Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Der zu JEsu nahende Sunder,
ses Gewissen. Ausser mir die brennen-
de Welt. So der Gerechte kaum er-
halten wird, wo soll ich denn armer
Sünder erscheinen? Wo soll ich hin?
Wo soll ich bleiben? Verborgen seyn
ist unmöglich. Erscheinen ist uner-
träglich Liebster Heyland, zu dir flich
ich, verstoß mich nicht, wie ichs wohl
hab verdienet. Siehe doch, hier liegt
der bußfertige Zöllner in seiner Bet-
Kammer auf seinen Knien zu deinen
Füssen, und bittet um Gnade. O JE-
su, mein Heyland, tröste mich um dei-
nes Nahmens willen. Hast du mich
erlöset? ey so laß mich nicht verdam-
met werden. Aus grosser Güte hast
du mich erschaffen, so lasse mich doch
nicht um meiner Sünde willen ver-
lohren werden. Mein HErr JEsu!
was hülffe es dich, wenn ich verlohren
würde? Was vor Nutz hättest du da-
von, wenn ich verdammet würde?
Ja, HErr JEsu! wer wolte deinen

Nah-

Der zu JEſu nahende Sůnder,
ſes Gewiſſen. Auſſer mir die brennen-
de Welt. So der Gerechte kaum er-
halten wird, wo ſoll ich denn armer
Sünder erſcheinen? Wo ſoll ich hin?
Wo ſoll ich bleiben? Verborgen ſeyn
iſt unmöglich. Erſcheinen iſt uner-
träglich Liebſter Heyland, zu dir flich
ich, verſtoß mich nicht, wie ichs wohl
hab verdienet. Siehe doch, hier liegt
der bußfertige Zöllner in ſeiner Bet-
Kammer auf ſeinen Knien zu deinen
Füſſen, und bittet um Gnade. O JE-
ſu, mein Heyland, tröſte mich um dei-
nes Nahmens willen. Haſt du mich
erlöſet? ey ſo laß mich nicht verdam-
met werden. Aus groſſer Güte haſt
du mich erſchaffen, ſo laſſe mich doch
nicht um meiner Sünde willen ver-
lohren werden. Mein HErr JEſu!
was hülffe es dich, wenn ich verlohren
würde? Was vor Nutz hätteſt du da-
von, wenn ich verdammet würde?
Ja, HErr JEſu! wer wolte deinen

Nah-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0080" n="52"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Der zu JE&#x017F;u nahende S&#x016F;nder,</hi></fw><lb/>
&#x017F;es Gewi&#x017F;&#x017F;en. Au&#x017F;&#x017F;er mir die brennen-<lb/>
de Welt. So der Gerechte kaum er-<lb/>
halten wird, wo &#x017F;oll ich denn armer<lb/>
Sünder er&#x017F;cheinen? Wo &#x017F;oll ich hin?<lb/>
Wo &#x017F;oll ich bleiben? Verborgen &#x017F;eyn<lb/>
i&#x017F;t unmöglich. Er&#x017F;cheinen i&#x017F;t uner-<lb/>
träglich Lieb&#x017F;ter Heyland, zu dir flich<lb/>
ich, ver&#x017F;toß mich nicht, wie ichs wohl<lb/>
hab verdienet. Siehe doch, hier liegt<lb/>
der bußfertige Zöllner in &#x017F;einer Bet-<lb/>
Kammer auf &#x017F;einen Knien zu deinen<lb/>&#x017F;&#x017F;en, und bittet um Gnade. O JE-<lb/>
&#x017F;u, mein Heyland, trö&#x017F;te mich um dei-<lb/>
nes Nahmens willen. Ha&#x017F;t du mich<lb/>
erlö&#x017F;et? ey &#x017F;o laß mich nicht verdam-<lb/>
met werden. Aus gro&#x017F;&#x017F;er Güte ha&#x017F;t<lb/>
du mich er&#x017F;chaffen, &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;e mich doch<lb/>
nicht um meiner Sünde willen ver-<lb/>
lohren werden. Mein HErr JE&#x017F;u!<lb/>
was hülffe es dich, wenn ich verlohren<lb/>
würde? Was vor Nutz hätte&#x017F;t du da-<lb/>
von, wenn ich verdammet würde?<lb/>
Ja, HErr JE&#x017F;u! wer wolte deinen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Nah-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0080] Der zu JEſu nahende Sůnder, ſes Gewiſſen. Auſſer mir die brennen- de Welt. So der Gerechte kaum er- halten wird, wo ſoll ich denn armer Sünder erſcheinen? Wo ſoll ich hin? Wo ſoll ich bleiben? Verborgen ſeyn iſt unmöglich. Erſcheinen iſt uner- träglich Liebſter Heyland, zu dir flich ich, verſtoß mich nicht, wie ichs wohl hab verdienet. Siehe doch, hier liegt der bußfertige Zöllner in ſeiner Bet- Kammer auf ſeinen Knien zu deinen Füſſen, und bittet um Gnade. O JE- ſu, mein Heyland, tröſte mich um dei- nes Nahmens willen. Haſt du mich erlöſet? ey ſo laß mich nicht verdam- met werden. Aus groſſer Güte haſt du mich erſchaffen, ſo laſſe mich doch nicht um meiner Sünde willen ver- lohren werden. Mein HErr JEſu! was hülffe es dich, wenn ich verlohren würde? Was vor Nutz hätteſt du da- von, wenn ich verdammet würde? Ja, HErr JEſu! wer wolte deinen Nah-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/80
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/80>, abgerufen am 22.11.2024.