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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

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und zwar denen Oesterreichischen.

10. Es fraget sich, ob diese viele Herrschafften,
den Deutschen Kayfern unterworffen gewesen?

11. Eudo IV. Hertzog in Burgund erheyra-
thete Artois; Philippus audax 1363. bekam auf
eben die Weise Flandern, Antwerpen und
Mecheln; Sein Sohn Antonius erhielt Bra-
band
und Limpurg. Philippus bonus kauffte
1424. Namur, 1442. Luxenburg; nachdem er
1433. per fas & nefas auch Holland, Seeland,
Frießland
und Hennegau an sich gebracht;
Carolus audax kauffte 1473. Geldern und
Zütphen.

12. Als er 1477. ums Leben kam, so hinter-
ließ er eine Tochter Mariam, diese heyrathete
Maximilianus I. und also kamen diese Nieder-
lande an das Hauß Oesterreich.

III. Der neueste Zustand gehet vom XVI.
Seculo biß auf jetzige Zeiten.

1. Maximilianus I. zeuget mit Maria einen
Sohn, der Philippus Austriacus genennet wird,
der war ein Herr von diesen Provintzen, so
lang er lebete.

2. Dieser heyrathete Ferdinandi Catholici,
Königs in Spanien Tochter Johannam, mit wel-
cher er gezeuget Carolum V. und Ferdinandum I.

3. Da Ferdinandus sturbe, so ward Carolus
König in Spanien, und behielt die Niederlande
vor sich, und da hiessen sie sodann Spanische
Niederlande.

4. Er
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und zwar denen Oeſterreichiſchen.

10. Es fraget ſich, ob dieſe viele Herrſchafften,
den Deutſchen Kayfern unterworffen geweſen?

11. Eudo IV. Hertzog in Burgund erheyra-
thete Artois; Philippus audax 1363. bekam auf
eben die Weiſe Flandern, Antwerpen und
Mecheln; Sein Sohn Antonius erhielt Bra-
band
und Limpurg. Philippus bonus kauffte
1424. Namur, 1442. Luxenburg; nachdem er
1433. per fas & nefas auch Holland, Seeland,
Frießland
und Hennegau an ſich gebracht;
Carolus audax kauffte 1473. Geldern und
Zuͤtphen.

12. Als er 1477. ums Leben kam, ſo hinter-
ließ er eine Tochter Mariam, dieſe heyrathete
Maximilianus I. und alſo kamen dieſe Nieder-
lande an das Hauß Oeſterreich.

III. Der neueſte Zuſtand gehet vom XVI.
Seculo biß auf jetzige Zeiten.

1. Maximilianus I. zeuget mit Maria einen
Sohn, der Philippus Auſtriacus genennet wird,
der war ein Herr von dieſen Provintzen, ſo
lang er lebete.

2. Dieſer heyrathete Ferdinandi Catholici,
Koͤnigs in Spanien Tochter Johannam, mit wel-
cher er gezeuget Carolum V. und Ferdinandum I.

3. Da Ferdinandus ſturbe, ſo ward Carolus
Koͤnig in Spanien, und behielt die Niederlande
vor ſich, und da hieſſen ſie ſodann Spaniſche
Niederlande.

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[293/0321] und zwar denen Oeſterreichiſchen. 10. Es fraget ſich, ob dieſe viele Herrſchafften, den Deutſchen Kayfern unterworffen geweſen? 11. Eudo IV. Hertzog in Burgund erheyra- thete Artois; Philippus audax 1363. bekam auf eben die Weiſe Flandern, Antwerpen und Mecheln; Sein Sohn Antonius erhielt Bra- band und Limpurg. Philippus bonus kauffte 1424. Namur, 1442. Luxenburg; nachdem er 1433. per fas & nefas auch Holland, Seeland, Frießland und Hennegau an ſich gebracht; Carolus audax kauffte 1473. Geldern und Zuͤtphen. 12. Als er 1477. ums Leben kam, ſo hinter- ließ er eine Tochter Mariam, dieſe heyrathete Maximilianus I. und alſo kamen dieſe Nieder- lande an das Hauß Oeſterreich. III. Der neueſte Zuſtand gehet vom XVI. Seculo biß auf jetzige Zeiten. 1. Maximilianus I. zeuget mit Maria einen Sohn, der Philippus Auſtriacus genennet wird, der war ein Herr von dieſen Provintzen, ſo lang er lebete. 2. Dieſer heyrathete Ferdinandi Catholici, Koͤnigs in Spanien Tochter Johannam, mit wel- cher er gezeuget Carolum V. und Ferdinandum I. 3. Da Ferdinandus ſturbe, ſo ward Carolus Koͤnig in Spanien, und behielt die Niederlande vor ſich, und da hieſſen ſie ſodann Spaniſche Niederlande. 4. Er T 3

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Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/321>, abgerufen am 24.11.2024.