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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

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vor dem H. Abendmahl, in der Kirche.
get eure Ohren her, und kommet her
zu mir, höret, so wird eure Seele le-
ben. Denn ich will mit euch einen
ewigen Bund machen, nehmlich die
gewissen Gnaden Davids.

Ach mein lieber GOtt im Him-
mel, dein Kind kommet zu dir. Of-
fenbahre mir den Reichthum deiner
Gnaden. Komm mir entgegen,
und küsse mich mit dem Kusse deines
Mundes! O daß mein Glaube als
ein Berg vor dir stünde! O daß doch
lauter Flammen der Liebe aus meiner
Brust hervor brächen! O daß doch
meine Hoffnung ihren Ancker recht
fest in dein Hertz werffen möchte!
Nun mercke ich, daß du mich lieb hast,
weil du mir auch deinen eingebohrnen
Sohn zum Pfande schenckest. Ich
betrübe mich, daß ich mich nicht
so erfreuen kan, als ich wolte. Ich
bin nicht gäntzlich ohne Furcht, da
doch mein Hertze vor gutem Muthe

gantz
(Schm. Sünder.) J

vor dem H. Abendmahl, in der Kirche.
get eure Ohren her, und kommet her
zu mir, höret, ſo wird eure Seele le-
ben. Denn ich will mit euch einen
ewigen Bund machen, nehmlich die
gewiſſen Gnaden Davids.

Ach mein lieber GOtt im Him-
mel, dein Kind kommet zu dir. Of-
fenbahre mir den Reichthum deiner
Gnaden. Komm mir entgegen,
und küſſe mich mit dem Kuſſe deines
Mundes! O daß mein Glaube als
ein Berg vor dir ſtünde! O daß doch
lauter Flammen der Liebe aus meiner
Bruſt hervor brächen! O daß doch
meine Hoffnung ihren Ancker recht
feſt in dein Hertz werffen möchte!
Nun mercke ich, daß du mich lieb haſt,
weil du mir auch deinen eingebohrnen
Sohn zum Pfande ſchenckeſt. Ich
betrübe mich, daß ich mich nicht
ſo erfreuen kan, als ich wolte. Ich
bin nicht gäntzlich ohne Furcht, da
doch mein Hertze vor gutem Muthe

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(Schm. Sünder.) J
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[129/0157] vor dem H. Abendmahl, in der Kirche. get eure Ohren her, und kommet her zu mir, höret, ſo wird eure Seele le- ben. Denn ich will mit euch einen ewigen Bund machen, nehmlich die gewiſſen Gnaden Davids. Ach mein lieber GOtt im Him- mel, dein Kind kommet zu dir. Of- fenbahre mir den Reichthum deiner Gnaden. Komm mir entgegen, und küſſe mich mit dem Kuſſe deines Mundes! O daß mein Glaube als ein Berg vor dir ſtünde! O daß doch lauter Flammen der Liebe aus meiner Bruſt hervor brächen! O daß doch meine Hoffnung ihren Ancker recht feſt in dein Hertz werffen möchte! Nun mercke ich, daß du mich lieb haſt, weil du mir auch deinen eingebohrnen Sohn zum Pfande ſchenckeſt. Ich betrübe mich, daß ich mich nicht ſo erfreuen kan, als ich wolte. Ich bin nicht gäntzlich ohne Furcht, da doch mein Hertze vor gutem Muthe gantz (Schm. Sünder.) J

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/157>, abgerufen am 15.08.2024.