Seit meinem Bericht vom 3. d. M. habe ich meine Ausgrabungen mit grösstem Eifer fortgesetzt, und ob- wol dieselben bald durch Regen, bald durch griechische Festtage unterbrochen wurden, habe ich, ungeachtet der fortwährend wachsenden Schwierigkeiten im Fortschaffen des Schuttes, jetzt eine durchschnittliche Tiefe von 10 Meter oder etwa 33 englische Fuss erreicht. Vieles mir Unerklärliche ist mir seitdem klar geworden, und ich muss vor allen Dingen den in meinem letzten Be- richt begangenen Irrthum berichtigen, als sei ich in die Steinperiode gekommen. Ich war irregeleitet durch die kolossale Masse von steinernen Werkzeugen aller Art, die täglich ausgegraben wurden, und durch die Ab- wesenheit jeder Spur von Metall, ausser zwei kupfernen Nägeln, von denen ich glaubte, dass sie auf irgend- eine Weise von einer obern in die tiefere Schicht der Steinperiode gekommen sein müssten. Aber schon seit dem 6. d. M. kommen nicht nur viele Nägel, sondern auch Messer, Lanzen und Streitäxte von Kupfer zum Vorschein, die so zierlich gearbeitet sind, dass nur ein civilisirtes Volk sie hat machen können. Ich muss daher
kupferne waffen und werkzeuge.
IV.
Auf dem Berge Hissarlik, 18. November 1871.
Seit meinem Bericht vom 3. d. M. habe ich meine Ausgrabungen mit grösstem Eifer fortgesetzt, und ob- wol dieselben bald durch Regen, bald durch griechische Festtage unterbrochen wurden, habe ich, ungeachtet der fortwährend wachsenden Schwierigkeiten im Fortschaffen des Schuttes, jetzt eine durchschnittliche Tiefe von 10 Meter oder etwa 33 englische Fuss erreicht. Vieles mir Unerklärliche ist mir seitdem klar geworden, und ich muss vor allen Dingen den in meinem letzten Be- richt begangenen Irrthum berichtigen, als sei ich in die Steinperiode gekommen. Ich war irregeleitet durch die kolossale Masse von steinernen Werkzeugen aller Art, die täglich ausgegraben wurden, und durch die Ab- wesenheit jeder Spur von Metall, ausser zwei kupfernen Nägeln, von denen ich glaubte, dass sie auf irgend- eine Weise von einer obern in die tiefere Schicht der Steinperiode gekommen sein müssten. Aber schon seit dem 6. d. M. kommen nicht nur viele Nägel, sondern auch Messer, Lanzen und Streitäxte von Kupfer zum Vorschein, die so zierlich gearbeitet sind, dass nur ein civilisirtes Volk sie hat machen können. Ich muss daher
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kupferne waffen und werkzeuge.
IV.
Auf dem Berge Hissarlik, 18. November 1871.
Seit meinem Bericht vom 3. d. M. habe ich meine
Ausgrabungen mit grösstem Eifer fortgesetzt, und ob-
wol dieselben bald durch Regen, bald durch griechische
Festtage unterbrochen wurden, habe ich, ungeachtet der
fortwährend wachsenden Schwierigkeiten im Fortschaffen
des Schuttes, jetzt eine durchschnittliche Tiefe von
10 Meter oder etwa 33 englische Fuss erreicht. Vieles
mir Unerklärliche ist mir seitdem klar geworden, und
ich muss vor allen Dingen den in meinem letzten Be-
richt begangenen Irrthum berichtigen, als sei ich in die
Steinperiode gekommen. Ich war irregeleitet durch die
kolossale Masse von steinernen Werkzeugen aller Art,
die täglich ausgegraben wurden, und durch die Ab-
wesenheit jeder Spur von Metall, ausser zwei kupfernen
Nägeln, von denen ich glaubte, dass sie auf irgend-
eine Weise von einer obern in die tiefere Schicht der
Steinperiode gekommen sein müssten. Aber schon seit
dem 6. d. M. kommen nicht nur viele Nägel, sondern
auch Messer, Lanzen und Streitäxte von Kupfer zum
Vorschein, die so zierlich gearbeitet sind, dass nur ein
civilisirtes Volk sie hat machen können. Ich muss daher
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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/94>, abgerufen am 22.12.2024.
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