Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725.gewesen, nachhero aber dennoch gäntzlich wiederruffen, Da nun bey dieser grausamen von Zigeunern und be-
geweſen, nachhero aber dennoch gaͤntzlich wiederruffen, Da nun bey dieſer grauſamen von Zigeunern und be-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="50[48]"/> geweſen, nachhero aber dennoch gaͤntzlich wiederruffen,<lb/> und als er deßhalb auf allergnaͤdigſten Befehl, hinwie-<lb/> der gemartert worden, ſo fort bey Anlegung der Daum-<lb/> Stoͤcke, bekennet, und darauf zu leben und zu ſterben<lb/> ſich erklaͤhret, auch abermahl <hi rendition="#aq">ratificir</hi>et, daß er bey ſol-<lb/> chem Raube Schild-Wach geſtanden, um, wann es etwas<lb/> gebe, denen andern zu Huͤlffe zu kommen, auch in ſolcher<lb/> Abſicht eine kleine Axt bey ſich gefuͤhret, und in der<lb/> Muͤhle mit geweſen, darin aber nichts ausgeuͤbet haben<lb/> will, jedoch acht Thaler wegen dieſes Raubes genoſſen,<lb/> worzu kommt, daß obige <hi rendition="#aq">Coinquiſit</hi>en, Fixel, die Wan-<lb/> ckin und Hoffmann, auf ihm bekennet, daß er bey dieſem<lb/> Raube geweſen, und nach des Fixels Ausſage ſich ſelbſt<lb/> geruͤhmet habe, daß er binden und ſchlagen helffen.<lb/> Wie denn auch Fixel ihm unter die Augen geſaget, daß<lb/> er, Kranichfeld, die Muͤhle anzuſtecken den Raht gege-<lb/> ben, ſolchem Vorhaben aber von einem der vornehmſten<lb/> Zigeuner, dem unter ihnen ſo genandten <hi rendition="#aq">Lieutenant,</hi> wie-<lb/> derſprochen worden, daß darzu keine Zeit ſey, welches<lb/> jedoch Kranichfeld nicht geſtaͤndig ſeyn will.</p><lb/> <p>Da nun bey dieſer grauſamen von Zigeunern und<lb/> andern zuſammen rottirten liederlichen Geſinde geſchehe-<lb/> nen That, viele Menſchen gebunden, mit Degen, Brech-<lb/> Eiſen, und groſſen Pruͤgeln, Beſage des bey denen <hi rendition="#aq">Act</hi>en<lb/> befindlichen Wund-Zettels, zum Theil ſehr gefaͤhrlich zu-<lb/> gerichtet worden, und obbenandte <hi rendition="#aq">Inquiſit</hi>en, wie vorhin<lb/> beſchrieben, hiebey behuͤlfflich geweſen; Als ſeynd ob-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">be-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [50[48]/0048]
geweſen, nachhero aber dennoch gaͤntzlich wiederruffen,
und als er deßhalb auf allergnaͤdigſten Befehl, hinwie-
der gemartert worden, ſo fort bey Anlegung der Daum-
Stoͤcke, bekennet, und darauf zu leben und zu ſterben
ſich erklaͤhret, auch abermahl ratificiret, daß er bey ſol-
chem Raube Schild-Wach geſtanden, um, wann es etwas
gebe, denen andern zu Huͤlffe zu kommen, auch in ſolcher
Abſicht eine kleine Axt bey ſich gefuͤhret, und in der
Muͤhle mit geweſen, darin aber nichts ausgeuͤbet haben
will, jedoch acht Thaler wegen dieſes Raubes genoſſen,
worzu kommt, daß obige Coinquiſiten, Fixel, die Wan-
ckin und Hoffmann, auf ihm bekennet, daß er bey dieſem
Raube geweſen, und nach des Fixels Ausſage ſich ſelbſt
geruͤhmet habe, daß er binden und ſchlagen helffen.
Wie denn auch Fixel ihm unter die Augen geſaget, daß
er, Kranichfeld, die Muͤhle anzuſtecken den Raht gege-
ben, ſolchem Vorhaben aber von einem der vornehmſten
Zigeuner, dem unter ihnen ſo genandten Lieutenant, wie-
derſprochen worden, daß darzu keine Zeit ſey, welches
jedoch Kranichfeld nicht geſtaͤndig ſeyn will.
Da nun bey dieſer grauſamen von Zigeunern und
andern zuſammen rottirten liederlichen Geſinde geſchehe-
nen That, viele Menſchen gebunden, mit Degen, Brech-
Eiſen, und groſſen Pruͤgeln, Beſage des bey denen Acten
befindlichen Wund-Zettels, zum Theil ſehr gefaͤhrlich zu-
gerichtet worden, und obbenandte Inquiſiten, wie vorhin
beſchrieben, hiebey behuͤlfflich geweſen; Als ſeynd ob-
be-
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