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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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widerlegung der ansicht des herrn nikolaides.
Bildsäule des Ajax, welche Marcus Antonius fortnahm
und der Cleopatra schenkte; Augustus gab sie den
Einwohnern der nahe beim Grabe gelegenen Stadt
Rhoeteum zurück. Nach Philostratus (Heroica, I) wurde
der auf dem Grabe befindliche Tempel vom Kaiser
Hadrian ausgebessert, und nach Plinius (V. 33) lag einst
neben dem Grabe die Stadt Aianteion. Dagegen er-
kannte das ganze Alterthum das Grab des Achilles in
dem auf einer Anhöhe am Fusse des Vorgebirges von
Sigeion, nahe am Hellespont gelegenen Grabhügel, und
die Lage desselben entspricht vollkommen der Beschrei-
bung Homer's (Odyssee, XXIV, 80--81):

amph autoisi depeita megan kai amumona tumbon
kheuamen Argeion ieros stratos aikhmetaon,
akte epi proukhouse, epi platei Ellesponto,
os ken telephanes ek pontophin andrasin eie
tois, oi nun gegaasi, kai oi metopisthen esontai.

(Wir heiliges Heer der speerwerfenden Argeier häuften
darauf um diese [Knochen] ein grosses und lobenswerthes
Grab am vorspringenden Ufer des breiten Hellespontos, da-
mit es vom Meere aus sichtbar sei den Männern, die jetzt
geboren sind und die künftig sein werden.) Das südlich, un-
mittelbar neben diesem Grabe liegende, mit Topfscher-
ben bedeckte Feld ist ohne Zweifel die Baustelle der
alten Stadt Achilleion, welche nach Strabo (XIII, 1,
S. 110) von den Mitylenern erbaut wurde, viele Jahre
lang mit den, Sigeion besetzt haltenden, Atheniensern
im Krieg war und, gleichzeitig mit Sigeion, durch
Ilium zerstört wurde. Plinius (V, 33) bestätigt das Ver-
schwinden von Achilleion. Die Ilier brachten hier

9*

widerlegung der ansicht des herrn nikolaïdes.
Bildsäule des Ajax, welche Marcus Antonius fortnahm
und der Cleopatra schenkte; Augustus gab sie den
Einwohnern der nahe beim Grabe gelegenen Stadt
Rhoeteum zurück. Nach Philostratus (Heroica, I) wurde
der auf dem Grabe befindliche Tempel vom Kaiser
Hadrian ausgebessert, und nach Plinius (V. 33) lag einst
neben dem Grabe die Stadt Aianteion. Dagegen er-
kannte das ganze Alterthum das Grab des Achilles in
dem auf einer Anhöhe am Fusse des Vorgebirges von
Sigeion, nahe am Hellespont gelegenen Grabhügel, und
die Lage desselben entspricht vollkommen der Beschrei-
bung Homer’s (Odyssee, XXIV, 80—81):

ἀμφ ̕ αὐτοῖσι δ̕ἔπειτα μέγαν καὶ ἀμύμονα τύμβον
χεύαμεν Ἀργείων ἱερὸς στρατὸς αἰχμητάων,
ἀκτῇ ἐπὶ προυχούσῃ, ἐπὶ πλατεῖ Ἑλλησπόντῳ,
ὥς κεν τηλεφανὴς ἐκ ποντόφιν ἀνδράσιν εἴη
τοῖς, οἳ νῦν γεγάασι, καὶ οἳ μετόπισϑεν ἔσονται.

(Wir heiliges Heer der speerwerfenden Argeier häuften
darauf um diese [Knochen] ein grosses und lobenswerthes
Grab am vorspringenden Ufer des breiten Hellespontos, da-
mit es vom Meere aus sichtbar sei den Männern, die jetzt
geboren sind und die künftig sein werden.) Das südlich, un-
mittelbar neben diesem Grabe liegende, mit Topfscher-
ben bedeckte Feld ist ohne Zweifel die Baustelle der
alten Stadt Achilleion, welche nach Strabo (XIII, 1,
S. 110) von den Mitylenern erbaut wurde, viele Jahre
lang mit den, Sigeion besetzt haltenden, Atheniensern
im Krieg war und, gleichzeitig mit Sigeion, durch
Ilium zerstört wurde. Plinius (V, 33) bestätigt das Ver-
schwinden von Achilleion. Die Ilier brachten hier

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[131/0197] widerlegung der ansicht des herrn nikolaïdes. Bildsäule des Ajax, welche Marcus Antonius fortnahm und der Cleopatra schenkte; Augustus gab sie den Einwohnern der nahe beim Grabe gelegenen Stadt Rhoeteum zurück. Nach Philostratus (Heroica, I) wurde der auf dem Grabe befindliche Tempel vom Kaiser Hadrian ausgebessert, und nach Plinius (V. 33) lag einst neben dem Grabe die Stadt Aianteion. Dagegen er- kannte das ganze Alterthum das Grab des Achilles in dem auf einer Anhöhe am Fusse des Vorgebirges von Sigeion, nahe am Hellespont gelegenen Grabhügel, und die Lage desselben entspricht vollkommen der Beschrei- bung Homer’s (Odyssee, XXIV, 80—81): ἀμφ ̕ αὐτοῖσι δ̕ἔπειτα μέγαν καὶ ἀμύμονα τύμβον χεύαμεν Ἀργείων ἱερὸς στρατὸς αἰχμητάων, ἀκτῇ ἐπὶ προυχούσῃ, ἐπὶ πλατεῖ Ἑλλησπόντῳ, ὥς κεν τηλεφανὴς ἐκ ποντόφιν ἀνδράσιν εἴη τοῖς, οἳ νῦν γεγάασι, καὶ οἳ μετόπισϑεν ἔσονται. (Wir heiliges Heer der speerwerfenden Argeier häuften darauf um diese [Knochen] ein grosses und lobenswerthes Grab am vorspringenden Ufer des breiten Hellespontos, da- mit es vom Meere aus sichtbar sei den Männern, die jetzt geboren sind und die künftig sein werden.) Das südlich, un- mittelbar neben diesem Grabe liegende, mit Topfscher- ben bedeckte Feld ist ohne Zweifel die Baustelle der alten Stadt Achilleion, welche nach Strabo (XIII, 1, S. 110) von den Mitylenern erbaut wurde, viele Jahre lang mit den, Sigeion besetzt haltenden, Atheniensern im Krieg war und, gleichzeitig mit Sigeion, durch Ilium zerstört wurde. Plinius (V, 33) bestätigt das Ver- schwinden von Achilleion. Die Ilier brachten hier 9*

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/197>, abgerufen am 22.11.2024.