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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Am 1. Sonntage
Ach wo ist denn seine Pracht/
Wenn er in der Flamme schmacht?
Wo ist seine Lust geblieben/
Die er in der Welt getrieben?
5.
Lazarum hingegen tragen
Engel in des Himmels Schoß/
Er wird aller seiner Plagen
Nach dem Tode gäntzlich loß.
Wo nun Abraham sich letzt/
Da wird auch sein Geist ergötzt/
Und die Armuth auff der Erden
Muß im Himmel Reichthum werden.
6.
Das sind Göttliche Gerichte/
Die gerecht und heilig seyn.
Ein erleuchtetes Gesichte
Sieht in diese Tieffen ein/
Und macht endlich diesen Schluß/
Daß GOtt so verfahren muß/
Weil zwey Himmel hier auff Erden
Nicht einander folgen werden.
7.
O mein Heyland/ laß mit nichten
Mich auff solchen Wegen gehn/
Die den Fuß zur Höllen richten/
Wo er muß in Flammen stehn.
Deiner Gaben Mißbrauch macht/
Daß man dorten darbt und schmacht/
Auch
Am 1. Sonntage
Ach wo iſt denn ſeine Pracht/
Wenn er in der Flamme ſchmacht?
Wo iſt ſeine Luſt geblieben/
Die er in der Welt getrieben?
5.
Lazarum hingegen tragen
Engel in des Himmels Schoß/
Er wird aller ſeiner Plagen
Nach dem Tode gaͤntzlich loß.
Wo nun Abraham ſich letzt/
Da wird auch ſein Geiſt ergoͤtzt/
Und die Armuth auff der Erden
Muß im Him̃el Reichthum weꝛden.
6.
Das ſind Goͤttliche Gerichte/
Die gerecht und heilig ſeyn.
Ein erleuchtetes Geſichte
Sieht in dieſe Tieffen ein/
Und macht endlich dieſen Schluß/
Daß GOtt ſo verfahren muß/
Weil zwey Himmel hier auff Erden
Nicht einander folgen werden.
7.
O mein Heyland/ laß mit nichten
Mich auff ſolchen Wegen gehn/
Die den Fuß zur Hoͤllen richten/
Wo er muß in Flammen ſtehn.
Deiner Gaben Mißbrauch macht/
Daß man doꝛten daꝛbt uñ ſchmacht/
Auch
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[140/0168] Am 1. Sonntage Ach wo iſt denn ſeine Pracht/ Wenn er in der Flamme ſchmacht? Wo iſt ſeine Luſt geblieben/ Die er in der Welt getrieben? 5. Lazarum hingegen tragen Engel in des Himmels Schoß/ Er wird aller ſeiner Plagen Nach dem Tode gaͤntzlich loß. Wo nun Abraham ſich letzt/ Da wird auch ſein Geiſt ergoͤtzt/ Und die Armuth auff der Erden Muß im Him̃el Reichthum weꝛden. 6. Das ſind Goͤttliche Gerichte/ Die gerecht und heilig ſeyn. Ein erleuchtetes Geſichte Sieht in dieſe Tieffen ein/ Und macht endlich dieſen Schluß/ Daß GOtt ſo verfahren muß/ Weil zwey Himmel hier auff Erden Nicht einander folgen werden. 7. O mein Heyland/ laß mit nichten Mich auff ſolchen Wegen gehn/ Die den Fuß zur Hoͤllen richten/ Wo er muß in Flammen ſtehn. Deiner Gaben Mißbrauch macht/ Daß man doꝛten daꝛbt uñ ſchmacht/ Auch

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/168>, abgerufen am 24.11.2024.