Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.und Abend-Opffer. 1. MEin GOTt erwecke Hertz und Mund/ Erneure deinen Gnaden-Bund/ Daß dieser Wochen erster Tag Jn dir gesegnet heissen mag. 2. Die Nacht war mir als wie der Tag/ Weil ich in deinen Armen lag. Steh mir nun in Genaden bey/ Daß mir der Tag nicht finster sey. 3. Laß mich in deinem Lichte stehn/ Kein Werck der Finsternüß begehn. Gieb mir ein dir ergebnes Hertz/ Daß ich nicht deine Huld verschertz. 4. Dein Auge sieht mich wo ich bin/ Dein Ohr hört aller Orten hin: Du wirst von allem Richterseyn/ Das binde mir zur Warnung ein. 5. Weil deine Hand der Brundqvell ist/ Aus welchem alles Gutte flüßt/ So würcke du damit bey mir/ Daß ich den Lauff mit Freuden führ. 6. Kehrt auch das Creutze bey mir ein/ So laß es nur erträglich seyn: Ein Blick von deiner Gnade macht/ Daß auch mein Hertz in Dornen lacht. 7. So geh ich freudig zum Beruff; Gott/ der die Welt und mich erschuff/ Wird M 3
und Abend-Opffer. 1. MEin GOTt erwecke Hertz und Mund/ Erneure deinen Gnaden-Bund/ Daß dieſer Wochen erſter Tag Jn dir geſegnet heiſſen mag. 2. Die Nacht war mir als wie der Tag/ Weil ich in deinen Armen lag. Steh mir nun in Genaden bey/ Daß mir der Tag nicht finſter ſey. 3. Laß mich in deinem Lichte ſtehn/ Kein Werck der Finſternuͤß begehn. Gieb mir ein dir ergebnes Hertz/ Daß ich nicht deine Huld verſchertz. 4. Dein Auge ſieht mich wo ich bin/ Dein Ohr hoͤrt aller Orten hin: Du wirſt von allem Richterſeyn/ Das binde mir zur Warnung ein. 5. Weil deine Hand der Bruñqvell iſt/ Aus welchem alles Gutte fluͤßt/ So wuͤrcke du damit bey mir/ Daß ich den Lauff mit Freuden fuͤhr. 6. Kehrt auch das Creutze bey mir ein/ So laß es nur ertraͤglich ſeyn: Ein Blick von deiner Gnade macht/ Daß auch mein Hertz in Dornen lacht. 7. So geh ich freudig zum Beruff; Gott/ der die Welt und mich erſchuff/ Wird M 3
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1.
MEin GOTt erwecke Hertz und
Mund/
Erneure deinen Gnaden-Bund/
Daß dieſer Wochen erſter Tag
Jn dir geſegnet heiſſen mag.
2.
Die Nacht war mir als wie der Tag/
Weil ich in deinen Armen lag.
Steh mir nun in Genaden bey/
Daß mir der Tag nicht finſter ſey.
3.
Laß mich in deinem Lichte ſtehn/
Kein Werck der Finſternuͤß begehn.
Gieb mir ein dir ergebnes Hertz/
Daß ich nicht deine Huld verſchertz.
4.
Dein Auge ſieht mich wo ich bin/
Dein Ohr hoͤrt aller Orten hin:
Du wirſt von allem Richterſeyn/
Das binde mir zur Warnung ein.
5.
Weil deine Hand der Bruñqvell iſt/
Aus welchem alles Gutte fluͤßt/
So wuͤrcke du damit bey mir/
Daß ich den Lauff mit Freuden fuͤhr.
6.
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So laß es nur ertraͤglich ſeyn:
Ein Blick von deiner Gnade macht/
Daß auch mein Hertz in Dornen lacht.
7.
So geh ich freudig zum Beruff;
Gott/ der die Welt und mich erſchuff/
Wird
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