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Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.

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haupt aber Eine bestimmte Person vorhanden seyn muß,
welche den Beruf und die Befugniß hat, die verschie-
denen Bemerkungen, Wünsche und Beschwerden der
Lehrer und Lehrerinnen, und der Aufseher und Aufse-
herinnen zur Kenntniß der höheren Aufsichts-Behörden
zu bringen, und in Fällen, wo keine vorherige lange
Berathschlagung nöthig oder möglich ist, wenn der
Zweck erreicht werden soll, frisch durchzugreifen; so
sollte, wie dieß auch bey mehreren württembergischen
Jndustrie-Schulen wirklich der Fall ist, jede derselben
ihren besonderen Vorsteher haben, an welchen alle
bisher genannten, mit dem Unterrichte und der Auf-
sicht bemühten Personen zunächst alle ihre Bemerkungen,
Wünsche und Beschwerden zu bringen, und von wel-
chem sie alle Befehle in Beziehung auf die Anstalt zu
empfangen und zu befolgen hätten. Dieser Vorsteher
müsste ebenfalls jede Woche etlichemal die Anstalt be-
suchen, den Lehrern und Lehrerinnen etc. mit Rath und
That an die Hand gehen, nach Umständen beloben und
belohnen, oder ermuntern, belehren, warnen, drohen,
strafen, im Nothfalle auch sich um die Rechnungs-
führung annehmen, und theils bey vorkommenden aus-
serordentlichen Fällen, theils überhaupt von Zeit zu
Zeit über den Fortgang und Zustand des Jnstituts an
die höhere Aufsichts-Behörde Bericht erstatten. --

Am besten möchte sich diese Stelle in der Regel
für den Schul-Jnspektor oder einen der Orts-
Geistlichen
eignen, wie denn auch wirklich im Würt-
tembergischen viele von ihnen dieselbe freywillig über-
nommen, und zum Theil bisher mit ausgezeichneter
Einsicht und Thätigkeit versehen haben. An anderen
Orten freylich hat sich zum Theil bis jezt nicht eben-
soviel Sinn und Liebe der Geistlichkeit für diesen Ge-

haupt aber Eine beſtimmte Perſon vorhanden ſeyn muß,
welche den Beruf und die Befugniß hat, die verſchie-
denen Bemerkungen, Wuͤnſche und Beſchwerden der
Lehrer und Lehrerinnen, und der Aufſeher und Aufſe-
herinnen zur Kenntniß der hoͤheren Aufſichts-Behoͤrden
zu bringen, und in Faͤllen, wo keine vorherige lange
Berathſchlagung noͤthig oder moͤglich iſt, wenn der
Zweck erreicht werden ſoll, friſch durchzugreifen; ſo
ſollte, wie dieß auch bey mehreren wuͤrttembergiſchen
Jnduſtrie-Schulen wirklich der Fall iſt, jede derſelben
ihren beſonderen Vorſteher haben, an welchen alle
bisher genannten, mit dem Unterrichte und der Auf-
ſicht bemuͤhten Perſonen zunaͤchſt alle ihre Bemerkungen,
Wuͤnſche und Beſchwerden zu bringen, und von wel-
chem ſie alle Befehle in Beziehung auf die Anſtalt zu
empfangen und zu befolgen haͤtten. Dieſer Vorſteher
muͤſſte ebenfalls jede Woche etlichemal die Anſtalt be-
ſuchen, den Lehrern und Lehrerinnen ꝛc. mit Rath und
That an die Hand gehen, nach Umſtaͤnden beloben und
belohnen, oder ermuntern, belehren, warnen, drohen,
ſtrafen, im Nothfalle auch ſich um die Rechnungs-
fuͤhrung annehmen, und theils bey vorkommenden auſ-
ſerordentlichen Faͤllen, theils uͤberhaupt von Zeit zu
Zeit uͤber den Fortgang und Zuſtand des Jnſtituts an
die hoͤhere Aufſichts-Behoͤrde Bericht erſtatten. —

Am beſten moͤchte ſich dieſe Stelle in der Regel
fuͤr den Schul-Jnſpektor oder einen der Orts-
Geiſtlichen
eignen, wie denn auch wirklich im Wuͤrt-
tembergiſchen viele von ihnen dieſelbe freywillig uͤber-
nommen, und zum Theil bisher mit ausgezeichneter
Einſicht und Thaͤtigkeit verſehen haben. An anderen
Orten freylich hat ſich zum Theil bis jezt nicht eben-
ſoviel Sinn und Liebe der Geiſtlichkeit fuͤr dieſen Ge-

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[118/0128] haupt aber Eine beſtimmte Perſon vorhanden ſeyn muß, welche den Beruf und die Befugniß hat, die verſchie- denen Bemerkungen, Wuͤnſche und Beſchwerden der Lehrer und Lehrerinnen, und der Aufſeher und Aufſe- herinnen zur Kenntniß der hoͤheren Aufſichts-Behoͤrden zu bringen, und in Faͤllen, wo keine vorherige lange Berathſchlagung noͤthig oder moͤglich iſt, wenn der Zweck erreicht werden ſoll, friſch durchzugreifen; ſo ſollte, wie dieß auch bey mehreren wuͤrttembergiſchen Jnduſtrie-Schulen wirklich der Fall iſt, jede derſelben ihren beſonderen Vorſteher haben, an welchen alle bisher genannten, mit dem Unterrichte und der Auf- ſicht bemuͤhten Perſonen zunaͤchſt alle ihre Bemerkungen, Wuͤnſche und Beſchwerden zu bringen, und von wel- chem ſie alle Befehle in Beziehung auf die Anſtalt zu empfangen und zu befolgen haͤtten. Dieſer Vorſteher muͤſſte ebenfalls jede Woche etlichemal die Anſtalt be- ſuchen, den Lehrern und Lehrerinnen ꝛc. mit Rath und That an die Hand gehen, nach Umſtaͤnden beloben und belohnen, oder ermuntern, belehren, warnen, drohen, ſtrafen, im Nothfalle auch ſich um die Rechnungs- fuͤhrung annehmen, und theils bey vorkommenden auſ- ſerordentlichen Faͤllen, theils uͤberhaupt von Zeit zu Zeit uͤber den Fortgang und Zuſtand des Jnſtituts an die hoͤhere Aufſichts-Behoͤrde Bericht erſtatten. — Am beſten moͤchte ſich dieſe Stelle in der Regel fuͤr den Schul-Jnſpektor oder einen der Orts- Geiſtlichen eignen, wie denn auch wirklich im Wuͤrt- tembergiſchen viele von ihnen dieſelbe freywillig uͤber- nommen, und zum Theil bisher mit ausgezeichneter Einſicht und Thaͤtigkeit verſehen haben. An anderen Orten freylich hat ſich zum Theil bis jezt nicht eben- ſoviel Sinn und Liebe der Geiſtlichkeit fuͤr dieſen Ge-

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Zitationshilfe: Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidlin_kinderindustrie_1821/128>, abgerufen am 25.11.2024.