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Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725.

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armen Fixel, da sie sahe, daß es bey allen ihren Leugnen, dennoch den Halß
kosten solte, und das deßwegen, weil Fixel mit der Tortur zum Bekänntniß
des Raubes und seiner Mitgenossenschafft sich bringen lassen, auch auf diese
Weibs-Person leben und sterben wolte, sie mitgenommen und zum Binden
der Menschen in der Mühle gebrauchet zu haben.

§. 92.

Wann wir aber des Besuchs der Lutherischen Prediger an
diesem bösen Weibe gedencken, da sie sich doch für Römisch Catholisch aus-
gegeben, und durch die Patres zum Tode hat wollen praepariret werden, so
haben wir feyerlich zu protestiren, daß wirs durchaus nicht gethan, sie von
ihrer Religion herab zu locken, provociren auch zum Zeugnisse des ältern
Herrn Paters allhie, vor welchem es der andere Catholische Maleficant Hoff-
mann, so 4. Tage von selbst begehrete, bey Fixels Todes-Bereitung zu seyn,
auch würcklich erschien, aussagete, als ihme fernerhin nicht mehr dabey zu
seyn vom Pater verbothen wurde, er hätte weiter nichts dabey thun, als nur
bethen wollen, in übrigen hätte man ihn in seinem Glauben und Religion
so wenig irr gemachet, als zur Lutherischen Religion überzutreten das geringste
Wort verlohren. Wir würden solches zu schreiben für eine Verwegenheit
halten, und uns selbst reprochiren, wenn wir solche Warheit nicht öffent-
lich darlegen, und auf sothanes Zeugniß getrost provociren könnten, als an
welchem uns allerdings gelegen ist, daß wir auch bey Auswärtigen beweisen,
wie ferne wir vom so genandten Gewissens-Zwang geblieben, und über dem
freyen Religions-Exercitio gehalten haben, bevorab, da mans wol hatte
sagen gehöret, wie man uns beschuldigen und mit solchem ertichteten Zwange
verdächtig machen wollen.

§. 93.

Daß wir aber von selbst zu diesem Catholischen Weibe
giengen war diese uns berechtigende Ursache: Fixel, da er aufgeschlossenes
und abgeklahrtes Hertzens wurde, spie viele böse von ihm betriebene Dinge
aus, also daß er mehrmals vom Feuer des Geistes in wehrender Praepara-
tion
getrieben wurde, zu denen Wachthaltenden Soldaten sagete, sie
möchten ihn mit mir allein lassen, da er dann viele grosse Greuel offenbahrete
unter welchen auch dieser, daß ihn diese Schlange die Fixelin bey nahe zur
Catholischen Religion verleitet hätte aus der Ursache die §. 36. gemeldet,
allein er danckete GOtt, daß er sich dazu nicht hätte müssen verleiten lassen,
bath mich zum Weibe zu gehen, und ihr nicht allein ihre Verleitung an ihn
attentiret vorzuhalten, sondern auch ihren schändlichen Abfall von Lutheri-
scher Religion, indem sie ja unter Hallischen Stadt Waisen, die von so-

ge-

armen Fixel, da ſie ſahe, daß es bey allen ihren Leugnen, dennoch den Halß
koſten ſolte, und das deßwegen, weil Fixel mit der Tortur zum Bekaͤnntniß
des Raubes und ſeiner Mitgenoſſenſchafft ſich bringen laſſen, auch auf dieſe
Weibs-Perſon leben und ſterben wolte, ſie mitgenommen und zum Binden
der Menſchen in der Muͤhle gebrauchet zu haben.

§. 92.

Wann wir aber des Beſuchs der Lutheriſchen Prediger an
dieſem boͤſen Weibe gedencken, da ſie ſich doch fuͤr Roͤmiſch Catholiſch aus-
gegeben, und durch die Patres zum Tode hat wollen præpariret werden, ſo
haben wir feyerlich zu proteſtiren, daß wirs durchaus nicht gethan, ſie von
ihrer Religion herab zu locken, provociren auch zum Zeugniſſe des aͤltern
Herrn Paters allhie, vor welchem es der andere Catholiſche Maleficant Hoff-
mann, ſo 4. Tage von ſelbſt begehrete, bey Fixels Todes-Bereitung zu ſeyn,
auch wuͤrcklich erſchien, ausſagete, als ihme fernerhin nicht mehr dabey zu
ſeyn vom Pater verbothen wurde, er haͤtte weiter nichts dabey thun, als nur
bethen wollen, in uͤbrigen haͤtte man ihn in ſeinem Glauben und Religion
ſo wenig irr gemachet, als zur Lutheriſchen Religion uͤberzutreten das geringſte
Wort verlohren. Wir wuͤrden ſolches zu ſchreiben fuͤr eine Verwegenheit
halten, und uns ſelbſt reprochiren, wenn wir ſolche Warheit nicht oͤffent-
lich darlegen, und auf ſothanes Zeugniß getroſt provociren koͤnnten, als an
welchem uns allerdings gelegen iſt, daß wir auch bey Auswaͤrtigen beweiſen,
wie ferne wir vom ſo genandten Gewiſſens-Zwang geblieben, und uͤber dem
freyen Religions-Exercitio gehalten haben, bevorab, da mans wol hatte
ſagen gehoͤret, wie man uns beſchuldigen und mit ſolchem ertichteten Zwange
verdaͤchtig machen wollen.

§. 93.

Daß wir aber von ſelbſt zu dieſem Catholiſchen Weibe
giengen war dieſe uns berechtigende Urſache: Fixel, da er aufgeſchloſſenes
und abgeklahrtes Hertzens wurde, ſpie viele boͤſe von ihm betriebene Dinge
aus, alſo daß er mehrmals vom Feuer des Geiſtes in wehrender Præpara-
tion
getrieben wurde, zu denen Wachthaltenden Soldaten ſagete, ſie
moͤchten ihn mit mir allein laſſen, da er dann viele groſſe Greuel offenbahrete
unter welchen auch dieſer, daß ihn dieſe Schlange die Fixelin bey nahe zur
Catholiſchen Religion verleitet haͤtte aus der Urſache die §. 36. gemeldet,
allein er danckete GOtt, daß er ſich dazu nicht haͤtte muͤſſen verleiten laſſen,
bath mich zum Weibe zu gehen, und ihr nicht allein ihre Verleitung an ihn
attentiret vorzuhalten, ſondern auch ihren ſchaͤndlichen Abfall von Lutheri-
ſcher Religion, indem ſie ja unter Halliſchen Stadt Waiſen, die von ſo-

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Zitationshilfe: Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725, S. 80[78]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_justitzrad_1725/86>, abgerufen am 21.11.2024.