gehen vor den Häuſern der Iſraeliten, deren Thüren beſtrichen waren mit dem Blut des Lam- mes: Satanas, der Engel der Finſterniß, gehet noch immer herum wie ein brüllen- der Löwe, und ſuchet Seelen zu verſchlin- gen: Laß du, HErr JEſu! mein Hertz gezeichnet ſeyn im Glauben mit deinem Blut, daß Satanas kein Theil an mir finde.
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am Donnerſtage.
Nacht biſt du über den Bach Kidron an
den Oelberg gegangen, da du blutigen
Schweiß geſchwitzet, von deinen lieben
Jüngern verlaſſen, und gebunden hinge-
führet worden zu deinem ſchweren Lei-
den: Solche Mühe habe ich dir gemacht
mit meinen Sünden, und ſolche Schmach
und Schmertzen verurſachet mit meinen
Miſſethaten: Laß doch das Andencken dei-
nes bittern Leidens einen deſto gröſſern
Haß wider die Sünde in meinem Hertzen
erwecken, und mich zu deſto mehrerer
Danckbarkeit aufmuntern.
Es war eine traurige Nacht, da der
Würg-Engel in Egypten alle Erſtgeburt
erſchlug: Doch mußte er vorbey gehen vor
den Häuſern der Iſraeliten, deren Thüren
beſtrichen waren mit dem Blut des Lam-
mes: Satanas, der Engel der Finſterniß,
gehet noch immer herum wie ein brüllen-
der Löwe, und ſuchet Seelen zu verſchlin-
gen: Laß du, HErr JEſu! mein Hertz
gezeichnet ſeyn im Glauben mit deinem
Blut, daß Satanas kein Theil an mir finde.
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/159>, abgerufen am 22.11.2024.
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