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Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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anders vermuthen könne, als daß sie nach Salzburg gegangen sein werde, wo sie eine Base haben solle . . .

Hanney verließ das Haus schweigend; aber sein Entschluß stand nun fester als zuvor. Er wollte stehenden Fußes nach Salzburg aufbrechen und nicht ruhen, bis er die Verlorene wieder gefunden haben würde. Hastig schritt er die vom Morgenfrost gehärtete Schneebahn dahin in der gewissen Ueberzeugung, sie einzuholen. Bei dem Unwetter der Nacht konnte sie nicht weit gekommen sein, sie konnte keinen großen Vorsprung haben, während er vor Angst und Sehnsucht beinahe wie beflügelt dahin schritt. Dabei spähte er beständig nach allen Seiten, ob er nicht irgendwo ihre Spur wahrnahm, denn wie leicht war es möglich, daß sie vom Wege abgekommen und in eines der Schneegewinde gerathen war, die sich an den Hügelabhängen haushoch gebildet hatten. Wie leicht konnte sie vor Ermattung irgendwo zusammengebrochen sein und erstarrt und hülflos im Schnee zu Grunde gehn, wenn nicht rasche Hülfe kam! Trotz der scharfen Kälte glühte Hanney's Gesicht vor Aufregung und Anstrengung, und der Schweiß hing in schweren Tropfen an der Stirn. Er hätte aufjauchzen mögen, als endlich durch den Morgennebel die Thürme und die Veste von Salzburg vor ihm aufstiegen, denn dort mußte er Gewißheit erhalten. Mit angstvoll klopfendem Herzen gab er dem finstern Zollwart Antwort, der ihn an der Mauthschrauke anhielt, und wagte die Frage, ob nicht

anders vermuthen könne, als daß sie nach Salzburg gegangen sein werde, wo sie eine Base haben solle . . .

Hanney verließ das Haus schweigend; aber sein Entschluß stand nun fester als zuvor. Er wollte stehenden Fußes nach Salzburg aufbrechen und nicht ruhen, bis er die Verlorene wieder gefunden haben würde. Hastig schritt er die vom Morgenfrost gehärtete Schneebahn dahin in der gewissen Ueberzeugung, sie einzuholen. Bei dem Unwetter der Nacht konnte sie nicht weit gekommen sein, sie konnte keinen großen Vorsprung haben, während er vor Angst und Sehnsucht beinahe wie beflügelt dahin schritt. Dabei spähte er beständig nach allen Seiten, ob er nicht irgendwo ihre Spur wahrnahm, denn wie leicht war es möglich, daß sie vom Wege abgekommen und in eines der Schneegewinde gerathen war, die sich an den Hügelabhängen haushoch gebildet hatten. Wie leicht konnte sie vor Ermattung irgendwo zusammengebrochen sein und erstarrt und hülflos im Schnee zu Grunde gehn, wenn nicht rasche Hülfe kam! Trotz der scharfen Kälte glühte Hanney's Gesicht vor Aufregung und Anstrengung, und der Schweiß hing in schweren Tropfen an der Stirn. Er hätte aufjauchzen mögen, als endlich durch den Morgennebel die Thürme und die Veste von Salzburg vor ihm aufstiegen, denn dort mußte er Gewißheit erhalten. Mit angstvoll klopfendem Herzen gab er dem finstern Zollwart Antwort, der ihn an der Mauthschrauke anhielt, und wagte die Frage, ob nicht

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:20:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:20:55Z)

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Zitationshilfe: Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_mohrenfranzl_1910/68>, abgerufen am 24.11.2024.