1. Die ältesten Einwohner in diesen Gegen- den werden Galli Allobroges genennet, und sol- len ihre Könige gehabt haben.
2. Ohngefähr 108. Jahr vor Christo, haben die Römer ihre Herrschafft biß hieher ausge- breitet.
3. Als im V. Seculo die Longobarden in Jtalien, die Burgunder in Gallien ein König- reich aufrichteten, so waren die heutige Savoy- sche Lande ein Theil des erstern, und ein Theil des letzteren.
4. Es ward aber das Burgundische Reich, von der Francken König Clodovaeo bezwungen, und mit Franckreich vereiniget.
II. Der mittlere Zustand gehet vom V. biß aufs XV. Seculum.
1. Der Zustand dieser Gegenden, unter der Fränckischen Herrschafft, hat gedauret biß zu den Zeiten Caroli Calvi.
2. Jn welchen Zeiten diese Lande bald zu Ostrick (Austrasia), bald zum Westrick (Neustria) gezogen worden, manchemahl hat Burgund auch seine eigene Könige aus Fränckischem Ge- schlecht gehabt.
3. Da im IX. Seculo das Arelatische Reich aufkam, so waren diese Gegenden ein Theil davon.
4. Dessen König Rudolfus III. übergab das hentige Savoyen, unter dem Titul einer Graf-
schafft,
XV. Von Jtalien
1. Die aͤlteſten Einwohner in dieſen Gegen- den werden Galli Allobroges genennet, und ſol- len ihre Koͤnige gehabt haben.
2. Ohngefaͤhr 108. Jahr vor Chriſto, haben die Roͤmer ihre Herrſchafft biß hieher ausge- breitet.
3. Als im V. Seculo die Longobarden in Jtalien, die Burgunder in Gallien ein Koͤnig- reich aufrichteten, ſo waren die heutige Savoy- ſche Lande ein Theil des erſtern, und ein Theil des letzteren.
4. Es ward aber das Burgundiſche Reich, von der Francken Koͤnig Clodovæo bezwungen, und mit Franckreich vereiniget.
II. Der mittlere Zuſtand gehet vom V. biß aufs XV. Seculum.
1. Der Zuſtand dieſer Gegenden, unter der Fraͤnckiſchen Herrſchafft, hat gedauret biß zu den Zeiten Caroli Calvi.
2. Jn welchen Zeiten dieſe Lande bald zu Oſtrick (Auſtraſia), bald zum Weſtrick (Neuſtria) gezogen worden, manchemahl hat Burgund auch ſeine eigene Koͤnige aus Fraͤnckiſchem Ge- ſchlecht gehabt.
3. Da im IX. Seculo das Arelatiſche Reich aufkam, ſo waren dieſe Gegenden ein Theil davon.
4. Deſſen Koͤnig Rudolfus III. uͤbergab das hentige Savoyen, unter dem Titul einer Graf-
ſchafft,
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XV. Von Jtalien
1. Die aͤlteſten Einwohner in dieſen Gegen-
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len ihre Koͤnige gehabt haben.
2. Ohngefaͤhr 108. Jahr vor Chriſto, haben
die Roͤmer ihre Herrſchafft biß hieher ausge-
breitet.
3. Als im V. Seculo die Longobarden in
Jtalien, die Burgunder in Gallien ein Koͤnig-
reich aufrichteten, ſo waren die heutige Savoy-
ſche Lande ein Theil des erſtern, und ein Theil
des letzteren.
4. Es ward aber das Burgundiſche Reich,
von der Francken Koͤnig Clodovæo bezwungen,
und mit Franckreich vereiniget.
II. Der mittlere Zuſtand gehet vom V.
biß aufs XV. Seculum.
1. Der Zuſtand dieſer Gegenden, unter der
Fraͤnckiſchen Herrſchafft, hat gedauret biß zu
den Zeiten Caroli Calvi.
2. Jn welchen Zeiten dieſe Lande bald zu
Oſtrick (Auſtraſia), bald zum Weſtrick (Neuſtria)
gezogen worden, manchemahl hat Burgund
auch ſeine eigene Koͤnige aus Fraͤnckiſchem Ge-
ſchlecht gehabt.
3. Da im IX. Seculo das Arelatiſche Reich
aufkam, ſo waren dieſe Gegenden ein Theil
davon.
4. Deſſen Koͤnig Rudolfus III. uͤbergab das
hentige Savoyen, unter dem Titul einer Graf-
ſchafft,
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/290>, abgerufen am 16.02.2025.
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