Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am Tage St. Matthäi. Und. folge künfftig allgemach Dir mit ergebnen Schritten nach. 6. Die Spötter lästern gantz vermessen/ Als wärest du ein Sünden-Knecht/ Weil du mit Sündern pflegst zu essen. Doch dis dein Thun ist mir schon recht/ So werd ich auch so glücklich seyn/ Mich deines Umgangs zu erfreun. 7. (hen/ Die Starcken mögen dich verschmä- Jch/ als ein Krancker/ wil auff dich/ Den besten Artzt und Helffer sehen/ Ach komm zu mir und heile mich. Die Artzney/ die mir hilfft allein/ Wird Wort und Sacramente seyn. 8. Du bist nur zu den Sündern kommen/ Und wer sich düncket fromm zu seyn/ Der wird von dir nicht auffgenommen/ Du hassest allen falschen Schein. Wer aber sich zur Busse schickt/ Wird gnädig von dir angeblickt. 9. So zeuch mich/ O Magnet der Liebe/ Durch Buß und Glauben gantz zu dir. Und scheinet mir der Himmel trübe/ So stelle mir zum Troste für. Wer dir folgt nach in dieser Welt/ Der folgt dir auch ins Himmels- Zelt. LXXVIII.
Am Tage St. Matthäi. Und. folge kuͤnfftig allgemach Dir mit ergebnen Schritten nach. 6. Die Spoͤtter laͤſtern gantz vermeſſen/ Als waͤreſt du ein Suͤnden-Knecht/ Weil du mit Suͤndeꝛn pflegſt zu eſſen. Doch dis dein Thun iſt mir ſchon recht/ So werd ich auch ſo gluͤcklich ſeyn/ Mich deines Umgangs zu erfreun. 7. (hen/ Die Starcken moͤgen dich verſchmaͤ- Jch/ als ein Krancker/ wil auff dich/ Den beſten Artzt und Helffer ſehen/ Ach komm zu mir und heile mich. Die Artzney/ die mir hilfft allein/ Wird Wort und Sacramente ſeyn. 8. Du biſt nur zu den Suͤndern kom̃en/ Und wer ſich duͤncket fromm zu ſeyn/ Der wird von dir nicht auffgenom̃en/ Du haſſeſt allen falſchen Schein. Wer aber ſich zur Buſſe ſchickt/ Wird gnaͤdig von dir angeblickt. 9. So zeuch mich/ O Magnet der Liebe/ Durch Buß uñ Glauben gantz zu dir. Und ſcheinet mir der Himmel truͤbe/ So ſtelle mir zum Troſte fuͤr. Wer dir folgt nach in dieſer Welt/ Der folgt dir auch ins Himmels- Zelt. LXXVIII.
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Am Tage St. Matthäi.
Und. folge kuͤnfftig allgemach
Dir mit ergebnen Schritten nach.
6.
Die Spoͤtter laͤſtern gantz vermeſſen/
Als waͤreſt du ein Suͤnden-Knecht/
Weil du mit Suͤndeꝛn pflegſt zu eſſen.
Doch dis dein Thun iſt mir ſchon
recht/
So werd ich auch ſo gluͤcklich ſeyn/
Mich deines Umgangs zu erfreun.
7. (hen/
Die Starcken moͤgen dich verſchmaͤ-
Jch/ als ein Krancker/ wil auff dich/
Den beſten Artzt und Helffer ſehen/
Ach komm zu mir und heile mich.
Die Artzney/ die mir hilfft allein/
Wird Wort und Sacramente ſeyn.
8.
Du biſt nur zu den Suͤndern kom̃en/
Und wer ſich duͤncket fromm zu ſeyn/
Der wird von dir nicht auffgenom̃en/
Du haſſeſt allen falſchen Schein.
Wer aber ſich zur Buſſe ſchickt/
Wird gnaͤdig von dir angeblickt.
9.
So zeuch mich/ O Magnet der Liebe/
Durch Buß uñ Glauben gantz zu dir.
Und ſcheinet mir der Himmel truͤbe/
So ſtelle mir zum Troſte fuͤr.
Wer dir folgt nach in dieſer Welt/
Der folgt dir auch ins Himmels-
Zelt.
LXXVIII.
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