4. Es fraget sich, ob dem Gonfaloniere auch Geistliche aßistiren, und das warum?
5. Das Einkommen der Republic ist mäßig, und wird von Zöllen, und Zinsen aus dem Leich-Hauß, von den Public-Back-Oefen u. s. w. gehoben.
6. So klein diese Republic, so Volckreich ist sie auch, und kan eine gnugsame Mann- schafft, zu ihrer Sicherheit und Defension auf- bringen.
7. Was ihr Ansehen betrifft, so hat sie an auswärtigen Höfen eben das Tractament ge- suchet, das Genua geniesset, hat es aber nicht erhalten können; Jhre Titulatur.
8. Jhr Haupt-Jnteresse bestehet, sich in ge- genwärtiger Verfassung und Ruhe zu conser- viren, und weil Toscana ihr gefährlichster Nach- bahr, so muß sie auf alle Art sich bemühen, mit demselben in gutem Vernehmen zu stehen.
9. Gewissere Nachricht von ihrem Wappen, als in denen gemeinen Heraldischen Büchern anzutreffen.
10. Die Historie dieses Staats ist folgende:
11. Jn denen alten Zeiten war es ein Stücke von Hetrurien, mit dem es unter die Herrschafft der Römer gerathen.
12. Da die Gothen und Longobarden in Jtalien herrscheten, hat dieser District mit den benachbahrten Landen gleiche Fata gehabt.
13. So
XV. Von Jtalien
4. Es fraget ſich, ob dem Gonfaloniere auch Geiſtliche aßiſtiren, und das warum?
5. Das Einkommen der Republic iſt maͤßig, und wird von Zoͤllen, und Zinſen aus dem Leich-Hauß, von den Public-Back-Oefen u. ſ. w. gehoben.
6. So klein dieſe Republic, ſo Volckreich iſt ſie auch, und kan eine gnugſame Mann- ſchafft, zu ihrer Sicherheit und Defenſion auf- bringen.
7. Was ihr Anſehen betrifft, ſo hat ſie an auswaͤrtigen Hoͤfen eben das Tractament ge- ſuchet, das Genua genieſſet, hat es aber nicht erhalten koͤnnen; Jhre Titulatur.
8. Jhr Haupt-Jntereſſe beſtehet, ſich in ge- genwaͤrtiger Verfaſſung und Ruhe zu conſer- viren, und weil Toſcana ihr gefaͤhrlichſter Nach- bahr, ſo muß ſie auf alle Art ſich bemuͤhen, mit demſelben in gutem Vernehmen zu ſtehen.
9. Gewiſſere Nachricht von ihrem Wappen, als in denen gemeinen Heraldiſchen Buͤchern anzutreffen.
10. Die Hiſtorie dieſes Staats iſt folgende:
11. Jn denen alten Zeiten war es ein Stuͤcke von Hetrurien, mit dem es unter die Herrſchafft der Roͤmer gerathen.
12. Da die Gothen und Longobarden in Jtalien herrſcheten, hat dieſer Diſtrict mit den benachbahrten Landen gleiche Fata gehabt.
13. So
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XV. Von Jtalien
4. Es fraget ſich, ob dem Gonfaloniere auch
Geiſtliche aßiſtiren, und das warum?
5. Das Einkommen der Republic iſt maͤßig,
und wird von Zoͤllen, und Zinſen aus dem
Leich-Hauß, von den Public-Back-Oefen u. ſ. w.
gehoben.
6. So klein dieſe Republic, ſo Volckreich
iſt ſie auch, und kan eine gnugſame Mann-
ſchafft, zu ihrer Sicherheit und Defenſion auf-
bringen.
7. Was ihr Anſehen betrifft, ſo hat ſie an
auswaͤrtigen Hoͤfen eben das Tractament ge-
ſuchet, das Genua genieſſet, hat es aber nicht
erhalten koͤnnen; Jhre Titulatur.
8. Jhr Haupt-Jntereſſe beſtehet, ſich in ge-
genwaͤrtiger Verfaſſung und Ruhe zu conſer-
viren, und weil Toſcana ihr gefaͤhrlichſter Nach-
bahr, ſo muß ſie auf alle Art ſich bemuͤhen, mit
demſelben in gutem Vernehmen zu ſtehen.
9. Gewiſſere Nachricht von ihrem Wappen,
als in denen gemeinen Heraldiſchen Buͤchern
anzutreffen.
10. Die Hiſtorie dieſes Staats iſt folgende:
11. Jn denen alten Zeiten war es ein Stuͤcke
von Hetrurien, mit dem es unter die Herrſchafft
der Roͤmer gerathen.
12. Da die Gothen und Longobarden in
Jtalien herrſcheten, hat dieſer Diſtrict mit den
benachbahrten Landen gleiche Fata gehabt.
13. So
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/272>, abgerufen am 16.07.2024.
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