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Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.

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nicht, die in neueren Zeiten erfundenen und an an-
deren Orten vielleicht bereits eingeführten neuen Vor-
theile
und Verbesserungen damit zu verbinden. --
Man erkläre zwar den Kindern die beste und kür-
zeste Art
, jede Arbeit zu betreiben, und zeige ihnen
die dazu erforderlichen Handgriffe, aber man be-
handle sie nicht selbst als Maschinen, sondern lehre sie
auch den Zweck jeder Arbeit einsehen, und mit Be-
sonnenheit
und Verstand arbeiten. -- Man sehe
darauf, daß sie jede Arbeit mit Ordnung verrich-
ten, halte sie zur Genauigkeit, Pünktlichkeit,
Beharrlichkeit,
und zum Fleiße in der Arbeit
an, und verbessere nicht nur, sondern verwerfe
sogar nach Umständen strenge, ohne unzeitige Scho-
nung und Rücksicht auf Unzufriedenheit der Kinder
und Eltern, jede unpünctliche oder fehlerhafte
Arbeit. -- Auch wird es gut seyn, wenn den Kindern das
Arbeits-Material oder das angefangene Fabrikat nicht
mit nach Hause gegeben
, sondern für jedes Kind
eine eigene mit seinem Nahmen oder einer
Nummer bezeichnete Schachtel oder sonst
ein Behältniß
angeschaft, und jedem sein beson-
derer - nach Umständen auf ähnliche Weise zu bezeich-
nender Platz in einem Schranke etc. angewiesen
wird, wo seine Arbeit jedesmal aufbewahrt werden
muß.

§. 48.

Allein manche wissen nicht, woher sie das Ma-
terial
zu hinreichender Beschäftigung der Kinder mit
solchen Arbeiten nehmen sollen, besonders an Orten,
wo eine ziemliche Quantität desselben nöthig wäre. --
Das Einfachste ist offenbar, wenn die Eltern, be-

nicht, die in neueren Zeiten erfundenen und an an-
deren Orten vielleicht bereits eingefuͤhrten neuen Vor-
theile
und Verbeſſerungen damit zu verbinden. —
Man erklaͤre zwar den Kindern die beſte und kuͤr-
zeſte Art
, jede Arbeit zu betreiben, und zeige ihnen
die dazu erforderlichen Handgriffe, aber man be-
handle ſie nicht ſelbſt als Maſchinen, ſondern lehre ſie
auch den Zweck jeder Arbeit einſehen, und mit Be-
ſonnenheit
und Verſtand arbeiten. — Man ſehe
darauf, daß ſie jede Arbeit mit Ordnung verrich-
ten, halte ſie zur Genauigkeit, Puͤnktlichkeit,
Beharrlichkeit,
und zum Fleiße in der Arbeit
an, und verbeſſere nicht nur, ſondern verwerfe
ſogar nach Umſtaͤnden ſtrenge, ohne unzeitige Scho-
nung und Ruͤckſicht auf Unzufriedenheit der Kinder
und Eltern, jede unpuͤnctliche oder fehlerhafte
Arbeit. — Auch wird es gut ſeyn, wenn den Kindern das
Arbeits-Material oder das angefangene Fabrikat nicht
mit nach Hauſe gegeben
, ſondern fuͤr jedes Kind
eine eigene mit ſeinem Nahmen oder einer
Nummer bezeichnete Schachtel oder ſonſt
ein Behaͤltniß
angeſchaft, und jedem ſein beſon-
derer - nach Umſtaͤnden auf aͤhnliche Weiſe zu bezeich-
nender Platz in einem Schranke ꝛc. angewieſen
wird, wo ſeine Arbeit jedesmal aufbewahrt werden
muß.

§. 48.

Allein manche wiſſen nicht, woher ſie das Ma-
terial
zu hinreichender Beſchaͤftigung der Kinder mit
ſolchen Arbeiten nehmen ſollen, beſonders an Orten,
wo eine ziemliche Quantitaͤt deſſelben noͤthig waͤre. —
Das Einfachſte iſt offenbar, wenn die Eltern, be-

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[55/0065] nicht, die in neueren Zeiten erfundenen und an an- deren Orten vielleicht bereits eingefuͤhrten neuen Vor- theile und Verbeſſerungen damit zu verbinden. — Man erklaͤre zwar den Kindern die beſte und kuͤr- zeſte Art, jede Arbeit zu betreiben, und zeige ihnen die dazu erforderlichen Handgriffe, aber man be- handle ſie nicht ſelbſt als Maſchinen, ſondern lehre ſie auch den Zweck jeder Arbeit einſehen, und mit Be- ſonnenheit und Verſtand arbeiten. — Man ſehe darauf, daß ſie jede Arbeit mit Ordnung verrich- ten, halte ſie zur Genauigkeit, Puͤnktlichkeit, Beharrlichkeit, und zum Fleiße in der Arbeit an, und verbeſſere nicht nur, ſondern verwerfe ſogar nach Umſtaͤnden ſtrenge, ohne unzeitige Scho- nung und Ruͤckſicht auf Unzufriedenheit der Kinder und Eltern, jede unpuͤnctliche oder fehlerhafte Arbeit. — Auch wird es gut ſeyn, wenn den Kindern das Arbeits-Material oder das angefangene Fabrikat nicht mit nach Hauſe gegeben, ſondern fuͤr jedes Kind eine eigene mit ſeinem Nahmen oder einer Nummer bezeichnete Schachtel oder ſonſt ein Behaͤltniß angeſchaft, und jedem ſein beſon- derer - nach Umſtaͤnden auf aͤhnliche Weiſe zu bezeich- nender Platz in einem Schranke ꝛc. angewieſen wird, wo ſeine Arbeit jedesmal aufbewahrt werden muß. §. 48. Allein manche wiſſen nicht, woher ſie das Ma- terial zu hinreichender Beſchaͤftigung der Kinder mit ſolchen Arbeiten nehmen ſollen, beſonders an Orten, wo eine ziemliche Quantitaͤt deſſelben noͤthig waͤre. — Das Einfachſte iſt offenbar, wenn die Eltern, be-

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Zitationshilfe: Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidlin_kinderindustrie_1821/65>, abgerufen am 25.11.2024.