Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <cit> <quote> <lg type="poem"> <lg n="9"> <pb facs="#f0180" n="158"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Unterſuchung derer von</hi> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">ſuper</hi> </hi> <hi rendition="#fr">klugen</hi> </fw><lb/> <l>Sich mit der Hoͤllen-Schlange ſo vergli-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">chen/</hi> </l><lb/> <l>Zum Weibes-Saamen in die Hoͤh zu krie-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">chen/</hi> </l><lb/> <l>Den Ferſen-Stich ihm liſtig anzubringen;</l><lb/> <l>Doch muß der Schlangen es zum Tod ge-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">lingen.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="10"> <head>10.</head><lb/> <l>Betrogen Holtz!</l><lb/> <l>Du biſt wohl ſtoltz/</l><lb/> <l>Daß du des Menſchen Sohn ſo hoch gezo-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">gen;</hi> </l><lb/> <l>Doch mit der Schlangen von dem Wort</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">betrogen.</hi> </l><lb/> <l>Denn GOtt und Menſch hat jener Kopff</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">zertreten/</hi> </l><lb/> <l>Und ander Holtz laͤſſt ſich vor dich anbeten.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <head>11.</head><lb/> <l>Du Abgott-Holtz!</l><lb/> <l>Betreugeſt ſtoltz;</l><lb/> <l>Iſt etwas ja von dir noch überblieben;</l><lb/> <l>Laß dich den Pabſt und ſeinen Anhang lie-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ben.</hi> </l><lb/> <l>GOtt den Gecreutzigten will ich nur wiſſen/</l><lb/> <l>Nicht dich; doch ihn und ſeine Wunden kuͤſ-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſen.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="12"> <head>12.</head><lb/> <l>O fruchtbar Holtz!</l><lb/> <l>Sey immer ſtoltz;</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Du</fw><lb/> </lg> </lg> </quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [158/0180]
Unterſuchung derer von ſuper klugen
Sich mit der Hoͤllen-Schlange ſo vergli-
chen/
Zum Weibes-Saamen in die Hoͤh zu krie-
chen/
Den Ferſen-Stich ihm liſtig anzubringen;
Doch muß der Schlangen es zum Tod ge-
lingen.
10.
Betrogen Holtz!
Du biſt wohl ſtoltz/
Daß du des Menſchen Sohn ſo hoch gezo-
gen;
Doch mit der Schlangen von dem Wort
betrogen.
Denn GOtt und Menſch hat jener Kopff
zertreten/
Und ander Holtz laͤſſt ſich vor dich anbeten.
11.
Du Abgott-Holtz!
Betreugeſt ſtoltz;
Iſt etwas ja von dir noch überblieben;
Laß dich den Pabſt und ſeinen Anhang lie-
ben.
GOtt den Gecreutzigten will ich nur wiſſen/
Nicht dich; doch ihn und ſeine Wunden kuͤſ-
ſen.
12.
O fruchtbar Holtz!
Sey immer ſtoltz;
Du
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