Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772.IX. Völkerwandrungen. Heer, als Minister im Kabinet. SeitA. 400 suchten sie sich diesseits des Nie- der-Rheins feste zu setzen: Klodio war bereits bis an die Somme gekommen, al- lein Aetius schlug ihn weg. Nach dem Attila A. 480 sassen sie schon an der Loi- re. Als kein Kaiser in Rom mehr war, errang sich Hlodowich A. 486 den Rest der Römischen Herrschaft in Gallien, den Westgothen, Alemannen, und Burgun- der noch nicht eingenommen hatten. So ward das Fränkische Reich gegründet. 9. Die Ostgothen entrissen A. 493 Jta- lien dem Odoacher. Dietrich, in Con- stantinopel als Geisel erzogen, wie Phi- lipp in Theben, unternahm den Zug auf Friedrichs und Zeno's Verhetzung. Die- ses neue Reich, dessen Sitz Ravenna war, das noch viele Länder ausser Jtalien be- griff, stund bis A. 554, da es die By- zantiner zerstörten. 10. Die Bulgaren und Walachen ließen sich seit A. 489 an der Nordseite der Donau nieder, und thaten seit dem häu- fige Einfälle in das Byzantische Gebiet. A. 630 wurden sie von den Avaren geschla- gen: nicht lange nachher scheinen sie sich in L 5
IX. Voͤlkerwandrungen. Heer, als Miniſter im Kabinet. SeitA. 400 ſuchten ſie ſich dieſſeits des Nie- der-Rheins feſte zu ſetzen: Klodio war bereits bis an die Somme gekommen, al- lein Aetius ſchlug ihn weg. Nach dem Attila A. 480 ſaſſen ſie ſchon an der Loi- re. Als kein Kaiſer in Rom mehr war, errang ſich Hlodowich A. 486 den Reſt der Roͤmiſchen Herrſchaft in Gallien, den Weſtgothen, Alemannen, und Burgun- der noch nicht eingenommen hatten. So ward das Fraͤnkiſche Reich gegruͤndet. 9. Die Oſtgothen entriſſen A. 493 Jta- lien dem Odoacher. Dietrich, in Con- ſtantinopel als Geiſel erzogen, wie Phi- lipp in Theben, unternahm den Zug auf Friedrichs und Zeno’s Verhetzung. Die- ſes neue Reich, deſſen Sitz Ravenna war, das noch viele Laͤnder auſſer Jtalien be- griff, ſtund bis A. 554, da es die By- zantiner zerſtoͤrten. 10. Die Bulgaren und Walachen ließen ſich ſeit A. 489 an der Nordſeite der Donau nieder, und thaten ſeit dem haͤu- fige Einfaͤlle in das Byzantiſche Gebiet. A. 630 wurden ſie von den Avaren geſchla- gen: nicht lange nachher ſcheinen ſie ſich in L 5
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IX. Voͤlkerwandrungen.
Heer, als Miniſter im Kabinet. Seit
A. 400 ſuchten ſie ſich dieſſeits des Nie-
der-Rheins feſte zu ſetzen: Klodio war
bereits bis an die Somme gekommen, al-
lein Aetius ſchlug ihn weg. Nach dem
Attila A. 480 ſaſſen ſie ſchon an der Loi-
re. Als kein Kaiſer in Rom mehr war,
errang ſich Hlodowich A. 486 den Reſt
der Roͤmiſchen Herrſchaft in Gallien, den
Weſtgothen, Alemannen, und Burgun-
der noch nicht eingenommen hatten. So
ward das Fraͤnkiſche Reich gegruͤndet.
9. Die Oſtgothen entriſſen A. 493 Jta-
lien dem Odoacher. Dietrich, in Con-
ſtantinopel als Geiſel erzogen, wie Phi-
lipp in Theben, unternahm den Zug auf
Friedrichs und Zeno’s Verhetzung. Die-
ſes neue Reich, deſſen Sitz Ravenna war,
das noch viele Laͤnder auſſer Jtalien be-
griff, ſtund bis A. 554, da es die By-
zantiner zerſtoͤrten.
10. Die Bulgaren und Walachen ließen
ſich ſeit A. 489 an der Nordſeite der
Donau nieder, und thaten ſeit dem haͤu-
fige Einfaͤlle in das Byzantiſche Gebiet.
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