Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.napf mit mausekopf; sonnensymbole. dünsten begeistertes Thier und als Symbol der Weis-sagung, dem Apollo geweiht. Auch soll nach Strabo (XIII, 613) Apollo den von Kreta ausgewanderten Teukrern durch Mäuse den Ort angezeigt haben, wo sie sich ansiedeln sollten. Der Napf mit dem Mause- kopf beweist aber ebenso wenig als die den Sonnen- gott mit vier Pferden darstellende Metope, dass der hier von Lysimachos gebaute Tempel dem Apollo ge- weiht war. In meinen übrigen Ausgrabungen kam seit meinem napf mit mausekopf; sonnensymbole. dünsten begeistertes Thier und als Symbol der Weis-sagung, dem Apollo geweiht. Auch soll nach Strabo (XIII, 613) Apollo den von Kreta ausgewanderten Teukrern durch Mäuse den Ort angezeigt haben, wo sie sich ansiedeln sollten. Der Napf mit dem Mause- kopf beweist aber ebenso wenig als die den Sonnen- gott mit vier Pferden darstellende Metope, dass der hier von Lysimachos gebaute Tempel dem Apollo ge- weiht war. In meinen übrigen Ausgrabungen kam seit meinem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0208" n="142"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">napf mit mausekopf; sonnensymbole.</hi></fw><lb/> dünsten begeistertes Thier und als Symbol der Weis-<lb/> sagung, dem Apollo geweiht. Auch soll nach Strabo<lb/> (XIII, 613) Apollo den von Kreta ausgewanderten<lb/> Teukrern durch Mäuse den Ort angezeigt haben, wo<lb/> sie sich ansiedeln sollten. Der Napf mit dem Mause-<lb/> kopf beweist aber ebenso wenig als die den Sonnen-<lb/> gott mit vier Pferden darstellende Metope, dass der<lb/> hier von Lysimachos gebaute Tempel dem Apollo ge-<lb/> weiht war.</p><lb/> <p>In meinen übrigen Ausgrabungen kam seit meinem<lb/> letzten Bericht wiederum eine ungeheuere Menge runder<lb/> Stücke Terracotta zum Vorschein, und darunter, in 4<lb/> bis 10 Meter Tiefe, besonders viele mit drei, vier oder<lb/> fünf <figure/> um die Centralsonne. Eins aus 7 Meter Tiefe,<lb/> dessen Abbildung ich Tafel 9, No. 295 gebe, zeigt die<lb/> Centralsonne umgeben von sechs Sonnen, durch de-<lb/> ren jede ein <figure/> geht; auf einem andern, in 10 Meter<lb/> Tiefe gefundenen, hat die Centralsonne anstatt Strahlen<lb/> 12 Bäume; auf einem dritten, aus 5 Meter Tiefe<lb/> stammenden, hat die Sonne sieben Strahlen in der Form<lb/> von Angelhaken, einen in Form einer Drei und zwei in<lb/> Gestalt des phönizischen Buchstaben Nun, darauf<lb/> folgen 12 Strahlenschweife, in deren jedem vier<lb/> Sternchen sind; auf einem vierten Stück, welches ich<lb/> in 5 Meter Tiefe fand, sieht man vier aufgehende<lb/> Sonnen und einen Baum im Kreise um die Sonne.<lb/> Sehr häufig finde ich zwischen den aufgehenden Sonnen<lb/> drei oder vier auf die Centralsonne zugehende Reihen<lb/> von je drei Punkten, die, wie bereits erwähnt, nach<lb/> Herrn E. Burnouf in den persischen Keilinschriften<lb/> „königliche Majestät“ bedeuten. Bestimmt soll dieses<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0208]
napf mit mausekopf; sonnensymbole.
dünsten begeistertes Thier und als Symbol der Weis-
sagung, dem Apollo geweiht. Auch soll nach Strabo
(XIII, 613) Apollo den von Kreta ausgewanderten
Teukrern durch Mäuse den Ort angezeigt haben, wo
sie sich ansiedeln sollten. Der Napf mit dem Mause-
kopf beweist aber ebenso wenig als die den Sonnen-
gott mit vier Pferden darstellende Metope, dass der
hier von Lysimachos gebaute Tempel dem Apollo ge-
weiht war.
In meinen übrigen Ausgrabungen kam seit meinem
letzten Bericht wiederum eine ungeheuere Menge runder
Stücke Terracotta zum Vorschein, und darunter, in 4
bis 10 Meter Tiefe, besonders viele mit drei, vier oder
fünf
[Abbildung]
um die Centralsonne. Eins aus 7 Meter Tiefe,
dessen Abbildung ich Tafel 9, No. 295 gebe, zeigt die
Centralsonne umgeben von sechs Sonnen, durch de-
ren jede ein
[Abbildung]
geht; auf einem andern, in 10 Meter
Tiefe gefundenen, hat die Centralsonne anstatt Strahlen
12 Bäume; auf einem dritten, aus 5 Meter Tiefe
stammenden, hat die Sonne sieben Strahlen in der Form
von Angelhaken, einen in Form einer Drei und zwei in
Gestalt des phönizischen Buchstaben Nun, darauf
folgen 12 Strahlenschweife, in deren jedem vier
Sternchen sind; auf einem vierten Stück, welches ich
in 5 Meter Tiefe fand, sieht man vier aufgehende
Sonnen und einen Baum im Kreise um die Sonne.
Sehr häufig finde ich zwischen den aufgehenden Sonnen
drei oder vier auf die Centralsonne zugehende Reihen
von je drei Punkten, die, wie bereits erwähnt, nach
Herrn E. Burnouf in den persischen Keilinschriften
„königliche Majestät“ bedeuten. Bestimmt soll dieses
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