Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.
lich genießen, und sich unter gemeinschaft- §. 26. Auch in Württemberg hat man längst das Das gegebene Beispiel fand jedoch Anfangs we-
lich genießen, und ſich unter gemeinſchaft- §. 26. Auch in Wuͤrttemberg hat man laͤngſt das Das gegebene Beiſpiel fand jedoch Anfangs we- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <hi rendition="#g"><pb facs="#f0036" n="26"/> lich genießen, und ſich unter gemeinſchaft-<lb/> licher Aufſicht ſowohl beſchaͤftigen als er-<lb/> hohlen koͤnnten.</hi> </p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 26.</head><lb/> <p>Auch in <hi rendition="#g">Wuͤrttemberg</hi> hat man laͤngſt das<lb/> Beduͤrfniß der Errichtung <hi rendition="#g">ſolcher Jnduſtrie-Schu-<lb/> len</hi> gefuͤhlt. — Die erſten oͤffentlichen Verſuche, die-<lb/> ſem Beduͤrfniſſe abzuhelfen, waren die im Jahre 1710<lb/> bis 1712. in <hi rendition="#g">Stuttgart</hi> und im J. 1736. in <hi rendition="#g">Ludwigs-<lb/> burg</hi>, in Verbindung mit den dortigen Zucht- und Zwangs-<lb/> Arbeits-Anſtalten, errichteten beyden <hi rendition="#g">Waiſenhaͤu-<lb/> ſer</hi>. — Weiter ging <hi rendition="#g">Oberamtmann Muͤller in<lb/> Sulz</hi>, welcher in einer im Jahr 1762. in Stuttgart<lb/> erſchienenen Druckſchrift auf Anlegung mehrerer <hi rendition="#g">Ma-<lb/> nufacturen und Fabriken</hi> im Lande antrug, um<lb/> dadurch zugleich duͤrftigen Perſonen Unterhalt zu ver-<lb/> ſchaffen, — beſonders aber <hi rendition="#g">Oberamtmann Faber<lb/> in Nuͤrtingen</hi>, welcher im Jahr 1761. daſelbſt mit<lb/> Errichtung einer <hi rendition="#g">Baumwollen-Spinnerey und<lb/> Weberey auf oͤffentliche Rechnung</hi> einen ſo<lb/> wohlgelungenen Verſuch machte, daß die von ihm ent-<lb/> worfene Armen-Allmoſen- und Spinn-Ordnung ver-<lb/> mittelſt eines R. v. 11. May 1766. von Seite der<lb/> Regierung allen Oberaͤmtern gedruckt mitgetheilt wurde,<lb/> um dieſelbe auch ihrerſeits, nach Beſchaffenheit der<lb/> Umſtaͤnde, ganz oder theilweiſe, oder mit zweckmaͤßi-<lb/> gen Modificationen einzufuͤhren. —</p><lb/> <p>Das gegebene Beiſpiel fand jedoch Anfangs we-<lb/> nige Nachahmung, und erſt im Jahre 1776. wurde in<lb/><hi rendition="#g">Stuttgart</hi> eine im Jahre 1788. verbeſſerte <hi rendition="#g">Spinn-<lb/> Anſtalt</hi> errichtet, worin jeder Arme, vom 7ten<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0036]
lich genießen, und ſich unter gemeinſchaft-
licher Aufſicht ſowohl beſchaͤftigen als er-
hohlen koͤnnten.
§. 26.
Auch in Wuͤrttemberg hat man laͤngſt das
Beduͤrfniß der Errichtung ſolcher Jnduſtrie-Schu-
len gefuͤhlt. — Die erſten oͤffentlichen Verſuche, die-
ſem Beduͤrfniſſe abzuhelfen, waren die im Jahre 1710
bis 1712. in Stuttgart und im J. 1736. in Ludwigs-
burg, in Verbindung mit den dortigen Zucht- und Zwangs-
Arbeits-Anſtalten, errichteten beyden Waiſenhaͤu-
ſer. — Weiter ging Oberamtmann Muͤller in
Sulz, welcher in einer im Jahr 1762. in Stuttgart
erſchienenen Druckſchrift auf Anlegung mehrerer Ma-
nufacturen und Fabriken im Lande antrug, um
dadurch zugleich duͤrftigen Perſonen Unterhalt zu ver-
ſchaffen, — beſonders aber Oberamtmann Faber
in Nuͤrtingen, welcher im Jahr 1761. daſelbſt mit
Errichtung einer Baumwollen-Spinnerey und
Weberey auf oͤffentliche Rechnung einen ſo
wohlgelungenen Verſuch machte, daß die von ihm ent-
worfene Armen-Allmoſen- und Spinn-Ordnung ver-
mittelſt eines R. v. 11. May 1766. von Seite der
Regierung allen Oberaͤmtern gedruckt mitgetheilt wurde,
um dieſelbe auch ihrerſeits, nach Beſchaffenheit der
Umſtaͤnde, ganz oder theilweiſe, oder mit zweckmaͤßi-
gen Modificationen einzufuͤhren. —
Das gegebene Beiſpiel fand jedoch Anfangs we-
nige Nachahmung, und erſt im Jahre 1776. wurde in
Stuttgart eine im Jahre 1788. verbeſſerte Spinn-
Anſtalt errichtet, worin jeder Arme, vom 7ten
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