auf den Topfscherben als auf den kleinen merkwürdigen durchbohrten Terracottas in Gestalt des Vulkans und des Carrousels vorkommenden arischen religiösen Sym- bole, unter welchen man auch das
[Abbildung]
sieht.
Meine diesjährigen Ausgrabungen haben zur Genüge bewiesen, dass die zweite Nation, die auf diesem Berge, auf den 4 bis 6 Meter oder 13 bis 20 Fuss hohen Trümmern der ersten Ansiedler, eine Stadt erbaute, die von Homer besungenen Trojaner waren, deren Schuttschichten in 7 bis 10 Meter oder 23 1/3 bis 33 1/3 Fuss unter der Oberfläche sind. Diese trojanischen Trümmerschichten, welche ohne Ausnahme das Gepräge grosser Glut tragen, bestehen hauptsächlich aus rother Holzasche und bedecken 11/2 bis 3 Meter hoch Iliums grossen Thurm, das doppelte Skaeische Thor und die grosse Ringmauer, deren Bau Homer dem Neptun und dem Apollo zuschreibt, und be- weisen, dass die Stadt durch eine furchtbare Feuers- brunst zu Grunde ging. Wie gross die Glut gewesen ist, zeigen auch die grossen Steinplatten des vom dop- pelten Skaeischen Thor zur Ebene hinunterführenden Weges; denn als ich diesen Weg vor einigen Monaten blosslegte, sahen alle Steinplatten so unversehrt aus, als wenn sie erst kürzlich gelegt worden wären; nachdem sie aber einige Tage der Luft ausgesetzt gewesen waren, fingen, auf einer Strecke von 3 Meter, die Platten des obern Theils des Wegs, welcher der Glut ausgesetzt gewesen war, an wegzubröckeln und sind jetzt beinahe schon verschwunden, während diejenigen des untern Theils des Wegs, welcher vom Feuer unberührt geblie- ben war, durchaus unversehrt geblieben sind und un- verwüstlich zu sein scheinen. Ein weiteres Zeugniss von
einleitung.
auf den Topfscherben als auf den kleinen merkwürdigen durchbohrten Terracottas in Gestalt des Vulkans und des Carrousels vorkommenden arischen religiösen Sym- bole, unter welchen man auch das
[Abbildung]
sieht.
Meine diesjährigen Ausgrabungen haben zur Genüge bewiesen, dass die zweite Nation, die auf diesem Berge, auf den 4 bis 6 Meter oder 13 bis 20 Fuss hohen Trümmern der ersten Ansiedler, eine Stadt erbaute, die von Homer besungenen Trojaner waren, deren Schuttschichten in 7 bis 10 Meter oder 23⅓ bis 33⅓ Fuss unter der Oberfläche sind. Diese trojanischen Trümmerschichten, welche ohne Ausnahme das Gepräge grosser Glut tragen, bestehen hauptsächlich aus rother Holzasche und bedecken 1½ bis 3 Meter hoch Iliums grossen Thurm, das doppelte Skaeische Thor und die grosse Ringmauer, deren Bau Homer dem Neptun und dem Apollo zuschreibt, und be- weisen, dass die Stadt durch eine furchtbare Feuers- brunst zu Grunde ging. Wie gross die Glut gewesen ist, zeigen auch die grossen Steinplatten des vom dop- pelten Skaeischen Thor zur Ebene hinunterführenden Weges; denn als ich diesen Weg vor einigen Monaten blosslegte, sahen alle Steinplatten so unversehrt aus, als wenn sie erst kürzlich gelegt worden wären; nachdem sie aber einige Tage der Luft ausgesetzt gewesen waren, fingen, auf einer Strecke von 3 Meter, die Platten des obern Theils des Wegs, welcher der Glut ausgesetzt gewesen war, an wegzubröckeln und sind jetzt beinahe schon verschwunden, während diejenigen des untern Theils des Wegs, welcher vom Feuer unberührt geblie- ben war, durchaus unversehrt geblieben sind und un- verwüstlich zu sein scheinen. Ein weiteres Zeugniss von
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0016"n="X"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#k">einleitung</hi>.</fw><lb/>
auf den Topfscherben als auf den kleinen merkwürdigen<lb/>
durchbohrten Terracottas in Gestalt des Vulkans und<lb/>
des Carrousels vorkommenden arischen religiösen Sym-<lb/>
bole, unter welchen man auch das <figure/> sieht.</p><lb/><p>Meine diesjährigen Ausgrabungen haben zur Genüge<lb/>
bewiesen, dass die zweite Nation, die auf diesem Berge,<lb/>
auf den 4 bis 6 Meter oder 13 bis 20 Fuss hohen Trümmern<lb/>
der ersten Ansiedler, eine Stadt erbaute, die von Homer<lb/>
besungenen Trojaner waren, deren Schuttschichten in 7<lb/>
bis 10 Meter oder 23⅓ bis 33⅓ Fuss unter der Oberfläche<lb/>
sind. Diese trojanischen Trümmerschichten, welche ohne<lb/>
Ausnahme das Gepräge grosser Glut tragen, bestehen<lb/>
hauptsächlich aus rother Holzasche und bedecken 1½<lb/>
bis 3 Meter hoch Iliums grossen Thurm, das doppelte<lb/>
Skaeische Thor und die grosse Ringmauer, deren Bau<lb/>
Homer dem Neptun und dem Apollo zuschreibt, und be-<lb/>
weisen, dass die Stadt durch eine furchtbare Feuers-<lb/>
brunst zu Grunde ging. Wie gross die Glut gewesen<lb/>
ist, zeigen auch die grossen Steinplatten des vom dop-<lb/>
pelten Skaeischen Thor zur Ebene hinunterführenden<lb/>
Weges; denn als ich diesen Weg vor einigen Monaten<lb/>
blosslegte, sahen alle Steinplatten so unversehrt aus, als<lb/>
wenn sie erst kürzlich gelegt worden wären; nachdem<lb/>
sie aber einige Tage der Luft ausgesetzt gewesen waren,<lb/>
fingen, auf einer Strecke von 3 Meter, die Platten des<lb/>
obern Theils des Wegs, welcher der Glut ausgesetzt<lb/>
gewesen war, an wegzubröckeln und sind jetzt beinahe<lb/>
schon verschwunden, während diejenigen des untern<lb/>
Theils des Wegs, welcher vom Feuer unberührt geblie-<lb/>
ben war, durchaus unversehrt geblieben sind und un-<lb/>
verwüstlich zu sein scheinen. Ein weiteres Zeugniss von<lb/></p></div></front></text></TEI>
[X/0016]
einleitung.
auf den Topfscherben als auf den kleinen merkwürdigen
durchbohrten Terracottas in Gestalt des Vulkans und
des Carrousels vorkommenden arischen religiösen Sym-
bole, unter welchen man auch das
[Abbildung]
sieht.
Meine diesjährigen Ausgrabungen haben zur Genüge
bewiesen, dass die zweite Nation, die auf diesem Berge,
auf den 4 bis 6 Meter oder 13 bis 20 Fuss hohen Trümmern
der ersten Ansiedler, eine Stadt erbaute, die von Homer
besungenen Trojaner waren, deren Schuttschichten in 7
bis 10 Meter oder 23⅓ bis 33⅓ Fuss unter der Oberfläche
sind. Diese trojanischen Trümmerschichten, welche ohne
Ausnahme das Gepräge grosser Glut tragen, bestehen
hauptsächlich aus rother Holzasche und bedecken 1½
bis 3 Meter hoch Iliums grossen Thurm, das doppelte
Skaeische Thor und die grosse Ringmauer, deren Bau
Homer dem Neptun und dem Apollo zuschreibt, und be-
weisen, dass die Stadt durch eine furchtbare Feuers-
brunst zu Grunde ging. Wie gross die Glut gewesen
ist, zeigen auch die grossen Steinplatten des vom dop-
pelten Skaeischen Thor zur Ebene hinunterführenden
Weges; denn als ich diesen Weg vor einigen Monaten
blosslegte, sahen alle Steinplatten so unversehrt aus, als
wenn sie erst kürzlich gelegt worden wären; nachdem
sie aber einige Tage der Luft ausgesetzt gewesen waren,
fingen, auf einer Strecke von 3 Meter, die Platten des
obern Theils des Wegs, welcher der Glut ausgesetzt
gewesen war, an wegzubröckeln und sind jetzt beinahe
schon verschwunden, während diejenigen des untern
Theils des Wegs, welcher vom Feuer unberührt geblie-
ben war, durchaus unversehrt geblieben sind und un-
verwüstlich zu sein scheinen. Ein weiteres Zeugniss von
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/16>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.