Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.ausgrab. zur entdeck. der festungswerke d. pergamos. andere Vasen und Kannen, deren Beschreibung ich un-terlasse, da sie schon oft vorgekommen sind. Von Idolen mit Eulengesicht fand ich dort nur das auf Tafel 166, No. 2355 abgebildete. Es fanden sich dort auch viele Bruchstücke jener grossen rothen Becher mit zwei Henkeln, in denen ich jetzt das homerische "depas amphikupellon" erkenne. Auf der grossen Plateforme an der Nordseite, wo Da es höchst wichtig ist, auch zu wissen, was für ausgrab. zur entdeck. der festungswerke d. pergamos. andere Vasen und Kannen, deren Beschreibung ich un-terlasse, da sie schon oft vorgekommen sind. Von Idolen mit Eulengesicht fand ich dort nur das auf Tafel 166, No. 2355 abgebildete. Es fanden sich dort auch viele Bruchstücke jener grossen rothen Becher mit zwei Henkeln, in denen ich jetzt das homerische „δέπας ἀμφικύπελλον“ erkenne. Auf der grossen Plateforme an der Nordseite, wo Da es höchst wichtig ist, auch zu wissen, was für <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0348" n="282"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">ausgrab. zur entdeck. der festungswerke d. pergamos.</hi></fw><lb/> andere Vasen und Kannen, deren Beschreibung ich un-<lb/> terlasse, da sie schon oft vorgekommen sind. Von Idolen<lb/> mit Eulengesicht fand ich dort nur das auf Tafel 166, No. 2355<lb/> abgebildete. Es fanden sich dort auch viele Bruchstücke<lb/> jener grossen rothen Becher mit zwei Henkeln, in denen<lb/> ich jetzt das homerische „δέπας ἀμφικύπελλον“ erkenne.</p><lb/> <p>Auf der grossen Plateforme an der Nordseite, wo<lb/> ich in letzterer Zeit nur arbeiten liess, wenn ich über-<lb/> flüssige Arbeiter hatte, lasse ich jetzt, da die Arbeit<lb/> oberhalb des Skaeischen Thors vollendet ist, wiederum<lb/> stark arbeiten; es kommen dort jetzt in 10 bis 6 Meter Tiefe<lb/> mehrere Häuser, auch in den untern Schuttschichten,<lb/> wie es scheint, eine grosse Festungsmauer zum Vorschein.</p><lb/> <p>Da es höchst wichtig ist, auch zu wissen, was für<lb/> Festungswerke die Pergamos zur Zeit des trojanischen<lb/> Krieges an der West- und Nordwestseite hatte, und ich<lb/> vom Skaeischen Thor zwar noch eine 3 Meter 40 Centi-<lb/> meter dicke Mauer in westnordwestlicher Richtung<lb/> fortgehen sehe, aber in der Unmöglichkeit bin, ihr von<lb/> dieser Seite zu folgen, so habe ich schon vor acht Tagen<lb/> an der Nordwestseite der Burg, an der Stelle, wo ich<lb/> im April 1870 den ersten Einschnitt machte und die<lb/> darum auch von meinen Leuten ἡ μάμμη τῶν ἀνασκαφῶν<lb/> (die Grossmutter der Ausgrabungen) genannt wird, einen<lb/> 10 Meter breiten, 43 Meter langen Graben angelegt, und<lb/> da ich gleichzeitig den Schutt auf einer am Bergab-<lb/> hange in 10½ Meter Tiefe angelegten kleinen „Plate-<lb/> forme“ und auf drei Galerien fortschaffe, der Abstand<lb/> nicht gross ist, die Schiebkarren auf ebener Fläche gehen,<lb/> ausserdem der Schutt hier sehr leicht ist und nur vom<lb/> Abhange des Berges geworfen zu werden braucht, so<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [282/0348]
ausgrab. zur entdeck. der festungswerke d. pergamos.
andere Vasen und Kannen, deren Beschreibung ich un-
terlasse, da sie schon oft vorgekommen sind. Von Idolen
mit Eulengesicht fand ich dort nur das auf Tafel 166, No. 2355
abgebildete. Es fanden sich dort auch viele Bruchstücke
jener grossen rothen Becher mit zwei Henkeln, in denen
ich jetzt das homerische „δέπας ἀμφικύπελλον“ erkenne.
Auf der grossen Plateforme an der Nordseite, wo
ich in letzterer Zeit nur arbeiten liess, wenn ich über-
flüssige Arbeiter hatte, lasse ich jetzt, da die Arbeit
oberhalb des Skaeischen Thors vollendet ist, wiederum
stark arbeiten; es kommen dort jetzt in 10 bis 6 Meter Tiefe
mehrere Häuser, auch in den untern Schuttschichten,
wie es scheint, eine grosse Festungsmauer zum Vorschein.
Da es höchst wichtig ist, auch zu wissen, was für
Festungswerke die Pergamos zur Zeit des trojanischen
Krieges an der West- und Nordwestseite hatte, und ich
vom Skaeischen Thor zwar noch eine 3 Meter 40 Centi-
meter dicke Mauer in westnordwestlicher Richtung
fortgehen sehe, aber in der Unmöglichkeit bin, ihr von
dieser Seite zu folgen, so habe ich schon vor acht Tagen
an der Nordwestseite der Burg, an der Stelle, wo ich
im April 1870 den ersten Einschnitt machte und die
darum auch von meinen Leuten ἡ μάμμη τῶν ἀνασκαφῶν
(die Grossmutter der Ausgrabungen) genannt wird, einen
10 Meter breiten, 43 Meter langen Graben angelegt, und
da ich gleichzeitig den Schutt auf einer am Bergab-
hange in 10½ Meter Tiefe angelegten kleinen „Plate-
forme“ und auf drei Galerien fortschaffe, der Abstand
nicht gross ist, die Schiebkarren auf ebener Fläche gehen,
ausserdem der Schutt hier sehr leicht ist und nur vom
Abhange des Berges geworfen zu werden braucht, so
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