Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.St. Andreas. 7. Jst mein Fleisch und Blut zu schwach! Deinen Stapffen nachzugehen/ Und wil mir der alte Drach Auf dem Wege widerstehen; So verleyh mir deinen Geist/ Der mich immer folgen heist. 8. Wilst du mir auf dieser Bahn Scharffe Dornen unterstreuen; So zeuch mit Geduld mich an/ Und laß mich in Hoffnung freuen/ Daß der Weg nach Zion weist/ Wo kein Thränen-See mehr fleust. 9. Nun wohlan! ich folge dir/ Und wil alles hir verlassen/ Dich alleine mit Begier Jn mein Hertz und Auge fassen. Wer dir folgt in Creutz und Leid/ Folgt dir auch zur Seeligkeit. 10. Wenn vom See Genezareth Dort mein Schiff zu Lande dringet/ Wo man nur vom Friede redt/ Und das Lied des Lammes singet/ O wie werd ich da so schön Auf dem trocknen Lande stehn. IV. B 4
St. Andreas. 7. Jſt mein Fleiſch und Blut zu ſchwach! Deinen Stapffen nachzugehen/ Und wil mir der alte Drach Auf dem Wege widerſtehen; So verleyh mir deinen Geiſt/ Der mich immer folgen heiſt. 8. Wilſt du mir auf dieſer Bahn Scharffe Dornen unterſtreuen; So zeuch mit Geduld mich an/ Und laß mich in Hoffnung freuen/ Daß der Weg nach Zion weiſt/ Wo kein Thraͤnen-See mehr fleuſt. 9. Nun wohlan! ich folge dir/ Und wil alles hir verlaſſen/ Dich alleine mit Begier Jn mein Hertz und Auge faſſen. Wer dir folgt in Creutz und Leid/ Folgt dir auch zur Seeligkeit. 10. Wenn vom See Genezareth Dort mein Schiff zu Lande dringet/ Wo man nur vom Friede redt/ Und das Lied des Lammes ſinget/ O wie werd ich da ſo ſchoͤn Auf dem trocknen Lande ſtehn. IV. B 4
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St. Andreas.
7.
Jſt mein Fleiſch und Blut zu
ſchwach!
Deinen Stapffen nachzugehen/
Und wil mir der alte Drach
Auf dem Wege widerſtehen;
So verleyh mir deinen Geiſt/
Der mich immer folgen heiſt.
8.
Wilſt du mir auf dieſer Bahn
Scharffe Dornen unterſtreuen;
So zeuch mit Geduld mich an/
Und laß mich in Hoffnung freuen/
Daß der Weg nach Zion weiſt/
Wo kein Thraͤnen-See mehr fleuſt.
9.
Nun wohlan! ich folge dir/
Und wil alles hir verlaſſen/
Dich alleine mit Begier
Jn mein Hertz und Auge faſſen.
Wer dir folgt in Creutz und Leid/
Folgt dir auch zur Seeligkeit.
10.
Wenn vom See Genezareth
Dort mein Schiff zu Lande dringet/
Wo man nur vom Friede redt/
Und das Lied des Lammes ſinget/
O wie werd ich da ſo ſchoͤn
Auf dem trocknen Lande ſtehn.
IV.
B 4
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