tem Vernehmen stehen möge, weil, zumahl die ersteren, dem Päpstlichen Stuhl leicht Verdruß machen können.
13. Was die übrige Jtaliänische Staaten betrifft, so viel immer möglich, in gegenwärti- gen Schrancken zu unterhalten, danechst zu ver- hüten, daß sie nicht, in casu, eine dem Papst contraire Parthey ergreiffen mögen.
14. Es fraget sich, ob es auch dem Papst angenehm seyn könne, daß Don Carlos zum Pos- seß von Parma und Toscana gekommen? resp. mit nichten.
15. Mit dem König von Sardinien ist er gegenwärtig gar zu sehr übern Fuß gespannet, und das warum?
16. Die Schweitzer, so viel möglich, piano zu tractiren, damit, insonderheit die Lucerner nicht weiter gehen, als sie angefangen.
17. Die Cron Franckreich aufs allerbeste zu menagiren, weil er von daraus gar zu leicht kan vexiret werden.
18. Vor Spanien, hat der Papst heut zu Tage so grosse Sorge nicht zu machen, als ehe- mahls, zum wenigsten, was gegenwärtige Si- tuation der Sachen betrifft.
19. Auf Portugall hat der Päpstliche Stuhl vor dem wenig reflectiret, allein seit etlichen Jahren ist er eines andern inne worden.
20. Engelland zu Trotz, und denen daselbst befindlichen Catholischen zur Hoffnung, muß
der
XV. Von Jtalien
tem Vernehmen ſtehen moͤge, weil, zumahl die erſteren, dem Paͤpſtlichen Stuhl leicht Verdruß machen koͤnnen.
13. Was die uͤbrige Jtaliaͤniſche Staaten betrifft, ſo viel immer moͤglich, in gegenwaͤrti- gen Schrancken zu unterhalten, danechſt zu ver- huͤten, daß ſie nicht, in caſu, eine dem Papſt contraire Parthey ergreiffen moͤgen.
14. Es fraget ſich, ob es auch dem Papſt angenehm ſeyn koͤnne, daß Don Carlos zum Poſ- ſeß von Parma und Toſcana gekommen? reſp. mit nichten.
15. Mit dem Koͤnig von Sardinien iſt er gegenwaͤrtig gar zu ſehr uͤbern Fuß geſpannet, und das warum?
16. Die Schweitzer, ſo viel moͤglich, piano zu tractiren, damit, inſonderheit die Lucerner nicht weiter gehen, als ſie angefangen.
17. Die Cron Franckreich aufs allerbeſte zu menagiren, weil er von daraus gar zu leicht kan vexiret werden.
18. Vor Spanien, hat der Papſt heut zu Tage ſo groſſe Sorge nicht zu machen, als ehe- mahls, zum wenigſten, was gegenwaͤrtige Si- tuation der Sachen betrifft.
19. Auf Portugall hat der Paͤpſtliche Stuhl vor dem wenig reflectiret, allein ſeit etlichen Jahren iſt er eines andern inne worden.
20. Engelland zu Trotz, und denen daſelbſt befindlichen Catholiſchen zur Hoffnung, muß
der
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XV. Von Jtalien
tem Vernehmen ſtehen moͤge, weil, zumahl die
erſteren, dem Paͤpſtlichen Stuhl leicht Verdruß
machen koͤnnen.
13. Was die uͤbrige Jtaliaͤniſche Staaten
betrifft, ſo viel immer moͤglich, in gegenwaͤrti-
gen Schrancken zu unterhalten, danechſt zu ver-
huͤten, daß ſie nicht, in caſu, eine dem Papſt
contraire Parthey ergreiffen moͤgen.
14. Es fraget ſich, ob es auch dem Papſt
angenehm ſeyn koͤnne, daß Don Carlos zum Poſ-
ſeß von Parma und Toſcana gekommen? reſp.
mit nichten.
15. Mit dem Koͤnig von Sardinien iſt er
gegenwaͤrtig gar zu ſehr uͤbern Fuß geſpannet,
und das warum?
16. Die Schweitzer, ſo viel moͤglich, piano
zu tractiren, damit, inſonderheit die Lucerner
nicht weiter gehen, als ſie angefangen.
17. Die Cron Franckreich aufs allerbeſte zu
menagiren, weil er von daraus gar zu leicht kan
vexiret werden.
18. Vor Spanien, hat der Papſt heut zu
Tage ſo groſſe Sorge nicht zu machen, als ehe-
mahls, zum wenigſten, was gegenwaͤrtige Si-
tuation der Sachen betrifft.
19. Auf Portugall hat der Paͤpſtliche Stuhl
vor dem wenig reflectiret, allein ſeit etlichen
Jahren iſt er eines andern inne worden.
20. Engelland zu Trotz, und denen daſelbſt
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/260>, abgerufen am 16.02.2025.
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