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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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kupferne nägel und deren bestimmung.
bei nur 1/2 Centimeter Dicke, und ich glaube nicht ein-
mal, dass es möglich sein würde, einen solchen Nagel
in sehr weiches Holz zu treiben. Ausserdem haben
ja die meisten Nägel gar keine, manche zwei Köpfe,
und viele haben zwei spitze Enden, wovon das
eine nur umgebogen ist, um einen Kopf zu bilden.
Dicke kupferne Nägel, die zum Einschlagen in Holz
tauglich wären, sind hier eine sehr grosse Seltenheit, und
fand ich in zwei Jahren nur zwei davon. Ich finde mich
daher veranlasst zu glauben, dass alle Nägel, die ich
in den Schuttschichten der der griechischen Nation
vorangegangenen Völker finde, nur als Tuch- oder
Haarnadeln gebraucht worden sind. Was mich in die-
ser Ueberzeugung bestärkt, ist ein 13 Centimeter langer
kupferner Nagel mit Kopf gewöhnlicher Form und das
Bruchstück eines ähnlichen Nagels, welche nur 3 Zoll
unter der Oberfläche in einer Rinne gefunden wurden,
die meine Leute zum Abfliessen des Regenwassers um
ihre Rohrhütte gruben. An dem Kopfe des Nagels
sieht man ein kleines Goldkügelchen, und darauf folgt
in herabsteigender Richtung eine Reihe von achtzehn
solcher Goldkügelchen. Neben dem Ende dieser Reihe
fängt eine zweite Reihe von neun Goldkügelchen glei-
cher Grösse an. Die Reihen von Kügelchen sind in
Form von Halsschnüren und bekleiden den dritten Theil
des ganzen Nagels. Das Bruchstück des andern Nagels
ist noch merkwürdiger, denn es zeigt eine genau einen
Bogen bildende Schnur von Kügelchen von jener be-
reits früher erwähnten, im Alterthum elektron (Elektron)
genannten Metallmischung von drei Theilen Gold und
einem Theil Silber, und unter dem Bogen sieht man in

kupferne nägel und deren bestimmung.
bei nur ½ Centimeter Dicke, und ich glaube nicht ein-
mal, dass es möglich sein würde, einen solchen Nagel
in sehr weiches Holz zu treiben. Ausserdem haben
ja die meisten Nägel gar keine, manche zwei Köpfe,
und viele haben zwei spitze Enden, wovon das
eine nur umgebogen ist, um einen Kopf zu bilden.
Dicke kupferne Nägel, die zum Einschlagen in Holz
tauglich wären, sind hier eine sehr grosse Seltenheit, und
fand ich in zwei Jahren nur zwei davon. Ich finde mich
daher veranlasst zu glauben, dass alle Nägel, die ich
in den Schuttschichten der der griechischen Nation
vorangegangenen Völker finde, nur als Tuch- oder
Haarnadeln gebraucht worden sind. Was mich in die-
ser Ueberzeugung bestärkt, ist ein 13 Centimeter langer
kupferner Nagel mit Kopf gewöhnlicher Form und das
Bruchstück eines ähnlichen Nagels, welche nur 3 Zoll
unter der Oberfläche in einer Rinne gefunden wurden,
die meine Leute zum Abfliessen des Regenwassers um
ihre Rohrhütte gruben. An dem Kopfe des Nagels
sieht man ein kleines Goldkügelchen, und darauf folgt
in herabsteigender Richtung eine Reihe von achtzehn
solcher Goldkügelchen. Neben dem Ende dieser Reihe
fängt eine zweite Reihe von neun Goldkügelchen glei-
cher Grösse an. Die Reihen von Kügelchen sind in
Form von Halsschnüren und bekleiden den dritten Theil
des ganzen Nagels. Das Bruchstück des andern Nagels
ist noch merkwürdiger, denn es zeigt eine genau einen
Bogen bildende Schnur von Kügelchen von jener be-
reits früher erwähnten, im Alterthum ἤλεκτρον (Elektron)
genannten Metallmischung von drei Theilen Gold und
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[218/0284] kupferne nägel und deren bestimmung. bei nur ½ Centimeter Dicke, und ich glaube nicht ein- mal, dass es möglich sein würde, einen solchen Nagel in sehr weiches Holz zu treiben. Ausserdem haben ja die meisten Nägel gar keine, manche zwei Köpfe, und viele haben zwei spitze Enden, wovon das eine nur umgebogen ist, um einen Kopf zu bilden. Dicke kupferne Nägel, die zum Einschlagen in Holz tauglich wären, sind hier eine sehr grosse Seltenheit, und fand ich in zwei Jahren nur zwei davon. Ich finde mich daher veranlasst zu glauben, dass alle Nägel, die ich in den Schuttschichten der der griechischen Nation vorangegangenen Völker finde, nur als Tuch- oder Haarnadeln gebraucht worden sind. Was mich in die- ser Ueberzeugung bestärkt, ist ein 13 Centimeter langer kupferner Nagel mit Kopf gewöhnlicher Form und das Bruchstück eines ähnlichen Nagels, welche nur 3 Zoll unter der Oberfläche in einer Rinne gefunden wurden, die meine Leute zum Abfliessen des Regenwassers um ihre Rohrhütte gruben. An dem Kopfe des Nagels sieht man ein kleines Goldkügelchen, und darauf folgt in herabsteigender Richtung eine Reihe von achtzehn solcher Goldkügelchen. Neben dem Ende dieser Reihe fängt eine zweite Reihe von neun Goldkügelchen glei- cher Grösse an. Die Reihen von Kügelchen sind in Form von Halsschnüren und bekleiden den dritten Theil des ganzen Nagels. Das Bruchstück des andern Nagels ist noch merkwürdiger, denn es zeigt eine genau einen Bogen bildende Schnur von Kügelchen von jener be- reits früher erwähnten, im Alterthum ἤλεκτρον (Elektron) genannten Metallmischung von drei Theilen Gold und einem Theil Silber, und unter dem Bogen sieht man in

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/284>, abgerufen am 24.11.2024.