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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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der lauf des dumbrek-su (simois).
Dumbrek-Su (Simois) auch heute noch nördlich von
Ilium in jenes ehemalige Bett des Skamander fliesst, und
sagte nachher, dass ein Arm desselben beim Cap
Rhoeteum ins Meer geht; dies bedarf einer Erklärung.
Die Quellen des Simois sind acht Stunden von hier ent-
fernt, und obgleich bis zum nahen Dorfe Chalil-Köi vier-
mal Kanäle zum Treiben von Wassermühlen von ihm
abgeleitet sind, so hat er doch bis zu jenem Dorfe,
selbst im heissesten Sommer, in seinem grossen Fluss-
bett immer einen Ueberfluss von Wasser. In Chalil-Köi
aber theilt er sich in zwei Arme, von denen der eine,
nachdem er eine Mühle getrieben hat, in nordwestlicher
Richtung in die Ebene geht, ungeheuere Sümpfe bildet
und sich in zwei Arme theilt, wovon der eine mit dem
von Chalil-Köi in westlicher Richtung fliessenden Arme
wieder zusammenfliesst und sich gleich darauf in den
Kalifatli-Asmak, das frühere Bett des Skamanders, wirft.
Der andere Arm aber des von Chalil-Köi in nordwest-
licher Richtung fliessenden Simois wendet sich, nachdem
er bei Kum-Köi durch einen künstlichen Kanal Zufluss
vom Kalifatli-Asmak erhalten hat, ganz nach Norden
und fliesst unter dem Namen Intepe-Asmak in einem
gewaltig breiten Flussbett, welches jedenfalls früher
dem Kalifatli-Asmak und im hohen Alterthum dem
Skamander gehört hat, neben dem Intepe genannten
Grabe des Ajax in den Hellespont. Ich mache darauf
aufmerksam, dass der Name Ajax (Aias gen. Aiantos)
selbst in diesem türkischen Namen wiederzuerkennen
ist; Tepe heisst Hügel.

Auf den Artikel des Herrn Nikolaides zurückkom-
mend, kann ich jetzt auch seine Behauptung widerlegen,

der lauf des dumbrek-su (simoïs).
Dumbrek-Su (Simoïs) auch heute noch nördlich von
Ilium in jenes ehemalige Bett des Skamander fliesst, und
sagte nachher, dass ein Arm desselben beim Cap
Rhoeteum ins Meer geht; dies bedarf einer Erklärung.
Die Quellen des Simoïs sind acht Stunden von hier ent-
fernt, und obgleich bis zum nahen Dorfe Chalil-Köi vier-
mal Kanäle zum Treiben von Wassermühlen von ihm
abgeleitet sind, so hat er doch bis zu jenem Dorfe,
selbst im heissesten Sommer, in seinem grossen Fluss-
bett immer einen Ueberfluss von Wasser. In Chalil-Köi
aber theilt er sich in zwei Arme, von denen der eine,
nachdem er eine Mühle getrieben hat, in nordwestlicher
Richtung in die Ebene geht, ungeheuere Sümpfe bildet
und sich in zwei Arme theilt, wovon der eine mit dem
von Chalil-Köi in westlicher Richtung fliessenden Arme
wieder zusammenfliesst und sich gleich darauf in den
Kalifatli-Asmak, das frühere Bett des Skamanders, wirft.
Der andere Arm aber des von Chalil-Köi in nordwest-
licher Richtung fliessenden Simoïs wendet sich, nachdem
er bei Kum-Köi durch einen künstlichen Kanal Zufluss
vom Kalifatli-Asmak erhalten hat, ganz nach Norden
und fliesst unter dem Namen Intépé-Asmak in einem
gewaltig breiten Flussbett, welches jedenfalls früher
dem Kalifatli-Asmak und im hohen Alterthum dem
Skamander gehört hat, neben dem Intépé genannten
Grabe des Ajax in den Hellespont. Ich mache darauf
aufmerksam, dass der Name Ajax (Αἴας gen. Αἴαντος)
selbst in diesem türkischen Namen wiederzuerkennen
ist; Tépé heisst Hügel.

Auf den Artikel des Herrn Nikolaïdes zurückkom-
mend, kann ich jetzt auch seine Behauptung widerlegen,

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[152/0218] der lauf des dumbrek-su (simoïs). Dumbrek-Su (Simoïs) auch heute noch nördlich von Ilium in jenes ehemalige Bett des Skamander fliesst, und sagte nachher, dass ein Arm desselben beim Cap Rhoeteum ins Meer geht; dies bedarf einer Erklärung. Die Quellen des Simoïs sind acht Stunden von hier ent- fernt, und obgleich bis zum nahen Dorfe Chalil-Köi vier- mal Kanäle zum Treiben von Wassermühlen von ihm abgeleitet sind, so hat er doch bis zu jenem Dorfe, selbst im heissesten Sommer, in seinem grossen Fluss- bett immer einen Ueberfluss von Wasser. In Chalil-Köi aber theilt er sich in zwei Arme, von denen der eine, nachdem er eine Mühle getrieben hat, in nordwestlicher Richtung in die Ebene geht, ungeheuere Sümpfe bildet und sich in zwei Arme theilt, wovon der eine mit dem von Chalil-Köi in westlicher Richtung fliessenden Arme wieder zusammenfliesst und sich gleich darauf in den Kalifatli-Asmak, das frühere Bett des Skamanders, wirft. Der andere Arm aber des von Chalil-Köi in nordwest- licher Richtung fliessenden Simoïs wendet sich, nachdem er bei Kum-Köi durch einen künstlichen Kanal Zufluss vom Kalifatli-Asmak erhalten hat, ganz nach Norden und fliesst unter dem Namen Intépé-Asmak in einem gewaltig breiten Flussbett, welches jedenfalls früher dem Kalifatli-Asmak und im hohen Alterthum dem Skamander gehört hat, neben dem Intépé genannten Grabe des Ajax in den Hellespont. Ich mache darauf aufmerksam, dass der Name Ajax (Αἴας gen. Αἴαντος) selbst in diesem türkischen Namen wiederzuerkennen ist; Tépé heisst Hügel. Auf den Artikel des Herrn Nikolaïdes zurückkom- mend, kann ich jetzt auch seine Behauptung widerlegen,

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/218>, abgerufen am 26.11.2024.