Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.Der zu JEsu nahende Sunder, be beständig seyn und sich durch dieLiebe gegen dich und den Nächsten thätig erweisen wird; Hilff, heiliger und mächtiger GOtt, daß des Teu- fels Werck, die Sünde, in mir täg- lich mit allen Lüsten ie länger, ie kräff- tiger, gestöhrt werde. Verhüte al- len Unglauben, der aus dem thörich- ten Gebrauch der Vernunfft und Hintansetzung deines Wortes entste- het, und die elende Seele zur Ab- götterey gegen deine Creaturen, zum Ungehorsam, Mißtrauen, Wider- spenstigkeit und Ungedult, ja endlich gar zum Haß und Eckel wider dich und deinen Willen verleitet. Du weist, allwissender Vater, daß das menschliche Hertz trotzig ist, im geistlichen Hochmuth, Sicherheit, sündlichen Eyfer und Eigenwillen, hingegen bey der Unwissenheit und Vergessenheit deiner Wege unbe- ständig und verzagt wird, daß es offt ver-
Der zu JEſu nahende Sůnder, be beſtändig ſeyn und ſich durch dieLiebe gegen dich und den Nächſten thätig erweiſen wird; Hilff, heiliger und mächtiger GOtt, daß des Teu- fels Werck, die Sünde, in mir täg- lich mit allen Lüſten ie länger, ie kräff- tiger, geſtöhrt werde. Verhüte al- len Unglauben, der aus dem thörich- ten Gebrauch der Vernunfft und Hintanſetzung deines Wortes entſte- het, und die elende Seele zur Ab- götterey gegen deine Creaturen, zum Ungehorſam, Mißtrauen, Wider- ſpenſtigkeit und Ungedult, ja endlich gar zum Haß und Eckel wider dich und deinen Willen verleitet. Du weiſt, allwiſſender Vater, daß das menſchliche Hertz trotzig iſt, im geiſtlichen Hochmuth, Sicherheit, ſündlichen Eyfer und Eigenwillen, hingegen bey der Unwiſſenheit und Vergeſſenheit deiner Wege unbe- ſtändig und verzagt wird, daß es offt ver-
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Der zu JEſu nahende Sůnder,
be beſtändig ſeyn und ſich durch die
Liebe gegen dich und den Nächſten
thätig erweiſen wird; Hilff, heiliger
und mächtiger GOtt, daß des Teu-
fels Werck, die Sünde, in mir täg-
lich mit allen Lüſten ie länger, ie kräff-
tiger, geſtöhrt werde. Verhüte al-
len Unglauben, der aus dem thörich-
ten Gebrauch der Vernunfft und
Hintanſetzung deines Wortes entſte-
het, und die elende Seele zur Ab-
götterey gegen deine Creaturen, zum
Ungehorſam, Mißtrauen, Wider-
ſpenſtigkeit und Ungedult, ja endlich
gar zum Haß und Eckel wider dich
und deinen Willen verleitet. Du
weiſt, allwiſſender Vater, daß das
menſchliche Hertz trotzig iſt, im
geiſtlichen Hochmuth, Sicherheit,
ſündlichen Eyfer und Eigenwillen,
hingegen bey der Unwiſſenheit und
Vergeſſenheit deiner Wege unbe-
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