Laufe von Jahrhunderten dort vorhandenen Gebäude von Holz waren und durch Feuer zerstört worden sind; in- folge dessen fand ich bisjetzt in diesen Tiefen von guter Töpferwaare nur Bruchstücke, und kamen unversehrt nur kleine Töpfe gröbster Art heraus.
In 4 Meter Tiefe eine Topfscherbe mit einem Brust- bilde phönizischer Arbeit. Gleich darauf -- also in 4 bis 41/4 Meter Tiefe -- eine ungeheure Masse steinerner Werkzeuge und Waffen von hartem schwarzen Stein, die bis 7 Meter Tiefe fortdauert; gleichzeitig mit ihr, aber bis 10 Meter Tiefe, elegante einfarbige Topfarbeit ohne jegliche Verzierung ausser dem Gesicht der Eule; kleine Töpfe und grössere Vasen mit drei Füsschen; ferner, aber nur bis 7 Meter Tiefe, der Priapus in na- türlicher Form von Terracotta und in Form der abge- rundeten Säule. Von 4 bis 7 Meter Tiefe sehr viele Messer von Flintstein, die meistens die Form von Sägen haben oder auch nur aus scharfen Stücken be- stehen, und nur selten in der Gestalt von Klingen sind. Bis zur gleichen Tiefe auch Nadeln und Löffelchen von Knochen sowie eine gewaltige Menge von Terracotta- Scheibchen mit einem Loch durch die Mitte. In 4 bis 7 Meter Tiefe nur zwei kupferne Nägel. Wie die zahl- reichen von mir in diesen Tiefen durchschnittenen Haus- wände beweisen, wovon sehr viele in den Erdwänden meiner Ausgrabungen sichtbar sind, waren die Häuser aus kleinen mit Erde verbundenen Steinen gebaut. Von 7 bis 10 Meter Tiefe sehr viele, manchmal bis 13 Centi- meter lange kupferne Nägel, einige elegant gearbeitete Lanzen und Streitäxte. Von 7 Meter Tiefe abwärts mehren sich, mit jedem Fuss Erde, den man tiefer gräbt,
die gefundenen gegenstände.
Laufe von Jahrhunderten dort vorhandenen Gebäude von Holz waren und durch Feuer zerstört worden sind; in- folge dessen fand ich bisjetzt in diesen Tiefen von guter Töpferwaare nur Bruchstücke, und kamen unversehrt nur kleine Töpfe gröbster Art heraus.
In 4 Meter Tiefe eine Topfscherbe mit einem Brust- bilde phönizischer Arbeit. Gleich darauf — also in 4 bis 4¼ Meter Tiefe — eine ungeheure Masse steinerner Werkzeuge und Waffen von hartem schwarzen Stein, die bis 7 Meter Tiefe fortdauert; gleichzeitig mit ihr, aber bis 10 Meter Tiefe, elegante einfarbige Topfarbeit ohne jegliche Verzierung ausser dem Gesicht der Eule; kleine Töpfe und grössere Vasen mit drei Füsschen; ferner, aber nur bis 7 Meter Tiefe, der Priapus in na- türlicher Form von Terracotta und in Form der abge- rundeten Säule. Von 4 bis 7 Meter Tiefe sehr viele Messer von Flintstein, die meistens die Form von Sägen haben oder auch nur aus scharfen Stücken be- stehen, und nur selten in der Gestalt von Klingen sind. Bis zur gleichen Tiefe auch Nadeln und Löffelchen von Knochen sowie eine gewaltige Menge von Terracotta- Scheibchen mit einem Loch durch die Mitte. In 4 bis 7 Meter Tiefe nur zwei kupferne Nägel. Wie die zahl- reichen von mir in diesen Tiefen durchschnittenen Haus- wände beweisen, wovon sehr viele in den Erdwänden meiner Ausgrabungen sichtbar sind, waren die Häuser aus kleinen mit Erde verbundenen Steinen gebaut. Von 7 bis 10 Meter Tiefe sehr viele, manchmal bis 13 Centi- meter lange kupferne Nägel, einige elegant gearbeitete Lanzen und Streitäxte. Von 7 Meter Tiefe abwärts mehren sich, mit jedem Fuss Erde, den man tiefer gräbt,
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0107"n="41"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#k">die gefundenen gegenstände</hi>.</fw><lb/>
Laufe von Jahrhunderten dort vorhandenen Gebäude von<lb/>
Holz waren und durch Feuer zerstört worden sind; in-<lb/>
folge dessen fand ich bisjetzt in diesen Tiefen von guter<lb/>
Töpferwaare nur Bruchstücke, und kamen unversehrt nur<lb/>
kleine Töpfe gröbster Art heraus.</p><lb/><p>In 4 Meter Tiefe eine Topfscherbe mit einem Brust-<lb/>
bilde phönizischer Arbeit. Gleich darauf — also in 4 bis<lb/>
4¼ Meter Tiefe — eine ungeheure Masse steinerner<lb/>
Werkzeuge und Waffen von hartem schwarzen Stein,<lb/>
die bis 7 Meter Tiefe fortdauert; gleichzeitig mit ihr,<lb/>
aber bis 10 Meter Tiefe, elegante einfarbige Topfarbeit<lb/>
ohne jegliche Verzierung ausser dem Gesicht der Eule;<lb/>
kleine Töpfe und grössere Vasen mit drei Füsschen;<lb/>
ferner, aber nur bis 7 Meter Tiefe, der Priapus in na-<lb/>
türlicher Form von Terracotta und in Form der abge-<lb/>
rundeten Säule. Von 4 bis 7 Meter Tiefe sehr viele<lb/>
Messer von Flintstein, die meistens die Form von<lb/>
Sägen haben oder auch nur aus scharfen Stücken be-<lb/>
stehen, und nur selten in der Gestalt von Klingen sind.<lb/>
Bis zur gleichen Tiefe auch Nadeln und Löffelchen von<lb/>
Knochen sowie eine gewaltige Menge von Terracotta-<lb/>
Scheibchen mit einem Loch durch die Mitte. In 4 bis<lb/>
7 Meter Tiefe nur zwei kupferne Nägel. Wie die zahl-<lb/>
reichen von mir in diesen Tiefen durchschnittenen Haus-<lb/>
wände beweisen, wovon sehr viele in den Erdwänden<lb/>
meiner Ausgrabungen sichtbar sind, waren die Häuser<lb/>
aus kleinen mit Erde verbundenen Steinen gebaut. Von<lb/>
7 bis 10 Meter Tiefe sehr viele, manchmal bis 13 Centi-<lb/>
meter lange kupferne Nägel, einige elegant gearbeitete<lb/>
Lanzen und Streitäxte. Von 7 Meter Tiefe abwärts<lb/>
mehren sich, mit jedem Fuss Erde, den man tiefer gräbt,<lb/></p></div></body></text></TEI>
[41/0107]
die gefundenen gegenstände.
Laufe von Jahrhunderten dort vorhandenen Gebäude von
Holz waren und durch Feuer zerstört worden sind; in-
folge dessen fand ich bisjetzt in diesen Tiefen von guter
Töpferwaare nur Bruchstücke, und kamen unversehrt nur
kleine Töpfe gröbster Art heraus.
In 4 Meter Tiefe eine Topfscherbe mit einem Brust-
bilde phönizischer Arbeit. Gleich darauf — also in 4 bis
4¼ Meter Tiefe — eine ungeheure Masse steinerner
Werkzeuge und Waffen von hartem schwarzen Stein,
die bis 7 Meter Tiefe fortdauert; gleichzeitig mit ihr,
aber bis 10 Meter Tiefe, elegante einfarbige Topfarbeit
ohne jegliche Verzierung ausser dem Gesicht der Eule;
kleine Töpfe und grössere Vasen mit drei Füsschen;
ferner, aber nur bis 7 Meter Tiefe, der Priapus in na-
türlicher Form von Terracotta und in Form der abge-
rundeten Säule. Von 4 bis 7 Meter Tiefe sehr viele
Messer von Flintstein, die meistens die Form von
Sägen haben oder auch nur aus scharfen Stücken be-
stehen, und nur selten in der Gestalt von Klingen sind.
Bis zur gleichen Tiefe auch Nadeln und Löffelchen von
Knochen sowie eine gewaltige Menge von Terracotta-
Scheibchen mit einem Loch durch die Mitte. In 4 bis
7 Meter Tiefe nur zwei kupferne Nägel. Wie die zahl-
reichen von mir in diesen Tiefen durchschnittenen Haus-
wände beweisen, wovon sehr viele in den Erdwänden
meiner Ausgrabungen sichtbar sind, waren die Häuser
aus kleinen mit Erde verbundenen Steinen gebaut. Von
7 bis 10 Meter Tiefe sehr viele, manchmal bis 13 Centi-
meter lange kupferne Nägel, einige elegant gearbeitete
Lanzen und Streitäxte. Von 7 Meter Tiefe abwärts
mehren sich, mit jedem Fuss Erde, den man tiefer gräbt,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/107>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.