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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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ausgrabung an der nordseite des berges.
aufgegraben, und da ich den grossen Thurm, das
Skaeische Thor, die trojanische Ringmauer, das könig-
liche Haus, den Opferaltar der ilischen Minerva u. s. w.
ans Licht gebracht, die vornehmsten Häuser und
überhaupt den bestgelegenen Theil der Stadt auf-
gedeckt und von allen Gegenständen des häuslichen
Lebens und der Gottesverehrung der Trojaner eine
überaus reiche Sammlung zusammengebracht habe, so
ist es nicht denkbar, dass die Wissenschaft durch fernere
Ausgrabungen noch etwas sollte gewinnen können.
Sollten aber dennoch meine Ausgrabungen noch einmal
fortgesetzt werden, dann bitte ich die Grabenden drin-
gend, so wie ich es gemacht habe, den abzugrabenden
Schutt vom Abhange des Berges werfen und nicht mit
demselben meine, mit so ungeheuerer Mühe und grossen
Kosten gemachten riesigen Einschnitte ausfüllen zu
lassen, denn diese sind von hohem Werth für die Wis-
senschaft, da man in denselben alle Schuttschichten, vom
Urboden bis zur Oberfläche des Berges mit leichter
Mühe untersuchen kann.

Ich habe jetzt auch an der Nordseite des Berges
in 13 Meter Tiefe verschiedene Hauswände aufgedeckt,
auch den Anfang jener bereits früher erwähnten merk-
würdigen Festungsmauer, deren Fortsetzung man in dem
Labyrinth von Hauswänden in den Tiefen des Minerva-
tempels sieht. Auch habe ich an der Nordseite, ober-
halb des Urbodens, einen Theil des früher erwähnten
Pflasters von kleinen, runden, weissen Meersteinen ans
Licht gebracht, und man sieht unterhalb desselben die
verbrannten Trümmer eines dort früher befindlichen
Gebäudes.

ausgrabung an der nordseite des berges.
aufgegraben, und da ich den grossen Thurm, das
Skaeische Thor, die trojanische Ringmauer, das könig-
liche Haus, den Opferaltar der ilischen Minerva u. s. w.
ans Licht gebracht, die vornehmsten Häuser und
überhaupt den bestgelegenen Theil der Stadt auf-
gedeckt und von allen Gegenständen des häuslichen
Lebens und der Gottesverehrung der Trojaner eine
überaus reiche Sammlung zusammengebracht habe, so
ist es nicht denkbar, dass die Wissenschaft durch fernere
Ausgrabungen noch etwas sollte gewinnen können.
Sollten aber dennoch meine Ausgrabungen noch einmal
fortgesetzt werden, dann bitte ich die Grabenden drin-
gend, so wie ich es gemacht habe, den abzugrabenden
Schutt vom Abhange des Berges werfen und nicht mit
demselben meine, mit so ungeheuerer Mühe und grossen
Kosten gemachten riesigen Einschnitte ausfüllen zu
lassen, denn diese sind von hohem Werth für die Wis-
senschaft, da man in denselben alle Schuttschichten, vom
Urboden bis zur Oberfläche des Berges mit leichter
Mühe untersuchen kann.

Ich habe jetzt auch an der Nordseite des Berges
in 13 Meter Tiefe verschiedene Hauswände aufgedeckt,
auch den Anfang jener bereits früher erwähnten merk-
würdigen Festungsmauer, deren Fortsetzung man in dem
Labyrinth von Hauswänden in den Tiefen des Minerva-
tempels sieht. Auch habe ich an der Nordseite, ober-
halb des Urbodens, einen Theil des früher erwähnten
Pflasters von kleinen, runden, weissen Meersteinen ans
Licht gebracht, und man sieht unterhalb desselben die
verbrannten Trümmer eines dort früher befindlichen
Gebäudes.

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[311/0377] ausgrabung an der nordseite des berges. aufgegraben, und da ich den grossen Thurm, das Skaeische Thor, die trojanische Ringmauer, das könig- liche Haus, den Opferaltar der ilischen Minerva u. s. w. ans Licht gebracht, die vornehmsten Häuser und überhaupt den bestgelegenen Theil der Stadt auf- gedeckt und von allen Gegenständen des häuslichen Lebens und der Gottesverehrung der Trojaner eine überaus reiche Sammlung zusammengebracht habe, so ist es nicht denkbar, dass die Wissenschaft durch fernere Ausgrabungen noch etwas sollte gewinnen können. Sollten aber dennoch meine Ausgrabungen noch einmal fortgesetzt werden, dann bitte ich die Grabenden drin- gend, so wie ich es gemacht habe, den abzugrabenden Schutt vom Abhange des Berges werfen und nicht mit demselben meine, mit so ungeheuerer Mühe und grossen Kosten gemachten riesigen Einschnitte ausfüllen zu lassen, denn diese sind von hohem Werth für die Wis- senschaft, da man in denselben alle Schuttschichten, vom Urboden bis zur Oberfläche des Berges mit leichter Mühe untersuchen kann. Ich habe jetzt auch an der Nordseite des Berges in 13 Meter Tiefe verschiedene Hauswände aufgedeckt, auch den Anfang jener bereits früher erwähnten merk- würdigen Festungsmauer, deren Fortsetzung man in dem Labyrinth von Hauswänden in den Tiefen des Minerva- tempels sieht. Auch habe ich an der Nordseite, ober- halb des Urbodens, einen Theil des früher erwähnten Pflasters von kleinen, runden, weissen Meersteinen ans Licht gebracht, und man sieht unterhalb desselben die verbrannten Trümmer eines dort früher befindlichen Gebäudes.

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/377>, abgerufen am 24.12.2024.