Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

Bild:
<< vorherige Seite
XI. Vom Deutschen Reich.

10. Otto I. wird Kayser, und bringet diese
Dignität an seine Familie, oder an das Deut-
sche Reich, denn beydes wird gesaget.

11. Aber auch gefraget, ob diese Dignität
dem Deutschen Staat mehr Schaden als Nu-
tzen gebracht?

12. Daß die Deutschen, bey der Gelegenheit,
in die Jtaliänische Händel geflochten, und mit
den Päbsten uneinig worden, daraus die betrüb-
te Folgen im Interregno sich zu erkennen ge-
geben.

13. Daß Conradus II. und Henricus III. mit
grosser Auctorität geherrschet, aber unter Hen-
rico IV.
und Henrico V. und Lothario ist sie
sehr gefallen.

14. Die Schwäbische Kayser wollen sie wie-
der aufrichten, gerathen aber in tausenderley
Händel und Verwirrungen.

15. Daraus erfolget das grosse Interregnum.

16. Es fraget sich, wo der terminus a quo,
zu setzen sey?

17. Nachrichten, von denen Particular-
Veränderungen, die sich in diesen Zeiten zuge-
tragen.

18. Wie die Hertzoge, Grafen und übrige
Stände, in ihrer Hoheit sich mehr und mehr
befestiget.

19. Ob das jus territoriale aus diesen Zeiten
seinen Ursprung genommen, oder ob es nach und
nach erwachsen und zugenommen, item: der Ur-
sprung der Churfürsten?

20. Was
XI. Vom Deutſchen Reich.

10. Otto I. wird Kayſer, und bringet dieſe
Dignitaͤt an ſeine Familie, oder an das Deut-
ſche Reich, denn beydes wird geſaget.

11. Aber auch gefraget, ob dieſe Dignitaͤt
dem Deutſchen Staat mehr Schaden als Nu-
tzen gebracht?

12. Daß die Deutſchen, bey der Gelegenheit,
in die Jtaliaͤniſche Haͤndel geflochten, und mit
den Paͤbſten uneinig worden, daraus die betruͤb-
te Folgen im Interregno ſich zu erkennen ge-
geben.

13. Daß Conradus II. und Henricus III. mit
groſſer Auctoritaͤt geherrſchet, aber unter Hen-
rico IV.
und Henrico V. und Lothario iſt ſie
ſehr gefallen.

14. Die Schwaͤbiſche Kayſer wollen ſie wie-
der aufrichten, gerathen aber in tauſenderley
Haͤndel und Verwirrungen.

15. Daraus erfolget das groſſe Interregnum.

16. Es fraget ſich, wo der terminus a quo,
zu ſetzen ſey?

17. Nachrichten, von denen Particular-
Veraͤnderungen, die ſich in dieſen Zeiten zuge-
tragen.

18. Wie die Hertzoge, Grafen und uͤbrige
Staͤnde, in ihrer Hoheit ſich mehr und mehr
befeſtiget.

19. Ob das jus territoriale aus dieſen Zeiten
ſeinen Urſprung genommen, oder ob es nach und
nach erwachſen und zugenommen, item: der Ur-
ſprung der Churfuͤrſten?

20. Was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0206" n="178"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Vom Deut&#x017F;chen Reich.</fw><lb/>
              <p>10. <hi rendition="#aq">Otto I.</hi> wird Kay&#x017F;er, und bringet die&#x017F;e<lb/>
Dignita&#x0364;t an &#x017F;eine Familie, oder an das Deut-<lb/>
&#x017F;che Reich, denn beydes wird ge&#x017F;aget.</p><lb/>
              <p>11. Aber auch gefraget, ob die&#x017F;e Dignita&#x0364;t<lb/>
dem Deut&#x017F;chen Staat mehr Schaden als Nu-<lb/>
tzen gebracht?</p><lb/>
              <p>12. Daß die Deut&#x017F;chen, bey der Gelegenheit,<lb/>
in die Jtalia&#x0364;ni&#x017F;che Ha&#x0364;ndel geflochten, und mit<lb/>
den Pa&#x0364;b&#x017F;ten uneinig worden, daraus die betru&#x0364;b-<lb/>
te Folgen im <hi rendition="#aq">Interregno</hi> &#x017F;ich zu erkennen ge-<lb/>
geben.</p><lb/>
              <p>13. Daß <hi rendition="#aq">Conradus II.</hi> und <hi rendition="#aq">Henricus III.</hi> mit<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er Auctorita&#x0364;t geherr&#x017F;chet, aber unter <hi rendition="#aq">Hen-<lb/>
rico IV.</hi> und <hi rendition="#aq">Henrico V.</hi> und <hi rendition="#aq">Lothario</hi> i&#x017F;t &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ehr gefallen.</p><lb/>
              <p>14. Die Schwa&#x0364;bi&#x017F;che Kay&#x017F;er wollen &#x017F;ie wie-<lb/>
der aufrichten, gerathen aber in tau&#x017F;enderley<lb/>
Ha&#x0364;ndel und Verwirrungen.</p><lb/>
              <p>15. Daraus erfolget das gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Interregnum.</hi></p><lb/>
              <p>16. Es fraget &#x017F;ich, wo der <hi rendition="#aq">terminus a quo,</hi><lb/>
zu &#x017F;etzen &#x017F;ey?</p><lb/>
              <p>17. Nachrichten, von denen Particular-<lb/>
Vera&#x0364;nderungen, die &#x017F;ich in die&#x017F;en Zeiten zuge-<lb/>
tragen.</p><lb/>
              <p>18. Wie die Hertzoge, Grafen und u&#x0364;brige<lb/>
Sta&#x0364;nde, in ihrer Hoheit &#x017F;ich mehr und mehr<lb/>
befe&#x017F;tiget.</p><lb/>
              <p>19. Ob das <hi rendition="#aq">jus territoriale</hi> aus die&#x017F;en Zeiten<lb/>
&#x017F;einen Ur&#x017F;prung genommen, oder ob es nach und<lb/>
nach erwach&#x017F;en und zugenommen, item: der Ur-<lb/>
&#x017F;prung der Churfu&#x0364;r&#x017F;ten?</p>
              <fw place="bottom" type="catch">20. Was</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0206] XI. Vom Deutſchen Reich. 10. Otto I. wird Kayſer, und bringet dieſe Dignitaͤt an ſeine Familie, oder an das Deut- ſche Reich, denn beydes wird geſaget. 11. Aber auch gefraget, ob dieſe Dignitaͤt dem Deutſchen Staat mehr Schaden als Nu- tzen gebracht? 12. Daß die Deutſchen, bey der Gelegenheit, in die Jtaliaͤniſche Haͤndel geflochten, und mit den Paͤbſten uneinig worden, daraus die betruͤb- te Folgen im Interregno ſich zu erkennen ge- geben. 13. Daß Conradus II. und Henricus III. mit groſſer Auctoritaͤt geherrſchet, aber unter Hen- rico IV. und Henrico V. und Lothario iſt ſie ſehr gefallen. 14. Die Schwaͤbiſche Kayſer wollen ſie wie- der aufrichten, gerathen aber in tauſenderley Haͤndel und Verwirrungen. 15. Daraus erfolget das groſſe Interregnum. 16. Es fraget ſich, wo der terminus a quo, zu ſetzen ſey? 17. Nachrichten, von denen Particular- Veraͤnderungen, die ſich in dieſen Zeiten zuge- tragen. 18. Wie die Hertzoge, Grafen und uͤbrige Staͤnde, in ihrer Hoheit ſich mehr und mehr befeſtiget. 19. Ob das jus territoriale aus dieſen Zeiten ſeinen Urſprung genommen, oder ob es nach und nach erwachſen und zugenommen, item: der Ur- ſprung der Churfuͤrſten? 20. Was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/206
Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/206>, abgerufen am 22.11.2024.