Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

Bild:
<< vorherige Seite

Euer Hoch-Freyherrl. Excel-
lentz
ausnehmende Eigenschafften,
Jhnen schon längst den Ruhm er-
worben, daß man Sie mit gröstem
Recht, unter die berühmteste, ich will sa-
gen, gelehrteste, klügste, aber auch mo-
derateste Staats-Männer unserer Zeit
rechnen muß, so habe auch wegen dieses
Umstandes, gnugsame Ursache gehabt,
diese Arbeit Denenselben zu wid-
men, oder vielmehr, Dero scharffsin-
nigen Beurtheilung gehorsamst zu un-
terwerffen.

Eine weitere Bewegniß hiezu, hat die
Danckbahrkeit zum Grunde. Es ist in
der That vor gute Künste und Wissen-
schafften ein grosses Glücke, wenn ge-
schickte Ministri bey grossen Herrn am
Staats-Ruder sitzen. Denn haben sie,
beydes Macht, und Neigung zu guten
Künsten, so wissen sie auch geschickte Per-
sonen nicht nur zu prüfen, sondern auch
mit denselben, zugleich Verstand und

Wis-

Euer Hoch-Freyherrl. Excel-
lentz
ausnehmende Eigenſchafften,
Jhnen ſchon laͤngſt den Ruhm er-
worben, daß man Sie mit groͤſtem
Recht, unter die beruͤhmteſte, ich will ſa-
gen, gelehrteſte, kluͤgſte, aber auch mo-
derateſte Staats-Maͤnner unſerer Zeit
rechnen muß, ſo habe auch wegen dieſes
Umſtandes, gnugſame Urſache gehabt,
dieſe Arbeit Denenſelben zu wid-
men, oder vielmehr, Dero ſcharffſin-
nigen Beurtheilung gehorſamſt zu un-
terwerffen.

Eine weitere Bewegniß hiezu, hat die
Danckbahrkeit zum Grunde. Es iſt in
der That vor gute Kuͤnſte und Wiſſen-
ſchafften ein groſſes Gluͤcke, wenn ge-
ſchickte Miniſtri bey groſſen Herrn am
Staats-Ruder ſitzen. Denn haben ſie,
beydes Macht, und Neigung zu guten
Kuͤnſten, ſo wiſſen ſie auch geſchickte Per-
ſonen nicht nur zu pruͤfen, ſondern auch
mit denſelben, zugleich Verſtand und

Wiſ-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0014"/><hi rendition="#fr">Euer Hoch-Freyherrl. Excel-<lb/>
lentz</hi> ausnehmende Eigen&#x017F;chafften,<lb/><hi rendition="#fr">Jhnen</hi> &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t den Ruhm er-<lb/>
worben, daß man <hi rendition="#fr">Sie</hi> mit gro&#x0364;&#x017F;tem<lb/>
Recht, unter die beru&#x0364;hmte&#x017F;te, ich will &#x017F;a-<lb/>
gen, gelehrte&#x017F;te, klu&#x0364;g&#x017F;te, aber auch mo-<lb/>
derate&#x017F;te Staats-Ma&#x0364;nner un&#x017F;erer Zeit<lb/>
rechnen muß, &#x017F;o habe auch wegen die&#x017F;es<lb/>
Um&#x017F;tandes, gnug&#x017F;ame Ur&#x017F;ache gehabt,<lb/>
die&#x017F;e Arbeit <hi rendition="#fr">Denen&#x017F;elben</hi> zu wid-<lb/>
men, oder vielmehr, <hi rendition="#fr">Dero</hi> &#x017F;charff&#x017F;in-<lb/>
nigen Beurtheilung gehor&#x017F;am&#x017F;t zu un-<lb/>
terwerffen.</p><lb/>
          <p>Eine weitere Bewegniß hiezu, hat die<lb/>
Danckbahrkeit zum Grunde. Es i&#x017F;t in<lb/>
der That vor gute Ku&#x0364;n&#x017F;te und Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chafften ein gro&#x017F;&#x017F;es Glu&#x0364;cke, wenn ge-<lb/>
&#x017F;chickte Mini&#x017F;tri bey gro&#x017F;&#x017F;en Herrn am<lb/>
Staats-Ruder &#x017F;itzen. Denn haben &#x017F;ie,<lb/>
beydes Macht, und Neigung zu guten<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;ten, &#x017F;o wi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie auch ge&#x017F;chickte Per-<lb/>
&#x017F;onen nicht nur zu pru&#x0364;fen, &#x017F;ondern auch<lb/>
mit den&#x017F;elben, zugleich Ver&#x017F;tand und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wi&#x017F;-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] Euer Hoch-Freyherrl. Excel- lentz ausnehmende Eigenſchafften, Jhnen ſchon laͤngſt den Ruhm er- worben, daß man Sie mit groͤſtem Recht, unter die beruͤhmteſte, ich will ſa- gen, gelehrteſte, kluͤgſte, aber auch mo- derateſte Staats-Maͤnner unſerer Zeit rechnen muß, ſo habe auch wegen dieſes Umſtandes, gnugſame Urſache gehabt, dieſe Arbeit Denenſelben zu wid- men, oder vielmehr, Dero ſcharffſin- nigen Beurtheilung gehorſamſt zu un- terwerffen. Eine weitere Bewegniß hiezu, hat die Danckbahrkeit zum Grunde. Es iſt in der That vor gute Kuͤnſte und Wiſſen- ſchafften ein groſſes Gluͤcke, wenn ge- ſchickte Miniſtri bey groſſen Herrn am Staats-Ruder ſitzen. Denn haben ſie, beydes Macht, und Neigung zu guten Kuͤnſten, ſo wiſſen ſie auch geſchickte Per- ſonen nicht nur zu pruͤfen, ſondern auch mit denſelben, zugleich Verſtand und Wiſ-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/14
Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/14>, abgerufen am 18.12.2024.