Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
Synthetische Anordnung
gleichwol alle systematisch in einander ge-
flochten.
Hätten wir eine vollständige Europäi-
sche, Asiatische etc.
Geschichte; so würde
sich eine Universalhistorie nach geographi-
scher Methode leicht, und mit erweisli-
chem Nutzen, schreiben lassen.
4. ethnographisch. Man theilt die Be-
wohner des Erdkreises in grosse und klei-
ne Haufen, nach gewissen mehr oder we-
niger zufälligen Aehnlichkeiten, in denen
eine Menge von Menschen unter sich über-
einkommen. Wegen dieser Aehnlichkeit
denkt man sich die ganze Menge als eine
Einheit, und man nennt sie Ein Volk.
Nun werden also nach der 4ten Methode
Völker die Hauptfächer der Begebenheiten,
wie nach der 3ten Länder, nach der 2ten
Erfindungen, und nach der 1sten Jahr-
hunderte
oder andre Zeitabschnitte.
§. 41.
G 2
Synthetiſche Anordnung
gleichwol alle ſyſtematiſch in einander ge-
flochten.
Haͤtten wir eine vollſtaͤndige Europaͤi-
ſche, Aſiatiſche ꝛc.
Geſchichte; ſo wuͤrde
ſich eine Univerſalhiſtorie nach geographi-
ſcher Methode leicht, und mit erweisli-
chem Nutzen, ſchreiben laſſen.
4. ethnographiſch. Man theilt die Be-
wohner des Erdkreiſes in groſſe und klei-
ne Haufen, nach gewiſſen mehr oder we-
niger zufaͤlligen Aehnlichkeiten, in denen
eine Menge von Menſchen unter ſich uͤber-
einkommen. Wegen dieſer Aehnlichkeit
denkt man ſich die ganze Menge als eine
Einheit, und man nennt ſie Ein Volk.
Nun werden alſo nach der 4ten Methode
Voͤlker die Hauptfaͤcher der Begebenheiten,
wie nach der 3ten Laͤnder, nach der 2ten
Erfindungen, und nach der 1ſten Jahr-
hunderte
oder andre Zeitabſchnitte.
§. 41.
G 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0111" n="99"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Syntheti&#x017F;che Anordnung</hi></fw><lb/>
gleichwol alle &#x017F;y&#x017F;temati&#x017F;ch in einander ge-<lb/>
flochten.<lb/><list><item>Ha&#x0364;tten wir eine voll&#x017F;ta&#x0364;ndige <hi rendition="#fr">Europa&#x0364;i-<lb/>
&#x017F;che, A&#x017F;iati&#x017F;che &#xA75B;c.</hi> Ge&#x017F;chichte; &#x017F;o wu&#x0364;rde<lb/>
&#x017F;ich eine Univer&#x017F;alhi&#x017F;torie nach geographi-<lb/>
&#x017F;cher Methode leicht, und mit erweisli-<lb/>
chem Nutzen, &#x017F;chreiben la&#x017F;&#x017F;en.</item></list></item><lb/>
            <item>4. <hi rendition="#fr">ethnographi&#x017F;ch.</hi> Man theilt die Be-<lb/>
wohner des Erdkrei&#x017F;es in gro&#x017F;&#x017F;e und klei-<lb/>
ne Haufen, nach gewi&#x017F;&#x017F;en mehr oder we-<lb/>
niger zufa&#x0364;lligen Aehnlichkeiten, in denen<lb/>
eine Menge von Men&#x017F;chen unter &#x017F;ich u&#x0364;ber-<lb/>
einkommen. Wegen die&#x017F;er Aehnlichkeit<lb/>
denkt man &#x017F;ich die ganze Menge als eine<lb/>
Einheit, und man nennt &#x017F;ie Ein Volk.<lb/><list><item>Nun werden al&#x017F;o nach der 4ten Methode<lb/><hi rendition="#fr">Vo&#x0364;lker</hi> die Hauptfa&#x0364;cher der Begebenheiten,<lb/>
wie nach der 3ten <hi rendition="#fr">La&#x0364;nder,</hi> nach der 2ten<lb/><hi rendition="#fr">Erfindungen,</hi> und nach der 1&#x017F;ten <hi rendition="#fr">Jahr-<lb/>
hunderte</hi> oder andre Zeitab&#x017F;chnitte.</item></list></item>
          </list>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">G 2</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 41.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0111] Synthetiſche Anordnung gleichwol alle ſyſtematiſch in einander ge- flochten. Haͤtten wir eine vollſtaͤndige Europaͤi- ſche, Aſiatiſche ꝛc. Geſchichte; ſo wuͤrde ſich eine Univerſalhiſtorie nach geographi- ſcher Methode leicht, und mit erweisli- chem Nutzen, ſchreiben laſſen. 4. ethnographiſch. Man theilt die Be- wohner des Erdkreiſes in groſſe und klei- ne Haufen, nach gewiſſen mehr oder we- niger zufaͤlligen Aehnlichkeiten, in denen eine Menge von Menſchen unter ſich uͤber- einkommen. Wegen dieſer Aehnlichkeit denkt man ſich die ganze Menge als eine Einheit, und man nennt ſie Ein Volk. Nun werden alſo nach der 4ten Methode Voͤlker die Hauptfaͤcher der Begebenheiten, wie nach der 3ten Laͤnder, nach der 2ten Erfindungen, und nach der 1ſten Jahr- hunderte oder andre Zeitabſchnitte. §. 41. G 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/111
Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/111>, abgerufen am 25.11.2024.