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Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705.

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Weibern hochgehaltenen Aberglauben.
Du kanst von deiner Frucht mit Warheit
sagen:
Daß nie kein Baum dergleichen hat getra-
gen;
Die alleredelsten und besten Früchte
Sind die/ die uns befreyen vom Gerichte.

13.
O Todten-Holtz!
Sey immer stoltz;
Denn die Drey-Einigkeit aus GOTTes
Reiche
Gönnt in der Lufft dir eine reine Leiche.
GOTT hängt erwürgt/ der Lebens-Fürst
am Creutze/
Daß er die Todten zu dem Leben reitze.
14.
Du stummes Holtz!
Sey nur nicht stoltz/
Daß du dem Wort must eine Cantzel wer-
den;
Es hat wohl eh gepredigt auff der Erden.
Mein ist der Trost/ daß GOTT für mich
GOTT bittet/
Wie seine Creutziger er selbst vertrittet.
15.
Holtz! du bist Holtz!
Und ich bin stoltz/
Denn JEsus/ als der edle Baum des Le-
bens/
Nicht

Weibern hochgehaltenen Aberglauben.
Du kanſt von deiner Frucht mit Warheit
ſagen:
Daß nie kein Baum dergleichen hat getra-
gen;
Die alleredelſten und beſten Fruͤchte
Sind die/ die uns befreyen vom Gerichte.

13.
O Todten-Holtz!
Sey immer ſtoltz;
Denn die Drey-Einigkeit aus GOTTes
Reiche
Goͤnnt in der Lufft dir eine reine Leiche.
GOTT haͤngt erwuͤrgt/ der Lebens-Fuͤrſt
am Creutze/
Daß er die Todten zu dem Leben reitze.
14.
Du ſtummes Holtz!
Sey nur nicht ſtoltz/
Daß du dem Wort muſt eine Cantzel wer-
den;
Es hat wohl eh gepredigt auff der Erden.
Mein iſt der Troſt/ daß GOTT für mich
GOTT bittet/
Wie ſeine Creutziger er ſelbſt vertrittet.
15.
Holtz! du biſt Holtz!
Und ich bin ſtoltz/
Denn JEſus/ als der edle Baum des Le-
bens/
Nicht
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[159/0181] Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Du kanſt von deiner Frucht mit Warheit ſagen: Daß nie kein Baum dergleichen hat getra- gen; Die alleredelſten und beſten Fruͤchte Sind die/ die uns befreyen vom Gerichte. 13. O Todten-Holtz! Sey immer ſtoltz; Denn die Drey-Einigkeit aus GOTTes Reiche Goͤnnt in der Lufft dir eine reine Leiche. GOTT haͤngt erwuͤrgt/ der Lebens-Fuͤrſt am Creutze/ Daß er die Todten zu dem Leben reitze. 14. Du ſtummes Holtz! Sey nur nicht ſtoltz/ Daß du dem Wort muſt eine Cantzel wer- den; Es hat wohl eh gepredigt auff der Erden. Mein iſt der Troſt/ daß GOTT für mich GOTT bittet/ Wie ſeine Creutziger er ſelbſt vertrittet. 15. Holtz! du biſt Holtz! Und ich bin ſtoltz/ Denn JEſus/ als der edle Baum des Le- bens/ Nicht

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Zitationshilfe: Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia01_1705/181>, abgerufen am 27.11.2024.