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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

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Morgen-und Abend-Andachten.
aber trage GOtt in meinem Hertzen ein,
so hab ich mehr als Gold/ und kan mit gu-
tem Grunde bey deiner Vater-Huld reich
und gesegnet seyn. Nun bin ich heut ein
Mensch, gleichwie die andern Tage, ich kan
was menschliches erfahren und begehn;
drum brauch ich deinen Geist, der sich ins
Mittel schlage/ daß ich der Sünde kan mit
Ernste widerstehn. Durch diesen führe
mich auf der gebahnten Strasse, die man
die Richtige für allen andern heist; und
leite meinen Gang nach deines Wortes
Masse, daß mich kein Sunden-Fall so
leicht zu Boden reist. Nächst dem werff
ich mein Netz in deines Sohnes Nahmen
mit allen Freuden aus, wie du befohlen
hast; Gieb einen Seegens-Zug, wie dort
in Petri Hamen, und wenn mirs sauer
wird/ so mache Lust aus Last. Es lebt
niemand davon, daß er viel Güther heget,
der gröste Reichthum ist nur die Vergnüg-
lichkeit. Hast du mir diesen Schatz im
Hertzen beygeleget/ so frag ich nicht dar-
nach, was andrer Hertz erfreut. Du weißt,
was ich bedarff, ich will dich lassen sorgen,
weil du so lange Zeit schon haußgehalten
ha[ - 2 Zeichen fehlen] Giebst du mir heute was, so giebst
du es auch morgen, denn mein bescheiden

Theil

Morgen-und Abend-Andachten.
aber trage GOtt in meinem Hertzen ein,
ſo hab ich mehr als Gold/ und kan mit gu-
tem Grunde bey deiner Vater-Huld reich
und geſegnet ſeyn. Nun bin ich heut ein
Menſch, gleichwie die andern Tage, ich kan
was menſchliches erfahren und begehn;
drum brauch ich deinen Geiſt, der ſich ins
Mittel ſchlage/ daß ich der Sünde kan mit
Ernſte widerſtehn. Durch dieſen führe
mich auf der gebahnten Straſſe, die man
die Richtige für allen andern heiſt; und
leite meinen Gang nach deines Wortes
Maſſe, daß mich kein Sunden-Fall ſo
leicht zu Boden reiſt. Nächſt dem werff
ich mein Netz in deines Sohnes Nahmen
mit allen Freuden aus, wie du befohlen
haſt; Gieb einen Seegens-Zug, wie dort
in Petri Hamen, und wenn mirs ſauer
wird/ ſo mache Luſt aus Laſt. Es lebt
niemand davon, daß er viel Güther heget,
der gröſte Reichthum iſt nur die Vergnüg-
lichkeit. Haſt du mir dieſen Schatz im
Hertzen beygeleget/ ſo frag ich nicht dar-
nach, was andrer Hertz erfreut. Du weißt,
was ich bedarff, ich will dich laſſen ſorgen,
weil du ſo lange Zeit ſchon haußgehalten
ha[ – 2 Zeichen fehlen] Giebſt du mir heute was, ſo giebſt
du es auch morgen, denn mein beſcheiden

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[223/0251] Morgen-und Abend-Andachten. aber trage GOtt in meinem Hertzen ein, ſo hab ich mehr als Gold/ und kan mit gu- tem Grunde bey deiner Vater-Huld reich und geſegnet ſeyn. Nun bin ich heut ein Menſch, gleichwie die andern Tage, ich kan was menſchliches erfahren und begehn; drum brauch ich deinen Geiſt, der ſich ins Mittel ſchlage/ daß ich der Sünde kan mit Ernſte widerſtehn. Durch dieſen führe mich auf der gebahnten Straſſe, die man die Richtige für allen andern heiſt; und leite meinen Gang nach deines Wortes Maſſe, daß mich kein Sunden-Fall ſo leicht zu Boden reiſt. Nächſt dem werff ich mein Netz in deines Sohnes Nahmen mit allen Freuden aus, wie du befohlen haſt; Gieb einen Seegens-Zug, wie dort in Petri Hamen, und wenn mirs ſauer wird/ ſo mache Luſt aus Laſt. Es lebt niemand davon, daß er viel Güther heget, der gröſte Reichthum iſt nur die Vergnüg- lichkeit. Haſt du mir dieſen Schatz im Hertzen beygeleget/ ſo frag ich nicht dar- nach, was andrer Hertz erfreut. Du weißt, was ich bedarff, ich will dich laſſen ſorgen, weil du ſo lange Zeit ſchon haußgehalten ha__ Giebſt du mir heute was, ſo giebſt du es auch morgen, denn mein beſcheiden Theil

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/251>, abgerufen am 24.11.2024.