aber wird sie zugeschlossen. Meine Seele! sey eine kluge Jungfrau, und schmücke deine Lampen. Jetzt kanst du noch Oel finden, aber bald wird alles zerrinnen. Drum heute, da du die Stimme deines GOttes hörest, so verstocke dein Hertz nicht. Bald bist du nimmer da.
Die IV. Andacht. Nutz der Busse.
Ich empfinde Furcht und Schrecken, Meine Seele, laß dich wecken.
DEr Sünder- Freund meynt es treu. Meine Seele, folge gu- tem Rath. Schicke dich, und begeg- ne deinen GOtt. So wahr, als ich lebe, spricht er, ich habe keinen Gefal- len am Tode des Gottlosen, sondern will, daß er sich bekehre, und lebe. Er will dir ein neu Hertz schaffen; du solt aber das alte zuvor mit dem Ge- setz-Hammer zerschlagen lassen. Er will dir einen neuen Geist schencken;
du
vor der Beichte, zu Hauſe.
aber wird ſie zugeſchloſſen. Meine Seele! ſey eine kluge Jungfrau, und ſchmücke deine Lampen. Jetzt kanſt du noch Oel finden, aber bald wird alles zerrinnen. Drum heute, da du die Stimme deines GOttes höreſt, ſo verſtocke dein Hertz nicht. Bald biſt du nimmer da.
Die IV. Andacht. Nutz der Buſſe.
Ich empfinde Furcht und Schrecken, Meine Seele, laß dich wecken.
DEr Sünder- Freund meynt es treu. Meine Seele, folge gu- tem Rath. Schicke dich, und begeg- ne deinen GOtt. So wahr, als ich lebe, ſpricht er, ich habe keinen Gefal- len am Tode des Gottloſen, ſondern will, daß er ſich bekehre, und lebe. Er will dir ein neu Hertz ſchaffen; du ſolt aber das alte zuvor mit dem Ge- ſetz-Hammer zerſchlagen laſſen. Er will dir einen neuen Geiſt ſchencken;
du
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vor der Beichte, zu Hauſe.
aber wird ſie zugeſchloſſen. Meine
Seele! ſey eine kluge Jungfrau, und
ſchmücke deine Lampen. Jetzt kanſt
du noch Oel finden, aber bald wird
alles zerrinnen. Drum heute, da du
die Stimme deines GOttes höreſt,
ſo verſtocke dein Hertz nicht. Bald
biſt du nimmer da.
Die IV. Andacht.
Nutz der Buſſe.
Ich empfinde Furcht und Schrecken,
Meine Seele, laß dich wecken.
DEr Sünder- Freund meynt es
treu. Meine Seele, folge gu-
tem Rath. Schicke dich, und begeg-
ne deinen GOtt. So wahr, als ich
lebe, ſpricht er, ich habe keinen Gefal-
len am Tode des Gottloſen, ſondern
will, daß er ſich bekehre, und lebe.
Er will dir ein neu Hertz ſchaffen; du
ſolt aber das alte zuvor mit dem Ge-
ſetz-Hammer zerſchlagen laſſen. Er
will dir einen neuen Geiſt ſchencken;
du
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/39>, abgerufen am 16.02.2025.
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