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Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705.

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Untersuchung/ derer von super-klugen
Glück in seinem eigenen Spielen vergeben; wie-
wohl man auch sagen will/ daß es zuweilen unter
denen Spielern auch Pursche gäbe/ welche mit
zauberhafften Spitzbuben-Stückgen umzuge-
hen wüsten/ daß sie mit dem geborgten Gelde des
andern sein Glück an sich ziehen könten/ welches
ich aber an seinen Ort gestellet seyn lasse. Am
besten demnach/ wer sich des Spielens enthält/
wenn man nicht versichert ist/ daß man mit lau-
ter ehrlichen Leuten zu thun habe.

Das 53. Capitel.

Zum Spielen muß man Geld bor-
gen/ so gewinnet man desto eher.

EIn reputirlicher Mensch wird nicht spie-
len/ wenn er kein Geld übrig hat zu ver-
spielen/ und wird dahero nichts darzu bor-
gen/ sintemahl es vor eine Schande gehalten
wird/ wenn einer Geld zum Spielen borget; es
sey denn/ daß ein erbarer Mann/ der nicht alle-
zeit Geld bey sich trüge/ in eine honnette Com-
pagnie käme/ und Ehren halber eines mit spielen
wolte/ einen vertrauten Freund um etwas Geld
anspräche. Ein solcher aber wird um dieses ge-
borgten Geldes willen nicht einen Heller mehr
gewinnen. Wer aber um deß willen Geld
borget/ daß er dem andern abgewinnen will/ der
hat lauter Tücke im Sinn/ und hat ein liederlich

Gemü-

Unterſuchung/ derer von ſuper-klugen
Gluͤck in ſeinem eigenen Spielen vergeben; wie-
wohl man auch ſagen will/ daß es zuweilen unter
denen Spielern auch Purſche gaͤbe/ welche mit
zauberhafften Spitzbuben-Stuͤckgen umzuge-
hen wuͤſten/ daß ſie mit dem geborgten Gelde des
andern ſein Gluͤck an ſich ziehen koͤnten/ welches
ich aber an ſeinen Ort geſtellet ſeyn laſſe. Am
beſten demnach/ wer ſich des Spielens enthaͤlt/
wenn man nicht verſichert iſt/ daß man mit lau-
ter ehrlichen Leuten zu thun habe.

Das 53. Capitel.

Zum Spielen muß man Geld bor-
gen/ ſo gewinnet man deſto eher.

EIn reputirlicher Menſch wird nicht ſpie-
len/ wenn er kein Geld uͤbrig hat zu ver-
ſpielen/ und wird dahero nichts darzu bor-
gen/ ſintemahl es vor eine Schande gehalten
wird/ wenn einer Geld zum Spielen borget; es
ſey denn/ daß ein erbarer Mann/ der nicht alle-
zeit Geld bey ſich truͤge/ in eine honnette Com-
pagnie kaͤme/ und Ehren halber eines mit ſpielen
wolte/ einen vertrauten Freund um etwas Geld
anſpraͤche. Ein ſolcher aber wird um dieſes ge-
borgten Geldes willen nicht einen Heller mehr
gewinnen. Wer aber um deß willen Geld
borget/ daß er dem andern abgewinnen will/ der
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[90/0112] Unterſuchung/ derer von ſuper-klugen Gluͤck in ſeinem eigenen Spielen vergeben; wie- wohl man auch ſagen will/ daß es zuweilen unter denen Spielern auch Purſche gaͤbe/ welche mit zauberhafften Spitzbuben-Stuͤckgen umzuge- hen wuͤſten/ daß ſie mit dem geborgten Gelde des andern ſein Gluͤck an ſich ziehen koͤnten/ welches ich aber an ſeinen Ort geſtellet ſeyn laſſe. Am beſten demnach/ wer ſich des Spielens enthaͤlt/ wenn man nicht verſichert iſt/ daß man mit lau- ter ehrlichen Leuten zu thun habe. Das 53. Capitel. Zum Spielen muß man Geld bor- gen/ ſo gewinnet man deſto eher. EIn reputirlicher Menſch wird nicht ſpie- len/ wenn er kein Geld uͤbrig hat zu ver- ſpielen/ und wird dahero nichts darzu bor- gen/ ſintemahl es vor eine Schande gehalten wird/ wenn einer Geld zum Spielen borget; es ſey denn/ daß ein erbarer Mann/ der nicht alle- zeit Geld bey ſich truͤge/ in eine honnette Com- pagnie kaͤme/ und Ehren halber eines mit ſpielen wolte/ einen vertrauten Freund um etwas Geld anſpraͤche. Ein ſolcher aber wird um dieſes ge- borgten Geldes willen nicht einen Heller mehr gewinnen. Wer aber um deß willen Geld borget/ daß er dem andern abgewinnen will/ der hat lauter Tuͤcke im Sinn/ und hat ein liederlich Gemuͤ-

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Zitationshilfe: Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia01_1705/112>, abgerufen am 23.11.2024.