Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705.Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Solt auch wohl ein älbrer Ding hier auff dieser Erden Können auff die Bahn gebracht und erson- nen werden/ Als uns dieser Punct hier weist? Es sind närrsche Sachen/ Dabey man sonst nicht mehr kan/ als nur drüber lachen. Das 44. Capitel. Wenn gelautet wird/ und schlägt die ES wollen abergläubische Leute gar unter- wie
Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Solt auch wohl ein aͤlbrer Ding hier auff dieſer Erden Koͤnnen auff die Bahn gebracht und erſon- nen werden/ Als uns dieſer Punct hier weiſt? Es ſind naͤrrſche Sachen/ Dabey man ſonſt nicht mehr kan/ als nur druͤber lachen. Das 44. Capitel. Wenn gelautet wird/ und ſchlaͤgt die ES wollen aberglaͤubiſche Leute gar unter- wie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0111" n="287"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Weibern hochgehaltenen Aberglauben.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem"> <l>Solt auch wohl ein aͤlbrer Ding hier auff</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">dieſer Erden</hi> </l><lb/> <l>Koͤnnen auff die Bahn gebracht und erſon-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">nen werden/</hi> </l><lb/> <l>Als uns dieſer Punct hier weiſt? Es ſind</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">naͤrrſche Sachen/</hi> </l><lb/> <l>Dabey man ſonſt nicht mehr kan/ als nur</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">druͤber lachen.</hi> </l> </lg> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Das 44. Capitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Wenn gelautet wird/ und ſchlaͤgt die<lb/><hi rendition="#c">Uhr drein/ ſo bedeutets Feuer.</hi></p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S wollen aberglaͤubiſche Leute gar unter-<lb/> ſchiedliche Vorbedeutungen eines Bran-<lb/> des wiſſen/ unter welchen dieſes auch eine<lb/> mit ſeyn ſoll; wie aber alle ſolche <hi rendition="#aq">Choſ</hi>en gantz<lb/> ohne Grund ſind/ alſo iſt dieſer Punct gleiches<lb/> Schlages. In groſſen Staͤdten/ allwo unter-<lb/> ſchiedliche Uhren ſind/ traͤgt ſichs gar offt zu/ daß<lb/> in einer Kirchen zu Grabe gelautet wird/ und in<lb/> der andern ſchlaͤgt die Uhr erſt/ weil eine mit der<lb/> andern nicht allezeit <hi rendition="#aq">accurat</hi> uͤberein trifft/ oder<lb/> wenn diejenigen/ die zu Grabe lauten/ zuweilen/<lb/> um ein und andern Tumults/ oder auch ſtarcken<lb/> Windes willen/ nicht allemahl recht hoͤren koͤn-<lb/> nen/ ob die Uhr habe ausgeſchlagen/ und an zu<lb/> lauten fangen/ ehe die Uhr ausgeſchlagen hat/<lb/> alsdenn muß ſolches Feuer bedeuten. Gleich-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [287/0111]
Weibern hochgehaltenen Aberglauben.
Solt auch wohl ein aͤlbrer Ding hier auff
dieſer Erden
Koͤnnen auff die Bahn gebracht und erſon-
nen werden/
Als uns dieſer Punct hier weiſt? Es ſind
naͤrrſche Sachen/
Dabey man ſonſt nicht mehr kan/ als nur
druͤber lachen.
Das 44. Capitel.
Wenn gelautet wird/ und ſchlaͤgt die
Uhr drein/ ſo bedeutets Feuer.
ES wollen aberglaͤubiſche Leute gar unter-
ſchiedliche Vorbedeutungen eines Bran-
des wiſſen/ unter welchen dieſes auch eine
mit ſeyn ſoll; wie aber alle ſolche Choſen gantz
ohne Grund ſind/ alſo iſt dieſer Punct gleiches
Schlages. In groſſen Staͤdten/ allwo unter-
ſchiedliche Uhren ſind/ traͤgt ſichs gar offt zu/ daß
in einer Kirchen zu Grabe gelautet wird/ und in
der andern ſchlaͤgt die Uhr erſt/ weil eine mit der
andern nicht allezeit accurat uͤberein trifft/ oder
wenn diejenigen/ die zu Grabe lauten/ zuweilen/
um ein und andern Tumults/ oder auch ſtarcken
Windes willen/ nicht allemahl recht hoͤren koͤn-
nen/ ob die Uhr habe ausgeſchlagen/ und an zu
lauten fangen/ ehe die Uhr ausgeſchlagen hat/
alsdenn muß ſolches Feuer bedeuten. Gleich-
wie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |