Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Vorrede. Gedichte/ dieser in den unterschiede-nen Altern der Deutschen Spra- che/ geben eine Probe aus seiner Zu- schrifft. Unter der rauhen Stimme ist ein guter Geist verborgen gewe- sen. Nach diesem ist in der Evan- gelischen Poesie wohl keiner älter/ als Bartholomäus Ringwald. Er war Prediger zu Langefeld in der Marck umbs Jahr CHristi 1558. Der höchst-bemühte Lieder-Histo- ricus, Herr Olearius zu Arnstadt führet ihn wegen seiner andern Kir- chen-Lieder im 3. und 4. Theil seines Lieder-Schatzes auff. Die Biblio- theca portatilis eines Anonymi weiset/ daß er die Evangelia auf al- le Sonn- und Fest-Tage Reim-weise verfertiget. Diesem kommt im Alter fast gleich Nicolaus Hermann/ der sich selbst in seinen Zuschrifften den alten Cantor im Joachims-Thale nennet. Der umb das Lieder-Stu- dium unvergleichlich meritirte Herr Serpilius schreibet in der er- sten Fortsetzung der zufälligen Lie- der-Gedancken/ daß er die Sonntags- und vornehmsten-Fest-Evangelia in Gesänge gefast habe. Zu Witten- berg
Vorrede. Gedichte/ dieſer in den unterſchiede-nen Altern der Deutſchen Spra- che/ geben eine Probe aus ſeiner Zu- ſchrifft. Unter der rauhen Stimme iſt ein guter Geiſt verborgen gewe- ſen. Nach dieſem iſt in der Evan- geliſchen Poeſie wohl keiner aͤlter/ als Bartholomaͤus Ringwald. Er war Prediger zu Langefeld in der Marck umbs Jahr CHriſti 1558. Der hoͤchſt-bemuͤhte Lieder-Hiſto- ricus, Herr Olearius zu Arnſtadt fuͤhret ihn wegen ſeiner andern Kir- chen-Lieder im 3. und 4. Theil ſeines Lieder-Schatzes auff. Die Biblio- theca portatilis eines Anonymi weiſet/ daß er die Evangelia auf al- le Soñ- und Feſt-Tage Reim-weiſe verfertiget. Dieſem kom̃t im Alter faſt gleich Nicolaus Hermann/ der ſich ſelbſt in ſeinen Zuſchrifften den alten Cantor im Joachims-Thale nennet. Der umb das Lieder-Stu- dium unvergleichlich meritirte Herr Serpilius ſchreibet in der er- ſten Fortſetzung der zufaͤlligen Lie- der-Gedancken/ daß er die Soñtags- und vornehmſten-Feſt-Evangelia in Geſaͤnge gefaſt habe. Zu Witten- berg
<TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0021"/><fw place="top" type="header">Vorrede.</fw><lb/> Gedichte/ dieſer in den unterſchiede-<lb/> nen Altern der Deutſchen Spra-<lb/> che/ geben eine Probe aus ſeiner Zu-<lb/> ſchrifft. Unter der rauhen Stimme<lb/> iſt ein guter Geiſt verborgen gewe-<lb/> ſen. Nach dieſem iſt in der Evan-<lb/> geliſchen Poeſie wohl keiner aͤlter/<lb/> als Bartholomaͤus Ringwald. Er<lb/> war Prediger zu Langefeld in der<lb/> Marck umbs Jahr CHriſti 1558.<lb/> Der hoͤchſt-bemuͤhte Lieder-<hi rendition="#aq">Hiſto-<lb/> ricus,</hi> Herr <hi rendition="#aq">Olearius</hi> zu Arnſtadt<lb/> fuͤhret ihn wegen ſeiner andern Kir-<lb/> chen-Lieder im 3. und 4. Theil ſeines<lb/> Lieder-Schatzes auff. Die <hi rendition="#aq">Biblio-<lb/> theca portatilis</hi> eines <hi rendition="#aq">Anonymi</hi><lb/> weiſet/ daß er die Evangelia auf al-<lb/> le Soñ- und Feſt-Tage Reim-weiſe<lb/> verfertiget. Dieſem kom̃t im Alter<lb/> faſt gleich Nicolaus Hermann/ der<lb/> ſich ſelbſt in ſeinen Zuſchrifften den<lb/> alten <hi rendition="#aq">Cantor</hi> im Joachims-Thale<lb/> nennet. Der umb das Lieder-<hi rendition="#aq">Stu-<lb/> dium</hi> unvergleichlich <hi rendition="#aq">meriti</hi>rte<lb/> Herr <hi rendition="#aq">Serpilius</hi> ſchreibet in der er-<lb/> ſten Fortſetzung der zufaͤlligen Lie-<lb/> der-Gedancken/ daß er die Soñtags-<lb/> und vornehmſten-Feſt-Evangelia<lb/> in Geſaͤnge gefaſt habe. Zu Witten-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">berg</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0021]
Vorrede.
Gedichte/ dieſer in den unterſchiede-
nen Altern der Deutſchen Spra-
che/ geben eine Probe aus ſeiner Zu-
ſchrifft. Unter der rauhen Stimme
iſt ein guter Geiſt verborgen gewe-
ſen. Nach dieſem iſt in der Evan-
geliſchen Poeſie wohl keiner aͤlter/
als Bartholomaͤus Ringwald. Er
war Prediger zu Langefeld in der
Marck umbs Jahr CHriſti 1558.
Der hoͤchſt-bemuͤhte Lieder-Hiſto-
ricus, Herr Olearius zu Arnſtadt
fuͤhret ihn wegen ſeiner andern Kir-
chen-Lieder im 3. und 4. Theil ſeines
Lieder-Schatzes auff. Die Biblio-
theca portatilis eines Anonymi
weiſet/ daß er die Evangelia auf al-
le Soñ- und Feſt-Tage Reim-weiſe
verfertiget. Dieſem kom̃t im Alter
faſt gleich Nicolaus Hermann/ der
ſich ſelbſt in ſeinen Zuſchrifften den
alten Cantor im Joachims-Thale
nennet. Der umb das Lieder-Stu-
dium unvergleichlich meritirte
Herr Serpilius ſchreibet in der er-
ſten Fortſetzung der zufaͤlligen Lie-
der-Gedancken/ daß er die Soñtags-
und vornehmſten-Feſt-Evangelia
in Geſaͤnge gefaſt habe. Zu Witten-
berg
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |