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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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anlegung eines kanals längs des urbodens.
liegend, einigermassen die Wölbung, sodass den Leuten
etwas Luftraum zum Athemholen geblieben war. Die
Rettung aber konnte, der in mehrere grosse Scheiben
zerspaltenen Erdwand wegen, nicht ohne die grösste
Gefahr geschehen, und mussten beide Männer mit Mes-
sern herausgeschnitten werden; ich schnitt den Georgios
Photidas mit meinem Taschenmesser heraus, der andere
wurde von meinen Arbeitern herausgeschnitten.

Infolge dieses Ereignisses habe ich beschlossen,
von der grossen Plateforme aus nur erst einen oben 30,
unten 20 Meter breiten Durchstich den Urboden ent-
lang durch den ganzen Berg zu machen und erst nach
Vollendung desselben den übrigen Theil der grossen
Plateforme durchzustechen; denn dann werde ich im
Stande sein, zu beurtheilen, wie es am besten zu be-
werkstelligen ist. Ich lasse diesen 30 Meter breiten
Kanal in seiner ganzen Länge auf einmal in Angriff
nehmen und hoffe ihn so in zwei Monaten fertig zu
kriegen. Bei Grabung dieses Kanals fand ich, dass in
21 Meter Abstand vom Bergabhang der Urboden sich
allmählich um 2 Meter hebt, und da der Durchstich
nothwendigerweise dem Urboden folgen muss, so habe
ich von der Stelle ab den Schutt wieder auf die grosse
Plateforme werfen lassen und habe so auf derselben,
bis zum Bergabhange, einen 20 Meter breiten, 2 Meter
hohen Damm gebildet.

Wären es nicht die herrlichen Terracottas, die ich
ausschliesslich auf dem Urboden und bis 2 Meter
über demselben finde, dann würde ich beschwören, dass
ich in 8 und genau bis 10 Meter Tiefe in den Trümmer-
schichten des homerischen Troja bin, denn in dieser

anlegung eines kanals längs des urbodens.
liegend, einigermassen die Wölbung, sodass den Leuten
etwas Luftraum zum Athemholen geblieben war. Die
Rettung aber konnte, der in mehrere grosse Scheiben
zerspaltenen Erdwand wegen, nicht ohne die grösste
Gefahr geschehen, und mussten beide Männer mit Mes-
sern herausgeschnitten werden; ich schnitt den Georgios
Photidas mit meinem Taschenmesser heraus, der andere
wurde von meinen Arbeitern herausgeschnitten.

Infolge dieses Ereignisses habe ich beschlossen,
von der grossen Plateforme aus nur erst einen oben 30,
unten 20 Meter breiten Durchstich den Urboden ent-
lang durch den ganzen Berg zu machen und erst nach
Vollendung desselben den übrigen Theil der grossen
Plateforme durchzustechen; denn dann werde ich im
Stande sein, zu beurtheilen, wie es am besten zu be-
werkstelligen ist. Ich lasse diesen 30 Meter breiten
Kanal in seiner ganzen Länge auf einmal in Angriff
nehmen und hoffe ihn so in zwei Monaten fertig zu
kriegen. Bei Grabung dieses Kanals fand ich, dass in
21 Meter Abstand vom Bergabhang der Urboden sich
allmählich um 2 Meter hebt, und da der Durchstich
nothwendigerweise dem Urboden folgen muss, so habe
ich von der Stelle ab den Schutt wieder auf die grosse
Plateforme werfen lassen und habe so auf derselben,
bis zum Bergabhange, einen 20 Meter breiten, 2 Meter
hohen Damm gebildet.

Wären es nicht die herrlichen Terracottas, die ich
ausschliesslich auf dem Urboden und bis 2 Meter
über demselben finde, dann würde ich beschwören, dass
ich in 8 und genau bis 10 Meter Tiefe in den Trümmer-
schichten des homerischen Troja bin, denn in dieser

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[104/0170] anlegung eines kanals längs des urbodens. liegend, einigermassen die Wölbung, sodass den Leuten etwas Luftraum zum Athemholen geblieben war. Die Rettung aber konnte, der in mehrere grosse Scheiben zerspaltenen Erdwand wegen, nicht ohne die grösste Gefahr geschehen, und mussten beide Männer mit Mes- sern herausgeschnitten werden; ich schnitt den Georgios Photidas mit meinem Taschenmesser heraus, der andere wurde von meinen Arbeitern herausgeschnitten. Infolge dieses Ereignisses habe ich beschlossen, von der grossen Plateforme aus nur erst einen oben 30, unten 20 Meter breiten Durchstich den Urboden ent- lang durch den ganzen Berg zu machen und erst nach Vollendung desselben den übrigen Theil der grossen Plateforme durchzustechen; denn dann werde ich im Stande sein, zu beurtheilen, wie es am besten zu be- werkstelligen ist. Ich lasse diesen 30 Meter breiten Kanal in seiner ganzen Länge auf einmal in Angriff nehmen und hoffe ihn so in zwei Monaten fertig zu kriegen. Bei Grabung dieses Kanals fand ich, dass in 21 Meter Abstand vom Bergabhang der Urboden sich allmählich um 2 Meter hebt, und da der Durchstich nothwendigerweise dem Urboden folgen muss, so habe ich von der Stelle ab den Schutt wieder auf die grosse Plateforme werfen lassen und habe so auf derselben, bis zum Bergabhange, einen 20 Meter breiten, 2 Meter hohen Damm gebildet. Wären es nicht die herrlichen Terracottas, die ich ausschliesslich auf dem Urboden und bis 2 Meter über demselben finde, dann würde ich beschwören, dass ich in 8 und genau bis 10 Meter Tiefe in den Trümmer- schichten des homerischen Troja bin, denn in dieser

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/170>, abgerufen am 23.11.2024.