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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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bestmmung der ausdehnung trojas.
Schuttschichten zwischen 4 und 10 Meter Tiefe sehr
häufig vor, und da sie zu Vasen mit Eulengesichtern gehören,
so kann man sich nach der Zahl solcher Deckel einen Be-
griff machen von der Menge der hier in Troja vorhandenge-
wesenen Vasen mit dem Bilde der eulenköpfigen Minerva.

Aber Troja war nicht gross; ich habe im ganzen
20 Brunnen im Westen, Südwesten, Süden, Südosten
und Osten der Pergamos, unmittelbar am Fusse dersel-
ben oder in einiger Entfernung davon, auf dem Plateau
des Ilion der griechischen Colonie bis zum Fels gegra-
ben, und da ich in keinem derselben eine Spur, weder
von trojanischen Topfscherben oder trojanischen Haus-
mauern, und nur hellenische Topfscherben und helle-
nische Hausmauern finde, da ferner der Berg der Per-
gamos auf der dem Hellespont zugewandten Nordwest-,
Nord- und Nordostseite sehr steil nach der Ebene ab-
fällt, sodass in keiner dieser Richtungen die Ausdeh-
nung der Stadt möglich war, so erkläre ich jetzt aufs
entschiedenste, dass sich unmöglich die Stadt des
Priamos nachirgend einer Seite hin über die uralte
Bergfläche dieser Festung hinaus ausgedehnt haben
kann, deren Umfang uns nach Süden und Südwesten
durch den grossen Thurm und das Skaeische Thor, nach
Nordwesten, Nordosten und Osten durch die trojanische
Ringmauer angedeutet ist. An der Nordseite bestand
dieselbe, da die Stadt von dieser Seite so stark von der
Natur befestigt war, nur aus jenen, einen grossen Wall
bildenden, lose aufeinandergelegten grossen Stein-
blöcken, deren Fortschaffung mir im vorigen Jahre so
ungeheuere Schwierigkeiten gemacht hat. Man erkennt
diese Mauer aber auf den ersten Blick gleich rechts im

bestmmung der ausdehnung trojas.
Schuttschichten zwischen 4 und 10 Meter Tiefe sehr
häufig vor, und da sie zu Vasen mit Eulengesichtern gehören,
so kann man sich nach der Zahl solcher Deckel einen Be-
griff machen von der Menge der hier in Troja vorhandenge-
wesenen Vasen mit dem Bilde der eulenköpfigen Minerva.

Aber Troja war nicht gross; ich habe im ganzen
20 Brunnen im Westen, Südwesten, Süden, Südosten
und Osten der Pergamos, unmittelbar am Fusse dersel-
ben oder in einiger Entfernung davon, auf dem Plateau
des Ilion der griechischen Colonie bis zum Fels gegra-
ben, und da ich in keinem derselben eine Spur, weder
von trojanischen Topfscherben oder trojanischen Haus-
mauern, und nur hellenische Topfscherben und helle-
nische Hausmauern finde, da ferner der Berg der Per-
gamos auf der dem Hellespont zugewandten Nordwest-,
Nord- und Nordostseite sehr steil nach der Ebene ab-
fällt, sodass in keiner dieser Richtungen die Ausdeh-
nung der Stadt möglich war, so erkläre ich jetzt aufs
entschiedenste, dass sich unmöglich die Stadt des
Priamos nachirgend einer Seite hin über die uralte
Bergfläche dieser Festung hinaus ausgedehnt haben
kann, deren Umfang uns nach Süden und Südwesten
durch den grossen Thurm und das Skaeische Thor, nach
Nordwesten, Nordosten und Osten durch die trojanische
Ringmauer angedeutet ist. An der Nordseite bestand
dieselbe, da die Stadt von dieser Seite so stark von der
Natur befestigt war, nur aus jenen, einen grossen Wall
bildenden, lose aufeinandergelegten grossen Stein-
blöcken, deren Fortschaffung mir im vorigen Jahre so
ungeheuere Schwierigkeiten gemacht hat. Man erkennt
diese Mauer aber auf den ersten Blick gleich rechts im

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[304/0370] bestmmung der ausdehnung trojas. Schuttschichten zwischen 4 und 10 Meter Tiefe sehr häufig vor, und da sie zu Vasen mit Eulengesichtern gehören, so kann man sich nach der Zahl solcher Deckel einen Be- griff machen von der Menge der hier in Troja vorhandenge- wesenen Vasen mit dem Bilde der eulenköpfigen Minerva. Aber Troja war nicht gross; ich habe im ganzen 20 Brunnen im Westen, Südwesten, Süden, Südosten und Osten der Pergamos, unmittelbar am Fusse dersel- ben oder in einiger Entfernung davon, auf dem Plateau des Ilion der griechischen Colonie bis zum Fels gegra- ben, und da ich in keinem derselben eine Spur, weder von trojanischen Topfscherben oder trojanischen Haus- mauern, und nur hellenische Topfscherben und helle- nische Hausmauern finde, da ferner der Berg der Per- gamos auf der dem Hellespont zugewandten Nordwest-, Nord- und Nordostseite sehr steil nach der Ebene ab- fällt, sodass in keiner dieser Richtungen die Ausdeh- nung der Stadt möglich war, so erkläre ich jetzt aufs entschiedenste, dass sich unmöglich die Stadt des Priamos nachirgend einer Seite hin über die uralte Bergfläche dieser Festung hinaus ausgedehnt haben kann, deren Umfang uns nach Süden und Südwesten durch den grossen Thurm und das Skaeische Thor, nach Nordwesten, Nordosten und Osten durch die trojanische Ringmauer angedeutet ist. An der Nordseite bestand dieselbe, da die Stadt von dieser Seite so stark von der Natur befestigt war, nur aus jenen, einen grossen Wall bildenden, lose aufeinandergelegten grossen Stein- blöcken, deren Fortschaffung mir im vorigen Jahre so ungeheuere Schwierigkeiten gemacht hat. Man erkennt diese Mauer aber auf den ersten Blick gleich rechts im

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/370>, abgerufen am 28.12.2024.