Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.abwesenheit von kellern. auf sechs Seiten Formen oder Mulden zum Giessen vonWaffen und Werkzeugen haben, und dass die in meinem Berichte vom 18. November v. J. erwähnten cannelirten Stücke nichts anderes sind als Bruchstücke ähnlicher Formsteine; das glänzende, glasurähnliche Aussehen er- hält dieser Schiefer, wie es scheint, durch blosses Po- liren. Von Kellern, wie man sie in civilisirten Ländern In den Trümmerschichten vorgriechischer Zeit finde Ich konnte in meinem letzten Bericht eine Vermin- Ich habe jetzt, in kaum 300 Meter Abstand von abwesenheit von kellern. auf sechs Seiten Formen oder Mulden zum Giessen vonWaffen und Werkzeugen haben, und dass die in meinem Berichte vom 18. November v. J. erwähnten cannelirten Stücke nichts anderes sind als Bruchstücke ähnlicher Formsteine; das glänzende, glasurähnliche Aussehen er- hält dieser Schiefer, wie es scheint, durch blosses Po- liren. Von Kellern, wie man sie in civilisirten Ländern In den Trümmerschichten vorgriechischer Zeit finde Ich konnte in meinem letzten Bericht eine Vermin- Ich habe jetzt, in kaum 300 Meter Abstand von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0161" n="95"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">abwesenheit von kellern.</hi></fw><lb/> auf sechs Seiten Formen oder Mulden zum Giessen von<lb/> Waffen und Werkzeugen haben, und dass die in meinem<lb/> Berichte vom 18. November v. J. erwähnten cannelirten<lb/> Stücke nichts anderes sind als Bruchstücke ähnlicher<lb/> Formsteine; das glänzende, glasurähnliche Aussehen er-<lb/> hält dieser Schiefer, wie es scheint, durch blosses Po-<lb/> liren.</p><lb/> <p>Von Kellern, wie man sie in civilisirten Ländern<lb/> hat, finde ich bisjetzt weder in den Trümmerschichten<lb/> griechischer, noch in denen vorgriechischer Zeit die ge-<lb/> ringste Spur; dieselben scheinen überall durch ir-<lb/> dene Behälter ersetzt worden zu sein, von denen ich<lb/> auf meiner südlichen Plateforme, in den Schuttschichten<lb/> griechischer Zeit, bereits zehn Stück unversehrt heraus-<lb/> grub, welche eine Höhe von 1 Meter 85 Centimeter bis 2 Me-<lb/> ter und einen Durchmesser von 90 Centimeter bis 1 Meter 25<lb/> Centimeter haben, aber ohne Verzierungen sind. Sieben<lb/> dieser πίϑοι schickte ich an das Museum in Konstantinopel.</p><lb/> <p>In den Trümmerschichten vorgriechischer Zeit finde<lb/> ich eine ungeheuere Menge solcher πίϑοι, jedoch gelang<lb/> es mir bisjetzt nur zwei derselben aus 8 Meter Tiefe<lb/> unversehrt herauszunehmen; dieselben haben eine Höhe<lb/> von 1 Meter 10 Centimeter und einen Durchmesser<lb/> von 68 Centimeter; es sind auf denselben nur unbedeu-<lb/> tende Verzierungen.</p><lb/> <p>Ich konnte in meinem letzten Bericht eine Vermin-<lb/> derung der mir auf der grossen Plateforme den Weg<lb/> sperrenden Steinmassen melden, muss aber heute leider<lb/> wieder eine bedeutende Zunahme derselben berichten.</p><lb/> <p>Ich habe jetzt, in kaum 300 Meter Abstand von<lb/> meinem Hause, auf der Südseite, am Fusse der Hoch-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0161]
abwesenheit von kellern.
auf sechs Seiten Formen oder Mulden zum Giessen von
Waffen und Werkzeugen haben, und dass die in meinem
Berichte vom 18. November v. J. erwähnten cannelirten
Stücke nichts anderes sind als Bruchstücke ähnlicher
Formsteine; das glänzende, glasurähnliche Aussehen er-
hält dieser Schiefer, wie es scheint, durch blosses Po-
liren.
Von Kellern, wie man sie in civilisirten Ländern
hat, finde ich bisjetzt weder in den Trümmerschichten
griechischer, noch in denen vorgriechischer Zeit die ge-
ringste Spur; dieselben scheinen überall durch ir-
dene Behälter ersetzt worden zu sein, von denen ich
auf meiner südlichen Plateforme, in den Schuttschichten
griechischer Zeit, bereits zehn Stück unversehrt heraus-
grub, welche eine Höhe von 1 Meter 85 Centimeter bis 2 Me-
ter und einen Durchmesser von 90 Centimeter bis 1 Meter 25
Centimeter haben, aber ohne Verzierungen sind. Sieben
dieser πίϑοι schickte ich an das Museum in Konstantinopel.
In den Trümmerschichten vorgriechischer Zeit finde
ich eine ungeheuere Menge solcher πίϑοι, jedoch gelang
es mir bisjetzt nur zwei derselben aus 8 Meter Tiefe
unversehrt herauszunehmen; dieselben haben eine Höhe
von 1 Meter 10 Centimeter und einen Durchmesser
von 68 Centimeter; es sind auf denselben nur unbedeu-
tende Verzierungen.
Ich konnte in meinem letzten Bericht eine Vermin-
derung der mir auf der grossen Plateforme den Weg
sperrenden Steinmassen melden, muss aber heute leider
wieder eine bedeutende Zunahme derselben berichten.
Ich habe jetzt, in kaum 300 Meter Abstand von
meinem Hause, auf der Südseite, am Fusse der Hoch-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |