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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

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Benjamin Schmolckens
Weg führet mich aus allen Creutz und Lei-
den, dein Tod macht meinen Tod zur rech-
ten Lebens-Bahn, dein letztes Angst-Ge-
schrey erwirbt mir Himmels-Freuden, auf
deinem Golgatha treff ich mein Thabor an.
Du hast dich in der Noth der Deinen ange-
nommen, so laß die Meinen auch in deiner
Obsicht stehn: Will ihnen diese Nacht et-
was zu nahe kommen, sprich nur ein ein-
tzigs Wort: fort/ laßt mir diese gehn. Wir
machen dein Verdienst zu unserm Schul-
ter. Küssen/ und legen uns zur Ruh/ weil
du vor uns gewacht, so können wir getrost
die müden Augen schliessen, und auf den
Freytag folgt auch eine freye Nacht.

Abend-Lied.

Mel. Die Nacht ist für der Thür etc.

Lamm GOttes, schaue mich vor deinem Creutze liegen,
mein mattes Hertz will sich in deine Wunden schmiegen,
ach öffne diese Klufft der Seelen, die da rufft.
2. Geschlagner Felß, nimm ietzt dein Täublein in die
Ritzen; das Blut, das du geschwitzt, laß mir auch heu-
te nützen, daß es die Schulden löscht, und mich von Sün-
den wäscht.
3. Zerbrich in dieser Nacht die Macht der Finsternisse,
daß ich bey deiner Wacht die Augen frölich schliesse. Dein
Dorn-Krantz stelle mir ein Rosen-Küssen für.
4. Wirff mir den Purpur zu, den du mit Blut beflecket,
daß er bey meiner Ruh mich als ein Schlaff-Rock decket.
Vor dieser schönen Tracht entfärbt sich selbst die Nacht.
5. Breit über meinen Schlaff die ausgestreckten Ar-
men,

Benjamin Schmolckens
Weg führet mich aus allen Creutz und Lei-
den, dein Tod macht meinen Tod zur rech-
ten Lebens-Bahn, dein letztes Angſt-Ge-
ſchrey erwirbt mir Himmels-Freuden, auf
deinem Golgatha treff ich mein Thabor an.
Du haſt dich in der Noth der Deinen ange-
nommen, ſo laß die Meinen auch in deiner
Obſicht ſtehn: Will ihnen dieſe Nacht et-
was zu nahe kommen, ſprich nur ein ein-
tzigs Wort: fort/ laßt mir dieſe gehn. Wir
machen dein Verdienſt zu unſerm Schul-
ter. Küſſen/ und legen uns zur Ruh/ weil
du vor uns gewacht, ſo können wir getroſt
die müden Augen ſchlieſſen, und auf den
Freytag folgt auch eine freye Nacht.

Abend-Lied.

Mel. Die Nacht iſt für der Thür ꝛc.

Lamm GOttes, ſchaue mich vor deinem Creutze liegen,
mein mattes Hertz will ſich in deine Wunden ſchmiegen,
ach öffne dieſe Klufft der Seelen, die da rufft.
2. Geſchlagner Felß, nimm ietzt dein Täublein in die
Ritzen; das Blut, das du geſchwitzt, laß mir auch heu-
te nützen, daß es die Schulden löſcht, und mich von Sün-
den wäſcht.
3. Zerbrich in dieſer Nacht die Macht der Finſterniſſe,
daß ich bey deiner Wacht die Augen frölich ſchlieſſe. Dein
Dorn-Krantz ſtelle mir ein Roſen-Küſſen für.
4. Wirff mir den Purpur zu, den du mit Blut beflecket,
daß er bey meiner Ruh mich als ein Schlaff-Rock decket.
Vor dieſer ſchönen Tracht entfärbt ſich ſelbſt die Nacht.
5. Breit über meinen Schlaff die ausgeſtreckten Ar-
men,
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[246/0274] Benjamin Schmolckens Weg führet mich aus allen Creutz und Lei- den, dein Tod macht meinen Tod zur rech- ten Lebens-Bahn, dein letztes Angſt-Ge- ſchrey erwirbt mir Himmels-Freuden, auf deinem Golgatha treff ich mein Thabor an. Du haſt dich in der Noth der Deinen ange- nommen, ſo laß die Meinen auch in deiner Obſicht ſtehn: Will ihnen dieſe Nacht et- was zu nahe kommen, ſprich nur ein ein- tzigs Wort: fort/ laßt mir dieſe gehn. Wir machen dein Verdienſt zu unſerm Schul- ter. Küſſen/ und legen uns zur Ruh/ weil du vor uns gewacht, ſo können wir getroſt die müden Augen ſchlieſſen, und auf den Freytag folgt auch eine freye Nacht. Abend-Lied. Mel. Die Nacht iſt für der Thür ꝛc. Lamm GOttes, ſchaue mich vor deinem Creutze liegen, mein mattes Hertz will ſich in deine Wunden ſchmiegen, ach öffne dieſe Klufft der Seelen, die da rufft. 2. Geſchlagner Felß, nimm ietzt dein Täublein in die Ritzen; das Blut, das du geſchwitzt, laß mir auch heu- te nützen, daß es die Schulden löſcht, und mich von Sün- den wäſcht. 3. Zerbrich in dieſer Nacht die Macht der Finſterniſſe, daß ich bey deiner Wacht die Augen frölich ſchlieſſe. Dein Dorn-Krantz ſtelle mir ein Roſen-Küſſen für. 4. Wirff mir den Purpur zu, den du mit Blut beflecket, daß er bey meiner Ruh mich als ein Schlaff-Rock decket. Vor dieſer ſchönen Tracht entfärbt ſich ſelbſt die Nacht. 5. Breit über meinen Schlaff die ausgeſtreckten Ar- men,

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/274>, abgerufen am 24.11.2024.