Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.bauart der häuser. ist, habe ich in diesen Schuttschichten keine Hauswandmehr niedergebrochen, und sind auf diese Weise in meinen diesjährigen Ausgrabungen eine Menge von trojanischen Häusern ans Licht gekommen, die noch jahrhundertelang stehen und die Besucher der Troade überzeugen können, dass die Steine der trojanischen Bauten nie zum Bau anderer Städte benutzt sein können, denn sie sind meistentheils noch in situ, überdies sind sie klein, und findet man solche Steine zu Millionen auf allen Feldern der hiesigen Gegend. Werthvolle Steine, wie die grossen Platten des vom In meinen Ausgrabungen in 1871 und 1872 fand Wie aus meinem Plane der Baustelle Trojas er- bauart der häuser. ist, habe ich in diesen Schuttschichten keine Hauswandmehr niedergebrochen, und sind auf diese Weise in meinen diesjährigen Ausgrabungen eine Menge von trojanischen Häusern ans Licht gekommen, die noch jahrhundertelang stehen und die Besucher der Troade überzeugen können, dass die Steine der trojanischen Bauten nie zum Bau anderer Städte benutzt sein können, denn sie sind meistentheils noch in situ, überdies sind sie klein, und findet man solche Steine zu Millionen auf allen Feldern der hiesigen Gegend. Werthvolle Steine, wie die grossen Platten des vom In meinen Ausgrabungen in 1871 und 1872 fand Wie aus meinem Plane der Baustelle Trojas er- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0376" n="310"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">bauart der häuser</hi>.</fw><lb/> ist, habe ich in diesen Schuttschichten keine Hauswand<lb/> mehr niedergebrochen, und sind auf diese Weise in<lb/> meinen diesjährigen Ausgrabungen eine Menge von<lb/> trojanischen Häusern ans Licht gekommen, die noch<lb/> jahrhundertelang stehen und die Besucher der Troade<lb/> überzeugen können, dass die Steine der trojanischen<lb/> Bauten <hi rendition="#g">nie</hi> zum Bau anderer Städte benutzt sein können,<lb/> denn sie sind meistentheils noch <hi rendition="#i">in situ</hi>, überdies<lb/> sind sie klein, und findet man solche Steine zu Millionen<lb/> auf allen Feldern der hiesigen Gegend.</p><lb/> <p>Werthvolle Steine, wie die grossen Platten des vom<lb/> Skaeischen Thor zur Ebene führenden Weges, sowie die<lb/> grossen Steine der Ringmauer und des grossen Thurmes,<lb/> sind nicht angerührt, und fehlt am Skaeischen Thor nicht<lb/> ein einziger Stein. Ja, mit Ausnahme der von mir zer-<lb/> störten Häuser würde man, wie in Pompejï, die<lb/> Gerippe aller Häuser aufdecken können. Letztere<lb/> müssen, wie bereits erwähnt, sehr hoch gewesen und<lb/> in denselben sehr viel Holz verwandt sein, denn sonst<lb/> könnte durch die Feuersbrunst nicht eine so gewaltige<lb/> Masse Asche und Schutt erzeugt sein.</p><lb/> <p>In meinen Ausgrabungen in 1871 und 1872 fand<lb/> ich, in 7 bis 10 Meter Tiefe, nur Hauswände von<lb/> an der Sonne getrockneten Ziegeln; wie man sich in<lb/> den von mir aufgedeckten und erhaltenen Häusern<lb/> überzeugen kann, kam diese Bauart auch in diesem<lb/> Jahre fast ausschliesslich vor, nur die Bauten neben dem<lb/> Skaeischen Thor, sowie einige Häuser in den Tiefen des<lb/> Minervatempels sind von Steinen und Erde gemacht.</p><lb/> <p>Wie aus meinem Plane der Baustelle Trojas er-<lb/> sichtlich ist, habe ich zwei Drittel der ganzen Stadt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [310/0376]
bauart der häuser.
ist, habe ich in diesen Schuttschichten keine Hauswand
mehr niedergebrochen, und sind auf diese Weise in
meinen diesjährigen Ausgrabungen eine Menge von
trojanischen Häusern ans Licht gekommen, die noch
jahrhundertelang stehen und die Besucher der Troade
überzeugen können, dass die Steine der trojanischen
Bauten nie zum Bau anderer Städte benutzt sein können,
denn sie sind meistentheils noch in situ, überdies
sind sie klein, und findet man solche Steine zu Millionen
auf allen Feldern der hiesigen Gegend.
Werthvolle Steine, wie die grossen Platten des vom
Skaeischen Thor zur Ebene führenden Weges, sowie die
grossen Steine der Ringmauer und des grossen Thurmes,
sind nicht angerührt, und fehlt am Skaeischen Thor nicht
ein einziger Stein. Ja, mit Ausnahme der von mir zer-
störten Häuser würde man, wie in Pompejï, die
Gerippe aller Häuser aufdecken können. Letztere
müssen, wie bereits erwähnt, sehr hoch gewesen und
in denselben sehr viel Holz verwandt sein, denn sonst
könnte durch die Feuersbrunst nicht eine so gewaltige
Masse Asche und Schutt erzeugt sein.
In meinen Ausgrabungen in 1871 und 1872 fand
ich, in 7 bis 10 Meter Tiefe, nur Hauswände von
an der Sonne getrockneten Ziegeln; wie man sich in
den von mir aufgedeckten und erhaltenen Häusern
überzeugen kann, kam diese Bauart auch in diesem
Jahre fast ausschliesslich vor, nur die Bauten neben dem
Skaeischen Thor, sowie einige Häuser in den Tiefen des
Minervatempels sind von Steinen und Erde gemacht.
Wie aus meinem Plane der Baustelle Trojas er-
sichtlich ist, habe ich zwei Drittel der ganzen Stadt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |