Ich hatte mich unterwunden, zu deinem heiligen Tische zu kommen, und da stunde ich unter deinem Creu- tze, umfassete deinen Leib, und zeigete ihn deinem himmlischen Vater, daß alle meine Sünde auf dich geworffen sind. Ich fienge dein Blut auf, und bracht es vor das Angesichte GOt- tes, und sagte: Siehe da, du gerech- ter GOTT, hier ist das heisse Blut deines lieben Sohnes, in welchem sich dein Zorn abgekühlet. So wirst du ja deinen Eyfer über mich nicht ausschütten.
Ey, wer will nun mich und alle Auserwehlte GOttes beschuldigen? Ich habe JEsum, den gerechten JE- sum. Seine Gerechtigkeit ist meine Heiligkeit, sein Heil mein Erbtheil, sein Opffer, meine Versöhnung, sein Tod mein Leben. Was kan mich
Ich hatte mich unterwunden, zu deinem heiligen Tiſche zu kommen, und da ſtunde ich unter deinem Creu- tze, umfaſſete deinen Leib, und zeigete ihn deinem himmliſchen Vater, daß alle meine Sünde auf dich geworffen ſind. Ich fienge dein Blut auf, und bracht es vor das Angeſichte GOt- tes, und ſagte: Siehe da, du gerech- ter GOTT, hier iſt das heiſſe Blut deines lieben Sohnes, in welchem ſich dein Zorn abgekühlet. So wirſt du ja deinen Eyfer über mich nicht ausſchütten.
Ey, wer will nun mich und alle Auserwehlte GOttes beſchuldigen? Ich habe JEſum, den gerechten JE- ſum. Seine Gerechtigkeit iſt meine Heiligkeit, ſein Heil mein Erbtheil, ſein Opffer, meine Verſöhnung, ſein Tod mein Leben. Was kan mich
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nach dem H. Abendmahl, zu Hauſe.
gehangen. Tauſend, tauſendmahl ſey
dir, liebſter JEſu, Danck dafür!
Ich hatte mich unterwunden, zu
deinem heiligen Tiſche zu kommen,
und da ſtunde ich unter deinem Creu-
tze, umfaſſete deinen Leib, und zeigete
ihn deinem himmliſchen Vater, daß
alle meine Sünde auf dich geworffen
ſind. Ich fienge dein Blut auf, und
bracht es vor das Angeſichte GOt-
tes, und ſagte: Siehe da, du gerech-
ter GOTT, hier iſt das heiſſe Blut
deines lieben Sohnes, in welchem
ſich dein Zorn abgekühlet. So
wirſt du ja deinen Eyfer über mich
nicht ausſchütten.
Ey, wer will nun mich und alle
Auserwehlte GOttes beſchuldigen?
Ich habe JEſum, den gerechten JE-
ſum. Seine Gerechtigkeit iſt meine
Heiligkeit, ſein Heil mein Erbtheil,
ſein Opffer, meine Verſöhnung, ſein
Tod mein Leben. Was kan mich
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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/179>, abgerufen am 16.02.2025.
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