Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705.Untersuchung derer von super-klugen Behr-Wölffen nicht mehr gehöret wird/ der na-türlichen Wölffe halber aber niemand sich/ um der Benennung willen/ etwas zu besorgen hat/ so mögen die Schäfer/ ohne einiges Bedencken/ in Zwöff-Nächten den Wolff nennen; ich will mein Leben zum Pfande setzen/ daß kein natürli- cher Wolff/ um der Benennung willen/ ein ein- tziges Schaf antasten werde. Man mag den Wolff gleich Monsieur heis- sen/ Wenn er das Schaaf erfasset/ So wird er es dennoch zerreissen/ Weil er es allzeit hasset. Es können auch die Tag' und Zeiten/ Die Wolffs-Art nicht verkehren. Obgleich bey abergläubschen Leuten Man pflegt solch Ding zu hören. Drum magst du abergläubscher Schiefer Gleich die Christ-Tag' ihn heissen Ein heßlich böses Ungeziefer/ So wird er dennoch beissen. Das 29. Capitel. Wenn man einem Kinde lässet einen Die
Unterſuchung derer von ſuper-klugen Behr-Woͤlffen nicht mehr gehoͤret wird/ der na-tuͤrlichen Woͤlffe halber aber niemand ſich/ um der Benennung willen/ etwas zu beſorgen hat/ ſo moͤgen die Schaͤfer/ ohne einiges Bedencken/ in Zwoͤff-Naͤchten den Wolff nennen; ich will mein Leben zum Pfande ſetzen/ daß kein natuͤrli- cher Wolff/ um der Benennung willen/ ein ein- tziges Schaf antaſten werde. Man mag den Wolff gleich Monſieur heiſ- ſen/ Wenn er das Schaaf erfaſſet/ So wird er es dennoch zerreiſſen/ Weil er es allzeit haſſet. Es koͤnnen auch die Tag’ und Zeiten/ Die Wolffs-Art nicht verkehren. Obgleich bey aberglaͤubſchen Leuten Man pflegt ſolch Ding zu hoͤren. Drum magſt du aberglaͤubſcher Schiefer Gleich die Chriſt-Tag’ ihn heiſſen Ein heßlich boͤſes Ungeziefer/ So wird er dennoch beiſſen. Das 29. Capitel. Wenn man einem Kinde laͤſſet einen Die
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Unterſuchung derer von ſuper-klugen
Behr-Woͤlffen nicht mehr gehoͤret wird/ der na-
tuͤrlichen Woͤlffe halber aber niemand ſich/ um
der Benennung willen/ etwas zu beſorgen hat/
ſo moͤgen die Schaͤfer/ ohne einiges Bedencken/
in Zwoͤff-Naͤchten den Wolff nennen; ich will
mein Leben zum Pfande ſetzen/ daß kein natuͤrli-
cher Wolff/ um der Benennung willen/ ein ein-
tziges Schaf antaſten werde.
Man mag den Wolff gleich Monſieur heiſ-
ſen/
Wenn er das Schaaf erfaſſet/
So wird er es dennoch zerreiſſen/
Weil er es allzeit haſſet.
Es koͤnnen auch die Tag’ und Zeiten/
Die Wolffs-Art nicht verkehren.
Obgleich bey aberglaͤubſchen Leuten
Man pflegt ſolch Ding zu hoͤren.
Drum magſt du aberglaͤubſcher Schiefer
Gleich die Chriſt-Tag’ ihn heiſſen
Ein heßlich boͤſes Ungeziefer/
So wird er dennoch beiſſen.
Das 29. Capitel.
Wenn man einem Kinde laͤſſet einen
Dattel-Kern bey ſich tragen/ ſo faͤllt es nicht
viel/ oder nlmmt durch Fallen nicht
Schaden.
Die
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Zitationshilfe: | Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia02_1705/74>, abgerufen am 03.03.2025. |